Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,0, Universität Vechta; früher Hochschule Vechta (Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema Schulschwänzen existiert schon so lange wie die Schulpflicht selbst. Wenn Mädchen und Jungen jedoch wochen- oder monatelang den Unterricht schwänzen und so ihrer Schulpflicht nicht mehr nachkommen,geht es nicht mehr nur um gelegentliches Schwänzen, sondern um Schulverweigerung. Dieser Ausstieg aus der Schule zieht gravierende Konsequenzen nach sich für den weiteren Lebensweg der betroffenen Mädchen und Jungen. Schulverweigerung ist bei der derzeitigen Lage auf dem Ausbildungs- und Arbeitsplatzmarkt mit großen Risiken verbunden (vgl.Schreiber (2007a), S. 383).In der Öffentlichkeit werden häufig Forderungen laut, die harte Maßnahmen gegen Schulverweigerer fordern. Das bezieht sich nicht nur auf die bestehenden staatlichen Sanktionsmöglichkeiten gegen Schulpflichtverletzungen, die in den Bundesländern im Schulgesetz verankert sind, wie zwangsweise Zuführung, Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahren, Möglichkeit zum Schulverweis. bzw. Entlassung aus der Schulpflicht an weiterführenden Schulen im Rahmen von Ordnungswidrigkeitsverfahren und die Möglichkeit zur Verhängung von Geldstrafen. Sanktionen und Strafmaßnahmen gegen Schulverweigerer bzw. deren Erziehungsberechtigte mögen in einigen Fällen durchaus angebracht sein und Wirkung zeigen.Letztendlich rühren diese Forderungen allerdings nicht an den eigentlichen Ursachen und Hintergründen für die Schulmüdigkeit der Kinder und Jugendlichen, die immer früher und mit fatalen Folgen aus der schulischen Laufbahn aussteigen. Die eigentlichen Ursachen und Hintergründe für die Abkehr von der Schule bleiben dabei unangetastet (vgl. Schreiber(2007a), S. 383f).Schulverweigerung ist kein Ausdruck einer Laune, wie es häufig in deröffentlichen Diskussion unterstellt wird. Sie ist auch ein Hilferuf an Eltern und Lehrer. Kinder und Jugendliche zeigen damit, dass in ihrem Leben etwas nicht stimmt (vgl. Schreiber (2007b), S. 203).Schulverweigerer haben sich von der Schule abgewandt, entziehen sichder Schule, werden in der Regel von ihr nicht mehr erreicht, sodass an dieser Schnittstelle das Hilfe- und Unterstützungssystem der Jugendhilfe/ Jugendsozialarbeit gefordert ist. Durch unterschiedliche und vielfältige Ansätze und Handlungsstrategien ermöglichen insbesondere außerschulische Praxisprojekte freier Träger schulfernen Kindern und Jugendlichen eine Rückkehr zum systematischen Lernen und eine soziale und berufliche Integration (Schreiber (2007b), S. 220)...
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