Die neue bayerische Lehrerbildung besteht mittlerweile zehn Jahre und sollte infolgedessen die mit jeder Reform verbundenen Anfangsschwierigkeiten hinter sich haben. Die Autoren, Schulpädagogen der Universität Bamberg, nahmen dies zum Anlass, eine erste Bilanz zu ziehen. Sie erfassten die kontroverse Diskussion über die Reformmassnahmen in den Lehrerverbänden und konfrontierten die Argumente mit einem umfangreichen Datenmaterial aus einer repräsentativen Befragung von Absolventen aller Lehramtsstudiengänge an sämtlichen bayerischen Hochschulen. Sie erfassten dabei die wichtigsten Problemfelder: das Studium der Fachwissenschaften, der Fachdidaktiken und der Fächer des erziehungswissenschaftlichen Bereiches, die Praktika und die Praxisbezogenheit des Studiums sowie Prüfungsmodalitäten. Sie prüften, in welchem Ausmass für den Lehrberuf unverzichtbare pädagogische Kompetenzen vermittelt werden, wie es um die Wissenschaftlichkeit im Studium bestellt ist und ob Auswirkungen der Reform auf das Ansehen einzelner Lehrämter zu verzeichnen sind. Die Ergebnisse korrigieren in teilweise überraschender Weise anfängliche Befürchtungen und Hoffnungen und zeigen wichtige Verbesserungsmöglichkeiten auf.