Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Technische Universität Berlin (Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Schule als Lern- und Entwicklungsraum für Kinder und Jugendliche ist auch der soziale Platz, an dem sie ihre Wirkung auf andere testen und ihre eigene Identität beginnen zu entwickeln. Dabei spielt das äußere Erscheinungsbild, welches zu einem großen Teil über die Kleidung mitbestimmt wird, eine bedeutende Rolle. Der heute oft zu beobachtende Markenzwang hinsichtlich der Kleidung wird gerne von den Schülern mit Individualität erklärt. Längst geht es nicht mehr nur um das Markenzeichen, sondern das Label bestimmt den Wert des Menschen. Altersspezifische Normen, die durch die Medien, durch die Kleidungsindustrie, aber auch durch die Gleichaltrigengruppe propagiert und transportiert werden, bewirken u. a., dass die vestimentäre Kommunikation das Vorzeigen wirklicher Leistungenüberlagert. Mit dem Tragen bestimmter Kleidung gehen dabei oft Akzeptanz bzw. Nicht-Akzeptanz in der Schulklasse einher. Dieses führt letztlich auch zu einer teilweise mit negativen Effekten einhergehenden Beeinflussung des Unterrichts- und Klassenklimas.
Die vorliegende Arbeit zum Thema Schulkleidung geht Fragen nach, die sich mit der Situation und den Beziehungsgeflechten in Schulklassen befassen: Ist die Schulkleidung ein geeignetes Instrument, den Markenzwang in der Schule abzubauen? und Kann die Schulkleidung den Zusammenhalt in der Klasse stärken und das Klassen- und Unterrichtsklima fördern? sollen zentrale Fragestellungen dieser Arbeit sein.
Gang der Untersuchung:
Die Ausführungen untergliedern sich in fünf Kapitel. Das zweite Kapitel befasst sich mit Erklärungsmodellen der Modenutzung im Jugendalter. Darin werden zunächst historische Bezüge der Schulkleidung in Deutschland dargestellt. Fragen wie: Welche pädagogischen Kleidungsstücke hat es in der Vergangenheit gegeben? , Welche pädagogische Absicht stand dahinter? und Hat es in Deutschland überhaupt schon einmal eine einheitliche Schulkleidung gegeben? werden hier analysiert. Anschließend wird Mode im Sinne des Symbolischen Interaktionismus behandelt. Mode als Symbol bietet eine Handlungsgrundlage und ist demnach geeignet dem Gegenüber etwas mitzuteilen. Vertiefend werden Strukturen des Kaufverhaltens analysiert und das Phänomen der Konformität im Kleidungsverhalten unter kinder- und jugendsoziologischer Perspektive beleuchtet. Dabei spielen auch die Verhaltensweisen und Strukturen in den altersspezifischen Gruppen eine wichtige Rolle. Es werden Rollenverhalten, Normen und die Bedeutung der Gleichaltrigengruppe, insbesondere in der Schule, betrachtet. Der nachfolgende Abschnitt befasst sich dahingehend mit jugendpsychologischen Fragen zur Identitätsentwicklung, zur Attraktivität in der Schule und zum prosozialen Verhalten. Identität als lebenslanger Prozess soll u. a. einen Einblick geben in die Übernahme verschiedener Rollen und den damit verbundenen Konflikten. Fragen wie: Welche Rolle spielt die Kleidung bei der Identitätsfindung? sollen hier u.a. beantwortet werden. Hinsichtlich der Attraktivitätsforschung werden dabei Ergebnisse aufgezeigt, die Zusammenhänge erklären zwischen dem Aussehen, dem Selbstbewusstsein, der sozialen Anerkennung bzw. Ablehnung etc.. Die Analyse prosozialen Verhaltens befasst sich primär mit Motiven helfenden Verhaltens und der sozialen Zugehörigkeit oder Randständigkeit in der Schulklasse. Im letzten Teil des Kapitels wird ein Überblick gegeben, über Aspekte des Unterrichtsklimas.
Im dritten Kapitel werden Beispiele für schulbezogene Veränderungen der Modenutzung genannt. Ein Hamburger Projekt, in dem eine Schulklasse seit fast zwei Jahren eine einheitliche Schulkleidung trägt und das Berliner Projekt, in dem zwei Schulklassen über einen begre...
