Marktplatzangebote
9 Angebote ab € 2,50 €
  • Gebundenes Buch

DAS LEBEN IST BUNT UND CHAOTISCH UND WUNDERSCHÖN Die zehnjährige Caitlin erlebt die Welt in einfachen Gegensätzen wie Schwarz und Weiß. Gefühle zu zeigen und Gesichtsausdrücke zu deuten, fällt ihr schwer, da sie an einer Krankheit, dem Asperger-Syndrom, leidet. Ihr Bruder Devon, der ihr geholfen hat, sich zurechtzufinden, ist bei einem Anschlag ums Leben gekommen.
Caitlin beschließt, eine Lösung für ihre Trauer zu finden und das Geschehene zu verarbeiten. Das gelingt ihr besser als allen anderen Angehörigen, und sie lernt, wozu sie trotz ihres Andersseins fähig ist. Sie erlebt Mitgefühl und
…mehr

Produktbeschreibung
DAS LEBEN IST BUNT UND CHAOTISCH UND WUNDERSCHÖN
Die zehnjährige Caitlin erlebt die Welt in einfachen Gegensätzen wie Schwarz und Weiß. Gefühle zu zeigen und Gesichtsausdrücke zu deuten, fällt ihr schwer, da sie an einer Krankheit, dem Asperger-Syndrom, leidet. Ihr Bruder Devon, der ihr geholfen hat, sich zurechtzufinden, ist bei einem Anschlag ums Leben gekommen.

Caitlin beschließt, eine Lösung für ihre Trauer zu finden und das Geschehene zu verarbeiten. Das gelingt ihr besser als allen anderen Angehörigen, und sie lernt, wozu sie trotz ihres Andersseins fähig ist. Sie erlebt Mitgefühl und begreift, dass die Welt für uns alle die herrlichsten Farben bereithält.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.12.2014

