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12 Kundenbewertungen

Ein Mann bekommt zu Weihnachten statt Gefängnis neue Zähne. Ein Junge wird im Namen der Illuminaten fast zu Tode gefoltert. Die neun Biedermänner einer Blaskapelle zerstören das Leben eines Mädchens und keiner von ihnen muss dafür büßen ... Neue Fälle aus der Praxis des Strafverteidigers von Schirach - die der Autor von Schirach in große Literatur verwandelt hat. Mit bohrender Intensität und in seiner unvergleichlichen lyrisch-knappen Sprache stellt er leise, aber bestimmt die Frage nach Gut und Böse, Schuld und Unschuld und nach der moralischen Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns.

Produktbeschreibung
Ein Mann bekommt zu Weihnachten statt Gefängnis neue Zähne. Ein Junge wird im Namen der Illuminaten fast zu Tode gefoltert. Die neun Biedermänner einer Blaskapelle zerstören das Leben eines Mädchens und keiner von ihnen muss dafür büßen ... Neue Fälle aus der Praxis des Strafverteidigers von Schirach - die der Autor von Schirach in große Literatur verwandelt hat. Mit bohrender Intensität und in seiner unvergleichlichen lyrisch-knappen Sprache stellt er leise, aber bestimmt die Frage nach Gut und Böse, Schuld und Unschuld und nach der moralischen Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns.
Autorenporträt
Der SPIEGEL nannte ihn einen "großartigen Erzähler", die NEW YORK TIMES einen "außergewöhnlichen Stilisten", der INDEPENDENT verglich ihn mit Kafka und Kleist, der DAILY TELEGRAPH schrieb, er sei "eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur". Ferdinand von Schirachs Erzählungsbände "Verbrechen" und "Schuld" und seine Romane "Der Fall Collini" und "Tabu" wurden zu millionenfach verkauften internationalen Bestsellern, die bisher in mehr als 40 Ländern erschienen sind. Sein erstes Theaterstück "Terror" wurde parallel am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt uraufgeführt. Schirach wurde mit mehreren - auch internationalen - Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Preis. Seinen Erfolg erklärt die französische LIBÉRATION so: "Schirachs Meisterleistung ist, uns zu zeigen, dass - egal wie monströs dessen Taten zunächst scheinen mögen - ein Mensch doch immer ein Mensch ist." Ferdinand von Schirach lebt in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.08.2010

Gut erfundene Erinnerungen
Verbrechen und Schuld: Ferdinand von Schirachs Stories / Von Alexander Ignor

Ferdinand von Schirach schreibt gut, verdammt gut. Kann es sein, dass er in gewisser Hinsicht "zu gut" schreibt?

Der Autor präsentiert sich der Öffentlichkeit nicht als Literat, sondern als schreibender Strafverteidiger. Er gibt vor, Fälle aus seiner Praxis zu erzählen, literarisch verfremdet zwar, aber aus dem Leben gegriffen. Er beansprucht Authentizität, die er erzählerisch unterstreicht. In jeder Geschichte taucht er irgendwann selbst auf, als Rechtsanwalt, der mehr oder weniger auf die strafrechtliche Abwicklung des geschilderten Kriminalfalls Einfluss nimmt. Damit erhöht er die suggerierte Authentizität und die Spannung. Das also sind die Fälle, die das Leben schreibt, denkt der Leser, und das also ist der Beruf des Anwalts im Strafrecht. Ist das so?

Ja und nein. Wer viel an Strafgerichten tätig ist, begegnet in von Schirachs Geschichten vertrauten Gestalten. Großen und kleinen Kriminellen, solchen, die aus Gier, anderen, die aus Not handeln, Berufsverbrechern und Gelegenheitstätern, Persönlichkeitsgestörten und Tätern, die gar keine sind. Auch die "Verbrechen", von denen er erzählt, sind auf die eine oder andere Weise typisch: Rauschgiftdelikte, Sexualdelikte, Fälle von Jugendkriminalität, geplante Taten und Affekttaten, Beziehungstaten, Taten aus Hass oder Liebe. Taten also, mit denen die Strafjustiz täglich vielfältig zu tun hat. Die Sujets seiner Geschichten hat der Autor gewiss der Wirklichkeit entnommen.

In ihren konkreten Handlungsabläufen allerdings wirken viele auf mich wie erfunden, literarisch konstruiert. "Zu gut", dramaturgisch gut, fügen sich die Details zusammen und bilden den spannungsvollen Plot, dessentwegen man nicht aufhören kann, sie zu lesen. Sind diese Erinnerungen also nur gut geschrieben? Mir scheint: Es sind auch gut erfundene Erinnerungen.

