Um die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen, benötigen die Schulen weitreichende Unterstützung. Schulentwicklung in einem sich ausdifferenzierenden Schulwesen ist auf eine Beratung angewiesen, die den komplexen Handlungszusammenhang der jeweiligen Schule ernst nimmt. "Schulentwicklung beraten" bietet dafür ein theoretisch fundiertes Handlungsmodell an. Ausgehend von schultheoretischen und organisationstheoretischen Überlegungen werden die Charakteristika der Einzelschule bestimmt. Im Mittelpunkt steht dabei ein von der Psychoanalytischen Theorie angereicherter Ansatz der Organisationskultur. Auf diesem Fundament wird eine mehrdimensionale Organisationsberatungstheorie errichtet, die die zentralen Kategorien der Organisationstiefe der Entwicklung, der Zeit und der Komplexität der Beratung aufeinander bezieht und moralphilosophisch legitimiert. Den vielfältigen Formen des Veränderungswiderstands und der Abwehr wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Vorge hensweise erlaubt eine methodenkritische Diskussion und eine Eingrenzung unterschiedlicher Beratungsformen, die sich einerseits in den Dienst der Verbesserung der Lernqualität der gesamten Schule stellen, die aber andererseits die Autonomie der handelnden Personen respektieren. Vor diesem Hintergrund wird verdeutlicht, wie eine solche Beratung organisiert sein sollte und welche Fähigkeiten und Fertigkeiten der Berater sie erfordert.