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Bis in die 1970er-Jahre hinein wurden städtische Schrumpfungsprozesse kaum wahrgenommen. Stadtplanerische Konzepte waren fast ausnahmslos auf an Einwohnerzahl und Nutzungsfläche wachsende Städte ausgerichtet. Im Gegensatz dazu zeigte sich in allen Industrienationen aber bereits seit den 1950er-Jahren, dass Schrumpfung ebenso wie Wachstum ein Phänomen urbaner Entwicklung ist. An der aktuellen Diskussion um die Bewältigung von Schrumpfungsprozessen beteiligen sich Raumplaner, Soziologen, Geographen und Historiker, wobei letztere einehistorisch-anthropologische Perspektive einbringen, die den…mehr

Produktbeschreibung
Bis in die 1970er-Jahre hinein wurden städtische Schrumpfungsprozesse kaum wahrgenommen. Stadtplanerische Konzepte waren fast ausnahmslos auf an Einwohnerzahl und Nutzungsfläche wachsende Städte ausgerichtet. Im Gegensatz dazu zeigte sich in allen Industrienationen aber bereits seit den 1950er-Jahren, dass Schrumpfung ebenso wie Wachstum ein Phänomen urbaner Entwicklung ist. An der aktuellen Diskussion um die Bewältigung von Schrumpfungsprozessen beteiligen sich Raumplaner, Soziologen, Geographen und Historiker, wobei letztere einehistorisch-anthropologische Perspektive einbringen, die den Blick auch auf die von den Schrumpfungsprozessen und deren Bewältigungsstrategien betroffenen Menschen lenkt. Der vorliegende Band bietet Beispiele von der Antike über das Mittelalter bis zur Gegenwart und regt dazu an, schrumpfende Städte nicht nur als katastrophale Entwicklung wahrzunehmen, sondern auch die darin liegenden Potenziale und Chancen zu erkennen.Angelika Lampen ist Geschäftsführerin des Instituts für vergleichende Städtegeschichte in Münster.
Autorenporträt
Prof. Dr. Klaus Freitag ist Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte am Historischen Institut der RWTH Aachen

Dr. Philip R. Hoffmann-Rehnitz ist Geschäftsführer und wissenschaftlicher Koordinator des Sonderforschungsbereichs 1150 »Kulturen des Entscheidens« an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Dr. Angelika Lampen ist Institutsleiterin am Institut für vergleichende Städtegeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.05.2009

KURZKRITIK
Im Rückwärtsgang
Ein Buch über Europas schrumpfende Städte
Als der Club of Rome 1972 seine Globalexpertise „Grenzen des Wachstums” vorlegte, verunsicherte er ein bis dahin unverdrossen auf Fortschritt und Beschleunigung fixiertes Denken. Der Appell fand damals großen Widerhall – aber man kehrte auch schnell zurück zum business as usual. Doch nun befindet sich Europa in der Stagnation. Und es geht ein Gespenst um – Schrumpfung. Sich entleerende, perforierte, stückweise brachfallende Städte drohen zum Normalfall zu werden. Grund genug, sich fundiert mit dem Thema auseinanderzusetzen, wie es jetzt ein neuer Sammelband tut.
Das Phänomen „schrumpfende Städte” gab es bereits in der griechischen Antike sowie im Imperium Romanum; unter dem Begriff „Stadtwüstungen” war es auch im Mittelalter bekannt. In Deutschland musste man zwischen 1871 und 1907 ähnliche Erfahrungen sammeln: Massive Einwohnerverluste in Ost- und Westpreußen, in Posen, Schlesien und Pommern prägten das Erscheinungsbild vieler Dörfer.
Das Buch dokumentiert nüchtern die historischen Entwicklungslinien. Es zeigt sich, dass der großflächige Zerfall stadträumlicher Beziehungen neben der wirtschaftlichen Seite auch eine politische Dimension hat. Fallbeispiele wie Offenburg und Freiburg (17. Jahrhundert), Lübeck (Frühe Neuzeit) oder London (Zwischenkriegszeit) sowie ein komparativer Blick auf das löchrige Wachstumsparadigma der DDR runden die Aufsatzsammlung ab. Die Lektüre ist nicht frei von einer gewissen Langatmigkeit. Doch dieses Buch hilft, einem ungebrochen „optimistischen Modernismus, der sämtliche Bereiche menschlichen Lebens durchdrang”” – so einer der Herausgeber – seine Grenzen aufzuzeigen. ROBERT KALTENBRUNNER
ANGELIKA LAMPEN UND ARMIN OWZAR (Hrsg.): Schrumpfende Städte. Ein Phänomen zwischen Antike und Moderne. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2008. 357 Seiten, 49,90 Euro.
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