Trotzdem sind sie wahr, wie jede gute Literatur wahr ist. Sie schildern "Verbrechen" nicht als etwas Dämonisches, sondern als Phänomene anthropologischer Antriebe und sozialer Milieus, deuten "Schuld" als Chiffre mannigfacher Verwerfungen, Überforderungen und Abgründe im Menschen.

Als guter Schriftsteller verzichtet von Schirach auf Bewertungen und überlässt sie dem Leser. Auch sieht er, weitgehend, von Erklärungen ab, wie sehr auch das, wovon er erzählt, beim Leser nach Erklärung verlangt. Wie kommt es, zum Beispiel, dass Menschen in sich den Drang verspüren, andere zu töten? Warum quälen und vergewaltigen sie? Darauf geben die Geschichten keine Antwort, sie insinuieren sogar, dass es keine Antworten gibt. Aufklärung bleibt aus. Das verstärkt die Verstörung und den leisen Schauer, der sich bisweilen, durchaus nicht unbeabsichtigt, beim Leser einstellt.

Vergleichsweise wenig erfährt der Leser auch über die Strafjustiz und die Tätigkeit von Strafverteidigern. Die Juristen, die der Autor auftreten lässt, sind mitnichten gefühlsarme, aber in der Sache nüchterne Menschen, die ihre Jobs verrichten. Reichen die Beweismittel nicht für den Tatnachweis, klappen sie die Akten zu. Andernfalls kommt es irgendwie zu einem Urteil. Vom "Kampf ums Recht", von dem der Autor an einer Stelle spricht und der sich in der Praxis der Strafverfolgung tatsächlich zuträgt, vom oft mühsamen Ringen um den wahren Sachverhalt, den Schirach erzählerisch entfaltet, ist bei ihm kaum die Rede, im neuen Band "Schuld" noch weniger als im ersten "Verbrechen". Auch vom Suchen nach Erklärungen und nach einer richtigen, das heißt angemessenen Entscheidung. In den Gerichtssaal führen nur wenige Exkurse, in denen der Erzähler einige Kostproben seiner Verteidigungskunst präsentiert.

Aber wer weiß: Vielleicht wird uns Ferdinand von Schirach eines Tages mit eigenen Storys über Strafprozesse überraschen. Man darf gespannt sein.

Professor Dr. Dr. Alexander Ignor ist Strafverteidiger in Berlin und Vorsitzender des Strafrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer. Er lehrt an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.08.2010

