Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Ethik, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Veranstaltung: Medizinethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema Schwangerschaftsabbruch ist und bleibt seit der Antike ein aus jeder Perspektive schwieriges und stark umstrittenes Thema. Es gilt, eine Balance zwischen dem Leben des ungeborenen Kindes und den Rechten und Freiheiten der Mutter beziehungsweise des Paares zu finden. Jeder Mensch hat dazu seine eigene Meinung, und so ist es die Aufgabe des Staates, Regelungen zur Abtreibung aufzustellen, mit der sowohl Befürworter, als auch Gegner so weit als möglich zufrieden gestellt sind. Nachdem der Abort ¿[b]is 1967 [¿] außer in Schweden und Dänemark nahezu überall illegal¿ war (Singer 1989), wurde dann das britische Gesetz zugunsten der Abtreibung geändert, bald darauf folgte New York, bis dann 1973 im Urteil Roe vs. Wade des Supreme Court der ¿Höhepunkt der Bewegung der Abtreibungsbefürworter¿ (ibid.) erreicht wurde. Es erlaubte einen straffreien Schwangerschaftsabbruch bis zur Lebensfähigkeit des Kindes außerhalb des Mutterleibes. In diesem Jahr, im Juni 2022, wurde das damalige Urteil in großen Zügen revidiert und mit einer komplett gegensätzlichen ethischen Argumentation ein komplett gegensätzliches Urteil erreicht, das die Entscheidung über den Schwangerschaftsabbruch an sich, sowie die Zäsuren für eine Reglementierung dafür, auf die einzelnen Bundesstaaten umwälzt. Ziel meiner Analyse wird es sein, die ethischen Argumente der beiden Urteile und inwieweit sie die verschiedenen Stakeholder betreffen, herauszuarbeiten, die wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen und die ethische Argumentation in den Urteilen in einem letzten Schritt in die ethische Debatte einzuordnen. Damit will ich zeigen, wie sehr sich der ethische Standpunkt des Supreme Court in den Vereinigten Staaten von Amerika innerhalb von 50 Jahren verändert hat und dass diese Änderungen gemäß der aktuellen ethischen Anschauungspunkte der reproduktiven Selbstbestimmung der Frau (Beier 2013) und des moralischen Status des Ungeborenen (Singer 1989) nicht ausreichend begründet werden.
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