Das Altern der Bevölkerung gilt als zentrales gesellschaftliches Problem der Zukunft. In seinem neuen Buch zeigt der bekannte Sozialwissenschaftler Franz-Xaver Kaufmann, daß diese These falsch ist: Nicht das Altern der Bevölkerung ist das Problem, sondern deren Rückgang.
Es werden zu wenig Kinder in Deutschland geboren, und dieser Mangel läßt sich auch nicht durch Zuwanderung beheben. Diesen lang tabuisierten Aspekt des demographischen Wandels rückt Kaufmann ins Zentrum seiner Untersuchung und zeigt die Zusammenhänge zwischen demographischer, wirtschaftlicher und sozialer Stagnation auf. Solange die deutsche Politik sich der Bevölkerungsentwicklung nur fatalistisch anpaßt, werden sich die wirtschaftlichen und sozialen Probleme langfristig verschärfen und die Zukunftsperspektiven in den kommenden Jahrzehnten weiter verdüstern.
Es werden zu wenig Kinder in Deutschland geboren, und dieser Mangel läßt sich auch nicht durch Zuwanderung beheben. Diesen lang tabuisierten Aspekt des demographischen Wandels rückt Kaufmann ins Zentrum seiner Untersuchung und zeigt die Zusammenhänge zwischen demographischer, wirtschaftlicher und sozialer Stagnation auf. Solange die deutsche Politik sich der Bevölkerungsentwicklung nur fatalistisch anpaßt, werden sich die wirtschaftlichen und sozialen Probleme langfristig verschärfen und die Zukunftsperspektiven in den kommenden Jahrzehnten weiter verdüstern.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Richtiggehend befeuert wirkt Matthias Arning nach der Lektüre von Franz-Xaver Kaufmanns "fulminanter" Studie über die "Schrumpfende Gesellschaft". Kaufmann, der dem Rezensenten schon in früheren Veröffentlichungen durch sein "feines Gespür" für gesellschaftliche Großprozesse aufgefallen ist, hält nicht das Altern, sondern den Rückgang der Bevölkerung für das Hauptproblem hierzulande. Dabei besteche der Soziologe durch einen "präzisen" Stil und die politische Unabhängigkeit, lobt Arning, der diesen "überaus lesenswerten" Text für geeignet hält, die verfahrene Diskussion neu zu beleben. Auffallend seien Kaufmanns "große Freude an Zuspitzungen", die hier aber keine unzulässigen Übertreibungen, sondern "weittragende" Thesen zeitigen, wie jene, dass das 21. Jahrhundert durch den Streit der Generationen bestimmt werden wird. Wo man auch hinsieht in dieser hymnischen Besprechung: nur Lob und Anerkennung für Kaufmanns "analytische Kraft" und die "definitorische Wirkungsmacht" seiner Begrifflichkeiten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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