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Maria und Zenzi gehört ein Hof im Bayerischen Wald. Die Zenzi nimmt jeden Abend ein Bad im eiskalten Brunnen; Maria hofft auf gute Aufnahme im Jenseits. Land und Hof wollen sie trotz ihres Alters nicht verkaufen - wie langweilig wäre das Leben ohne Brotbacken und mit den Tieren sprechen. Die ledigen Schwestern sind ganz normale Leute - sie sind etwas sehr Besonderes.
Die Bäuerinnen sind etwa siebzig Jahre alt, als Christine Zuppinger sie kennenlernt und wiederholt besuchen wird. Erst begegnet sie gesunder Distanz, dann beginnen die Frauen zu erzählen, "Geschichten von den Toten und andere
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Produktbeschreibung
Maria und Zenzi gehört ein Hof im Bayerischen Wald. Die Zenzi nimmt jeden Abend ein Bad im eiskalten Brunnen; Maria hofft auf gute Aufnahme im Jenseits. Land und Hof wollen sie trotz ihres Alters nicht verkaufen - wie langweilig wäre das Leben ohne Brotbacken und mit den Tieren sprechen. Die ledigen Schwestern sind ganz normale Leute - sie sind etwas sehr Besonderes.

Die Bäuerinnen sind etwa siebzig Jahre alt, als Christine Zuppinger sie kennenlernt und wiederholt besuchen wird. Erst begegnet sie gesunder Distanz, dann beginnen die Frauen zu erzählen, "Geschichten von den Toten und andere Dinge, die zum Leben gehören". Sie stecken voller Erinnerungen und sind zugleich ganz der Gegenwart zugewandt.

Ein kleiner Hof als Universum, die "Welt von gestern" in einer Nussschale - in faszinierend knapper, fast wie Musik klingender Sprache hat Christine Zuppinger das Leben und die Erzählungen von Maria und Zenzi aufgezeichnet. Dazu geben Fotografien Einblicke in die harte Idylle der zupackenden und lebensklugen Schwestern.
Autorenporträt
Christine Zuppinger, geboren in Freyung, Bayerischer Wald, ist Ethnologin. Sie hat mehrere Jahre auf Sizilien gelebt und dort über einen traditionsreichen Markt in Palermo sowie über die Bewohner eines Altenheims in St. Angelo di Brolo geforscht. Derzeit arbeitet sie an einer Untersuchung über die Veränderung der Lebensbedingungen sizilianischer Hirten. Christine Zuppinger lebt in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.04.2020

NEUE TASCHENBÜCHER
Gekittete
Gedanken
Gestandene Bäuerinnen: Zwei Jahre lang haben die Geschwister Maria und Zenzi vom Dammerlhof im Bayerischen Wald Christine Zuppinger aus ihrem Leben erzählt. Die Ethnologin hat zugehört und vor über zehn Jahren das Buch „Schwalbennester“ über die zwei ledigen Frauen herausgebracht. Nun gibt es eine Wiederauflage, in der man den resoluten Mitsiebzigern und ihren vom Dialekt geprägten Geschichten – in den Worten Marias „Gedanken, gekittet wie Schwalbennester, damit sie einen Sinn ergeben“ – erneut begegnen kann. Das Leben war arbeitsreich, doch es gab Abwechslung. Zenzi spielte Zither, Maria Gitarre. Zenzi hielt sich mit den „Fünf Tibetern“ fit – zu ihr kam man, wenn man medizinische Tipps benötigte. Maria zeichnete, restaurierte Möbel. Die Zeit veränderte das bäuerliche Leben, nicht die Bäuerinnen. „Viele hier vom Dorf haben verkauft (…) Jetzt sitzen sie in ihren neuen Stuben herum und langweilen sich“, heißt es einmal süffisant, ein anderes Mal wird es philosophisch. „Vielleicht aber braucht man von der Welt nicht so viel sehn wie man meint.“ Einprägsame Fotografien von Haus und Hof, Maria und Zenzi runden das Buch ab.
FLORIAN WELLE
Christine Zuppinger: Schwalbennester. Zwei ledige Bäuerinnen erzählen. Steidl Pocket, Göttingen 2020. 96 Seiten, 12,80 Euro.
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