Die Inhalte und Wertungen von Schulbüchern prägen das gesellschaftliche und politische Bewusstsein ganzer Generationen. Was die Großelterngeneration im Schulranzen mit sich herum trug, verrät viel darüber, wie sie sozialisiert wurde, welches selektierte Grundwissen sie mit auf den Weg bekam, wie nachhaltige Grundhaltungen und politische Einstellungen entstanden. Schulbuchforschung ist somit politische Kulturforschung. In der Zeit zwischen den Weltkriegen waren die Schulbücher in Österreich je nach dem herrschenden politischen System sehr unterschiedlich in Inhalt und Ausrichtung. Roman Pfefferle zeichnet in diesem Buch anschaulich nach, was die politischen Eliten der Ersten Republik und jene des Austrofaschismus für die Jugend wollten und wie sie es propagierten.