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Der von dieser Arbeit vorgeschlagene Bildbegriff des Wappens basiert auf einer kulturwissenschaftlichen Analyse der Materialität und Medialität des heraldischen Ornaments. Er rekonstruiert einen Gegenstand, dem im Gegensatz zu seiner geläufigen Lesart als Zeichen privilegierter Herkunft eine Vielschichtigkeit rückerstattet wird. Die Botschaft des heraldischen Ornaments ist keinesfalls transparent. Wie die Analyse seiner rhetorischen Qualität belegt, ist der Duktus des Geteilten und Zerstückten sowie der verwechselten Tingierung und der asymmetrischen Symmetrie Element eines diskursiven…mehr

Produktbeschreibung
Der von dieser Arbeit vorgeschlagene Bildbegriff des Wappens basiert auf einer kulturwissenschaftlichen Analyse der Materialität und Medialität des heraldischen Ornaments. Er rekonstruiert einen Gegenstand, dem im Gegensatz zu seiner geläufigen Lesart als Zeichen privilegierter Herkunft eine Vielschichtigkeit rückerstattet wird. Die Botschaft des heraldischen Ornaments ist keinesfalls transparent. Wie die Analyse seiner rhetorischen Qualität belegt, ist der Duktus des Geteilten und Zerstückten sowie der verwechselten Tingierung und der asymmetrischen Symmetrie Element eines diskursiven Verfahrens, das auch mittelalterlichen Körperkonzeptionen, den Vorstellungen von Karnevaleskem und Gegenhöfischem und den poetologischen Reflexionsmustern des höfischen Romans zugrunde liegt. Als intermediale Grenzgänger zwischen Maske und Schrift befindet sich der heraldische Ornamentmodus an den Rändern der Zeichenordnung, wo über Lesbarkeit und Unlesbarkeit verhandelt wird. In seinen heterogenenSemiosen, die tendenziell in Widerspruch stehen zu den offiziellen Verlautbarungen höfischer Idealität, ist die Spur des Fremden noch nicht verwischt.
Autorenporträt
Die Autorin: Waltraud Gut studierte Germanistik, Geschichte und Politische Wissenschaften in Konstanz. Mit vorliegender Arbeit 1998 Promotion im Fachbereich Literaturwissenschaft der Universität Konstanz. Z. Zt. Tätigkeit in der öffentlichen Kulturarbeit.