Berthold Büchele Schwäbisch g'sunge Lieder und Bräuche aus Oberschwaben und aus dem Allgäu Alemannia non cantat - in Schwaben singt man nicht. Dieser Ausspruch - über Generationen überliefert - hat schon manchen schwäbischen Volksliedforscher entmutigt. Doch der Ratzenrieder Musik- und Heimatforscher Berthold Büchele wollte es genauer wissen: in 10 Jahren Forschungsarbeit hat er im südlichen Oberschwaben und im Allgäu Hunderte von alten Sängern befragt und inzwischen knapp 3000 verschiedene Lieder gesammelt. Überraschendes Fazit: Gesungen hat man hierzulande sehr wohl und viel, nur sind bodenständige Lieder unserer Gegend Mangelware. Dagegen sang man vorwiegend hochdeutsche Lieder oder solche aus dem bayrisch-österreichischen Umfeld. Deshalb müsste man den Spruch umformulieren und überspitzt sagen: "In Oberschwaben singt man keine oberschwäbischen Lieder." Dem soll abgeholfen werden. Aus dem riesigen Liederschatz hat Berthold Büchele eine Auswahl mit rund 200 speziellen Liedern in oberschwäbischer Mundart getroffen, die die letzten Reste der noch lebendigen bodenständigen Liedkultur darstellen. Die Liedthemen kreisen um Heimat, Geschichte, Balladen, Religion, Feste und Bräuche, Kindheit und Jugend, Liebe, Ehestand, dörfliche Berufe, Lebensfreuden und Scherz. Informationen über den jeweiligen kulturgeschichtlichen Hintergrund der Lieder sowie Bilder verleihen dem Buch einen zusätzlichen Reiz.