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Die Schule als Lern- und Entwicklungsraum für Kinder und Jugendliche ist auch der soziale Platz, an dem sie ihre Wirkung auf andere testen und ihre eigene Identität beginnen zu entwickeln. Dabei spielt das äußere Erscheinungsbild, welches zu einem großen Teil über die Kleidung mitbestimmt wird, eine bedeutende Rolle. Der heute oft zu beobachtende Markenzwang hinsichtlich der Kleidung wird gerne von den Schülern mit Individualität erklärt. Längst geht es nicht mehr nur um das Markenzeichen, sondern das Label bestimmt den Wert des Menschen. Altersspezifische Normen, die durch die Medien, durch die Kleidungsindustrie, aber auch durch die Gleichaltrigengruppe propagiert und transportiert werden, bewirken u. a., dass die vestimentäre Kommunikation das Vorzeigen wirklicher Leistungenüberlagert. Mit dem Tragen bestimmter Kleidung gehen dabei oft Akzeptanz bzw. Nicht-Akzeptanz in der Schulklasse einher. Dieses führt letztlich auch zu einer teilweise mit negativen Effekten einhergehenden Beeinflussung des Unterrichts- und Klassenklimas.
Die vorliegende Arbeit zum Thema Schulkleidung geht Fragen nach, die sich mit der Situation und den Beziehungsgeflechten in Schulklassen befassen: Ist die Schulkleidung ein geeignetes Instrument, den Markenzwang in der Schule abzubauen? und Kann die Schulkleidung den Zusammenhalt in der Klasse stärken und das Klassen- und Unterrichtsklima fördern? sollen zentrale Fragestellungen dieser Arbeit sein.
Gang der Untersuchung:
Die Ausführungen untergliedern sich in fünf Kapitel. Das zweite Kapitel befasst sich mit Erklärungsmodellen der Modenutzung im Jugendalter. Darin werden zunächst historische Bezüge der Schulkleidung in Deutschland dargestellt. Fragen wie: Welche pädagogischen Kleidungsstücke hat es in der Vergangenheit gegeben? , Welche pädagogische Absicht stand dahinter? und Hat es in Deutschland überhaupt schon einmal eine einheitliche Schulkleidung gegeben? werden hier analysiert. Anschließend wird Mode im Sinne des Symbolischen Interaktionismus behandelt. Mode als Symbol bietet eine Handlungsgrundlage und ist demnach geeignet dem Gegenüber etwas mitzuteilen. Vertiefend werden Strukturen des Kaufverhaltens analysiert und das Phänomen der Konformität im Kleidungsverhalten unter kinder- und jugendsoziologischer Perspektive beleuchtet. Dabei spielen auch die Verhaltensweisen und Strukturen in den altersspezifischen Gruppen eine wichtige Rolle. Es werden Rollenverhalten, Normen und die Bedeutung der Gleichaltrigengruppe, insbesondere in der Schule, betrachtet. Der nachfolgende Abschnitt befasst sich dahingehend mit jugendpsychologischen Fragen zur Identitätsentwicklung, zur Attraktivität in der Schule und zum prosozialen Verhalten. Identität als lebenslanger Prozess soll u. a. einen Einblick geben in die Übernahme verschiedener Rollen und den damit verbundenen Konflikten. Fragen wie: Welche Rolle spielt die Kleidung bei der Identitätsfindung? sollen hier u.a. beantwortet werden. Hinsichtlich der Attraktivitätsforschung werden dabei Ergebnisse aufgezeigt, die Zusammenhänge erklären zwischen dem Aussehen, dem Selbstbewusstsein, der sozialen Anerkennung bzw. Ablehnung etc.. Die Analyse prosozialen Verhaltens befasst sich primär mit Motiven helfenden Verhaltens und der sozialen Zugehörigkeit oder Randständigkeit in der Schulklasse. Im letzten Teil des Kapitels wird ein Überblick gegeben, über Aspekte des Unterrichtsklimas.
Im dritten Kapitel werden Beispiele für schulbezogene Veränderungen der Modenutzung genannt. Ein Hamburger Projekt, in dem eine Schulklasse seit fast zwei Jahren eine einheitliche Schulkleidung trägt und das Berliner Projekt, in dem zwei Schulklassen über einen begre...
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