Der Täter steckt in unserer eigenen Haut
Das neue Buch des Strafverteidigers Ferdinand von Schirach heißt „Schuld“ – aber es sucht keine Schuldigen
In Deutschland gibt es hundertfünfzigtausend Rechtsanwälte; unter ihnen sind viele, die über ihre Fälle so beredt erzählen können, dass man ihnen gern zuhört. Unter den hundertfünfzigtausend deutschen Rechtsanwälten wiederum gibt es zweieinhalbtausend, die auf Strafverteidigung spezialisiert sind. Wenn Strafverteidiger beim Abendessen von ihren Fällen erzählen, lässt man die Spaghetti vongole gern kalt werden. Das Strafrecht ist nun einmal, weil es dabei um Leib und Leben geht, ein erregendes Fach. Es ist so erregend, dass man kein besonders guter Erzähler sein muss, um sein Publikum zu finden; der Fall erzählt sich selbst. Wenn man ein sehr guter Erzähler ist wie der Berliner Strafverteidiger Ferdinand von Schirach: umso besser.
Schirach ist ein geschickter Protokollant von erschreckenden und verstörenden, skurrilen und tragischen Begebenheiten. Sein Buch heißt „Schuld“, aber er sucht keine Schuldigen. Er richtet nicht, er schreibt nur auf. Er tut das in einer genial nüchternen, furios kargen, staubtrockenen Sprache. Sie ist die Übersetzung der Aktensprache ins Literarische. Da stört keine juristische Floskel, da klingelt kein Paragraphendeutsch. Gelegentlich hat diese Übersetzung allerdings Aussetzer, offenbar dort, wo Schirach bewusst literarisch sein will. Dann fabuliert er unheilschwanger von einem riesigen schwarzen Hund, der passend zur Tat über die Straße läuft. Oder aber das morbide Wissen des Strafverteidigers geht mit ihm durch, etwa dort, wo er zu schwelgerischen Erklärungen darüber ansetzt, was im Körper eines Menschen passiert, der sich erhängt.
Fast ein wenig unangenehm wird es, wenn Schirach die Position des protokollierenden Erzählers verlässt und sich selbst als Akteur einführt, also als Strafverteidiger im just erzählten Fall. In Schirachs Kurzgeschichten fällt – meist gegen Ende – das Wort „ich“, und dann reißt es einen beim Lesen. Man kann dann das Gefühl haben, nicht mehr eine faszinierende Kriminalgeschichte, sondern eine Werbeschrift für die Kanzlei Schirach in der Hand zu halten. Gegen solche Werbung ist, seitdem das Werbeverbot für Anwälte gefallen ist, nichts zu sagen, zumal dann nicht, wenn die Werbung gut gemacht ist. Aber zum einen möchte man für eine Werbeschrift nicht 17,95 Euro bezahlen und zum anderen kann man das unbehagliche Gefühl haben, dass da ein Anwalt zur Gewinnung neuer Mandate seine alten ausschlachtet. Früher hätte man gesagt: Das ist standeswidrig. Heute sagt man: Das ist Literatur. Es stimmt beides.
Ein Strafrechtsfall handelt vom Elend des Menschen; von seinem tiefen Fall und oft von den merkwürdigen, manchmal unglaublichen Zufällen und Zufälligkeiten, die zu diesem Fall geführt haben. Zwischen roten Aktendeckeln liegen – geordnet, gelocht, geheftet und nummeriert – die Katastrophen des Alltags. Die Aktendeckel tragen üblicherweise die Aktenzeichen Ks Js, sie kennzeichnen Kapitaldelikte. Diese gelten als gelöst, wenn sie mit einem Urteil enden. Aber diese Urteile – in Schirachs Buch gibt es dafür einige Beispiele – sind oft nur eine Art Hängebrücke über einem Abgrund, den die Ermittlungen nicht ausleuchten konnten und der mitunter so tief ist, dass man auf seinem Grund Schuld nicht mehr erkennen kann.
Das ist die Erkenntnis, die man aus Schirachs Büchlein (das zu Unrecht „Schuld“ heißt, weil es darin um Schuld nie geht) gewinnen kann. Es ist eine Erkenntnis, die Boulevardzeitungs-Schlagzeilen in Frage stellt: Verbrecher sind nicht einfach Verbrecher, weil sie Verbrecher sind. Sie sind Verbrecher geworden. Das ist eigentlich eine banale Feststellung, die in der Öffentlichkeit oft verärgert als billige Entschuldigung für Täter abgetan wird. Aber in Schirachs Kurzgeschichten ist diese Banalität nicht mehr banal, sondern eine packende Einsicht; manchmal wehrt man sich beim Lesen innerlich dagegen, den Täter als Verbrecher zu bezeichnen, weil einem das Opfer als viel verbrecherischer vorkommt: Der sadistische Ehemann, der seine Frau halbtot schlägt, sie jahrelang quält, sie aus dem Napf neben dem Bett fressen lässt, wird schließlich im Schlaf erschlagen. Schirach obduziert den äußeren Ablauf des Falles. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Schirach berichtet, wie eigenwillig behutsam der Richter mit dieser Frage umgeht. Man ist angerührt. Schirach psychologisiert nicht. Er erklärt nicht. An einer Stelle schreibt er einfach, dass es keine Erklärung gibt. Er zwingt damit den Leser, die Erklärungen selber zu finden.
Kriminalität ist nicht etwas, das der Gesellschaft von außen angetan wird. Verbrecher sind nicht Aliens, die woanders, auf dem dunklen Kontinent des Bösen, zu Hause sind, und die, trotz aller Sicherheitsmaßnahmen, in die normale Welt einfallen. Nein. Die Täter sind in der normalen Welt, im Nachbarhaus, in der Wohnung nebenan, in der eigenen Haut. Jeder muss sich daher eigentlich selber in Sicherungsverwahrung nehmen. Wenn die Verwandlung des potentiellen Täters in einen realen Täter nicht stattgefunden hat, dann ist das nicht immer eigener Verdienst, womöglich hat man einfach nur Glück gehabt. Schirach geht in seinem Buch solchen Gedanken nicht nach; er löst sie aber aus. Schirach ist nicht nachdenklich, aber er kann nachdenklich machen.