Liebe und Farben
Das eigene Leben finden
Krankheit und Tod sind sehr präsent in der Jugendliteratur der letzten Jahre, auch ungewöhnliche Krankheiten wie zum Beispiel das Asperger-Syndrom, das in gleich zwei preisgekrönten Jugendromanen Thema ist. Das Faszinierende dabei sind die unterschiedlichen Sichtweisen der jeweiligen Protagonistinnen. In ihrem Roman Schwarzweiß hat viele Farben , der in den USA ein großer Erfolg ist und mit dem renommierten National Book Award ausgezeichnet wurde, lässt die Autorin Kathryn Erskine die zehnjährige, am Asperger-Syndrom leidende Caitlin ihre Geschichte selbst in ihrer ganz eigenen, knappen und distanzierten Sprache schildern. Im Roman Der Schmerz, die Zukunft, meine Irrtümer und ich (mit dem „August“, dem wichtigsten Preis für Jugendliteratur in Schweden ausgezeichnet) von Jenny Jägerfeld hingegen erzählt die sechzehnjährige Tochter von ihrer herzzerreißenden Suche nach Nähe zu ihrer am Asperger-Syndrom erkrankten Mutter. Furios beginnt Maja mit den Worten „Das Blut spritzte“ und schildert ihren Unfall im Kunstunterricht, als sie sich beim Bauen eines Regals für ihre Mutter die Daumenspitze absägt. In dieser kraftvollen, mit subtilem Sarkasmus gespickten Sprache geht es weiter, und der Leser lernt Maja sehr schnell kennen und lieben. In ihrer Schule ist sie eine Außenseiterin, zieht sich schräg an und hat keine Freundinnen. Nur für Enzo, ihren Kinderfreund aus der Nachbarschaft, empfindet sie eine tiefe verlässliche Freundschaft. Ihre Eltern haben sich getrennt, als Maja drei Jahre alt war. Sie lebt mit dem Vater, einem Journalisten, in Stockholm, die Mutter arbeitet in Norrköping an der Universität. Viel Nähe oder gar Zärtlichkeit hat Maja von ihrer Mutter nie erfahren, aber ihre absolute Verlässlichkeit, mit der sie jedes zweite Wochenende für ihre Tochter frei hält, entschädigt Maja für diese mangelnde Nestwärme. So findet sie es merkwürdig, dass die Mutter nicht erreichbar ist, als der Vater sie nach Majas Unfall informieren will. Als sie am Wochenende in Norrköping ankommt und das Haus leer vorfindet, weiß sie, dass etwas passiert sein muss. Und nun beginnt eine verzweifelte Suche nach ihrer Mutter, die – wie sich heraus stellt – nach der Diagnose „Asperger- Syndrom“ zusammengebrochen war und in ein Sanatorium gebracht wurde. Auch für Maja ist diese Wahrheit schmerzlich, aber sie hilft ihr sich selbst und ihre erste Liebe zu finden.
  Ganz anders nähert sich Kathryn Erskine dem Thema in Schwarzweiß hat viele Farben . Am Anfang erfährt der Leser von der Ich-Erzählerin Caitlin in Andeutungen vom Amoklauf in der Schule ihres älteren Bruders Devon, bei dem dieser ums Leben kam. „Ich schließe die Augen und erinnere mich an einzelne Fetzen des Tages-als-unser-Leben-auseinandergebrochen-ist. Als wir an diesem Abend aus dem Krankenhaus zurückkamen, ohne Devon.“ Während Caitlins Vater seinen Schmerz über den Tod seines Sohnes Devon hinausschreit, nennt Caitlin ihren großen Bruder von nun an lapidar Devon-der-tot-ist und sucht nach einer Lösung für ihre Trauer, die sie nicht versteht. Immer war es Devon gewesen, der ihr die Welt erklärte und sie beschützte. Denn in ihrer Welt ist alles schwarz oder weiß, Zwischentöne verwirren sie, und die gut gemeinten Gesprächsangebote der Erwachsenen kann sie nicht ertragen. Hilfe findet sie eher in Büchern, vor allem in ihrem geliebten Wörterbuch. Dort entdeckt sie das Wort „Abschließen“, das ihr eine eigene Lösung eröffnet, Abschied von ihrem Bruder zu nehmen. Und sie erfährt die Bedeutung von Mitgefühl, als sie den siebenjährigen Michael kennen lernt, der seine Mutter, eine Lehrerin, bei dem Attentat verloren hat. Zusammen mit ihm entdeckt sie die Schönheit der Farben.
  Beiden Autorinnen (und ihren großartigen Übersetzerinnen) gelingt es auf unterschiedliche Weise doch ähnlich berührend, glaubwürdig und literarisch herausragend zu zeigen, wie sehr diese Krankheit das Leben der Betroffenen selbst und das ihrer nächsten Angehörigen prägt.
HILDE ELISABETH MENZEL
Jenny Jägerfeld: Der Schmerz, die Zukunft, meine Irrtümer und ich. Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer. Hanser 2014. 286 Seiten, 14,90 Euro. (ab 14 Jahre)
Kathryn Erskine: Schwarzweiss hat viele Farben. Deutsch von Ingrid Ickler. Knesebeck 2014. 224 Seiten. 14,95 Euro. (ab 12 Jahre)
In ihrer Welt ist alles
schwarz und weiß,
Zwischentöne verwirren sie
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"Aus Caitlins Sicht beschreibt die Autorin sehr authentisch, wie Kinder, die an dem Asperger Syndrom leiden, ihre Welt in einfachen Gegensätzen erleben. Caitlin kann keine Emotionen zeigen. Sie mag keinen Körperkontakt. Für sie stimmt es nicht, dass man die Gefühle der Menschen in den Augen sehen kann, wie ihre Therapeutin sagt. Schön ist zu lesen, wie Caitlin es gemeinsam mit ihrem Vater schafft, mit dem großen Verlust abzuschließen. Das trifft mitten ins Herz." (Mariam Sappert, Buchhändlerin, Friedrichshafen. In: Bücher-Medien-Magazin HITS für KIDS, Print-Ausgabe 42/2014)