Die mittelamerikanische Kleinstadt Galatea sieht aus wie ein ruhiges Kaff. Genau das richtige für den großstadtmüden Colin Nieman und seinen Freund Justin Time. Doch die Ruhe des Ortes erweist sich langsam als Grabesruhe, die in der Vergangenheit ihren Ursprung hat: In Selbstjustiz ermordeten die Bewohner einen schwarzen Jungen, der die Tochter des Bürgermeisters sexuell bedrängt haben soll. Seitdem lebt die Stadt in Angst und Schweigen. Gewalt und Rassismus halten die Bewohner ind Atem und schon bald werden auch Colin und Justin vom Strudel der Geschehnisse erfasst.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Thomas Leuchtenmüller hat sich dem Lesesog des gut 600 Seiten umfassenden Romans bereitwillig ergeben, auch wenn die Erzählkunst des Autors seiner Meinung nach leicht geschwätzige Seiten aufweist: "Schwarz und Weiss" ist eine Saga über ein Dorf im mittleren Westen Nordamerikas, wohin ein homosexuelles Paar zieht und dort in Geschehnisse verwickelt wird, die von rassistischen Spannungen diktiert werden. Was Leuchtenmüller gefällt, ist weniger der inhaltliche als vielmehr der formale Aspekt des Romans, der aus immer wechselnder Perspektive der Dorfbewohner berichtet, eine Herausforderung an die Leser, schreibt der Rezensent, weil sie sich auf unterschiedliche, einander widersprechende Sicht- und Redeweisen der Erzählfiguren einlassen müssen. Auf diese Weise sei ein dichtes und schlüssiges Psychogramm eines Dorfes entstanden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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