Literatur ist, wenn sich der Mensch in einen Käfer verwandelt. Strafrecht ist, wenn sich der Mensch in einen Täter verwandelt. Die Gründe für die Verwandlung sind im Strafrecht oft genauso rätselhaft wie in der Literatur. Warum wird ein liebenswürdiger junger Mann, der um eine junge Frau wirbt, mit ihr eine Familie gründet, nach ein paar Jahren zu ihrem perversen Peiniger, zu einem Päderasten, der ankündigt, nun auch noch das gemeinsame Kind zu missbrauchen? Warum werden die Mitglieder einer Blaskapelle („es waren ordentliche Männer mit ordentlichen Berufen“) gemeinschaftlich zu Vergewaltigern? Warum können sie sich, mit Hilfe des Rechts und der Strafverteidigung, straflos in feiste Biedermänner zurückverwandeln? Warum erkennt ein Gericht nicht, dass ein Schulmädchen den Mann ihrer Lieblingslehrerin nur deshalb des Missbrauchs verdächtigt, weil es die Lehrerin für sich haben möchte? Warum hört sich keiner den schuldlos schuldig Gesprochenen an, warum muss er die Haft bis auf den letzten Tag verbüßen? Strafjustiz ist eine bisweilen irre, bisweilen eine fürsorgliche Veranstaltung. Schirach zeigt ein paar kleine Ausschnitte.
Ferdinand von Schirach ist nicht der erste deutsche Rechtsanwalt, der Anwaltsgeschichten schreibt. Er hat ihnen aber das Anekdotische, das Juristengeburtstagsgeschenkmäßige weggeschrieben. Schirachs Geschichten sind einfach nur gut geschriebene Erinnerungen, wie es die des verstorbenen Anwalts Otto Gritschneder sind. Schirachs Geschichten sind auch keine Abrechnung mit einer Strafjustiz, in der „Gerechtigkeit nur geübt“ wird, wie sie der frühere SZ-Gerichtsreporter Erwin Tochtermann in seinem grandiosen, aber vergessenen Buch über die „Leichen im Keller der bayerischen Justiz“ niedergelegt hat. Schirach besitzt das Talent, Strafrechtsfälle klug auszuwerten. Und er hat offenbar das Glück, dass ihm in seiner Praxis die Fälle über den Weg laufen, deren Plot man aus den Strafrechtsvorlesungen kennt.
Gleich die erste Geschichte, die straflos ausgegangene Gruppenvergewaltigung, ist in ihrem Kern ein Klassiker des Strafrechts; Studenten erklärt man so die letzten Konsequenzen des Satzes „in dubio pro reo“. Und die letzte Geschichte des Bandes, eine heitere Verwechslungsgeschichte, ist die Schirachsche Variante eines alten Juristenkalauers. Wohl dem Strafverteidiger, dem solche Fälle widerfahren. Und wohl dem Schriftsteller, der seine Geschichten auf diese Weise mit dem Stempel der Authentizität versehen kann. Das ist die Macht des Schicksals. HERIBERT PRANTL
FERDINAND VON SCHIRACH: Schuld. Stories. Piper Verlag, München 2010, 208 Seiten, 17,95 Euro.
In der Literatur verwandelt sich
der Mensch in einen Käfer,
im Strafrecht in einen Täter
Rechtskräftige Verurteilungen sind oft nur eine Art Hängebrücke über einem Abgrund, den die Ermittlungen nicht ausleuchten konnten, und der so tief ist, dass man auf seinem Grund Schuld nicht mehr erkennen kann. Die eigentlich banale Feststellung, dass keiner als Verbrecher geboren wird – in Ferdinand von Schirachs Band mit Kurzgeschichten, die unter dem Titel „Schuld“ erschienen sind, wird
daraus eine packende Einsicht in die dunklen Seiten des Menschseins.
Unser Foto zeigt den Anwalt und Autor im Berliner Hotel Adlon.
Foto: Paulus Ponizak
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Stefan Reinecke hat dieses zweite Buch des zum Autor gewordenen Strafverteidigers Ferdinand von Schirach im Großen und Ganzen gern gelesen, auch wenn ihn einige sprachliche und inhaltliche Details stören. Seiner Meinung nach hat Schirach nach dem Erfolg seines Debüts aus seinem knappen, reduzierten Stil ein bisschen zu leichtfertig eine wieder erkennbare Marke gemacht, das Ergebnis wirkt auf Reinecke formelhaft. Auch findet der Kritiker die auf wahren Begebenheiten beruhenden Erzählungen nicht so "originell" wie in Schirachs Debüt. Trotzdem scheint Reinecke beeindruckt von diesen Geschichten, in denen es keine "handhabbaren Schuldzuweisungen" gibt. Die Geschichten erzählen von ganz normalen und doch harten Lebenswelten. Der Rezensent entdeckt zwar in mancher Geschichte Material für einen "Tatort"-Plot, doch Schirach schreibt "anders, härter, genauer".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Große Erzählkunst. Die Tatsache, dass er es versteht, einen schon nach wenigen Sätzen für oder gegen Figuren einzunehmen, nur um diesen Eindruck in einem weiteren Schritt wieder zu untergraben, beweist nicht seine 'Nähe zu Realität', sondern seine Erzählkunst. Zu jeder guten Geschichte gehört, dass man sie für 'wahr' halten darf. Schirach ist ein Meister darin, uns dies glauben zu machen. (...) 'Schuld' ist ein großes Buch.", Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.07.2010 20151120