Verstörender Einblick in eine Parallelgesellschaft
Die Geschichte spielt in Frankreich und bewegt sich im Milieu der Drogendealer und Menschenschlepper. Die Protagonisten sind die Organisation "Schwarzer Halbmond ", dessen Mitglieder zum großen Teil aus illegalen Einwanderern aus islamischen
Staaten sind, die ihr Geld mit Drogenhandel und dem Einschleusen von Flüchtlingen verdienen. Das…mehrVerstörender Einblick in eine Parallelgesellschaft
Die Geschichte spielt in Frankreich und bewegt sich im Milieu der Drogendealer und Menschenschlepper. Die Protagonisten sind die Organisation "Schwarzer Halbmond ", dessen Mitglieder zum großen Teil aus illegalen Einwanderern aus islamischen Staaten sind, die ihr Geld mit Drogenhandel und dem Einschleusen von Flüchtlingen verdienen. Das gelddient der Finanzierung von Anschlägen auf Ungläubige. Ein weitere Mitspieler ist die italienische N`drangheta, die am lukrativen Geschäft der Flüchtlinge verdienen will und sich dem "Schwarzen Halbmond" überlegen fühlt. Und dann glaubt auch der französische Geheimdienst ein Wörtchen mitreden zu können. Ihre Geheimwaffe, um die islamistische Organisation zu unterwandern, ist Michou, eine zu lebenslanger Haft verurteilte Halbmarokkanerin, die durch ihre Mitarbeit hofft, ihre Freiheit wieder zu erlangen.
Ich war mir während des gesamten Buches nicht sicher, ob es sich um eine Fiktion handelt oder die Realität. Ich befürchte aber, dass die Darstellung den realen Verhältnissen sehr nahe kommt. Unter dem Deckmantel der Religion werden die schrecklichsten Verbrechen begangen, handelt es sich bei den Opfern doch nur um Ungläubige oder man kommt den Erfordernissen der Scharia nach. Unfreiwillige Unterstützung erhält der "Schwarze Halbmond" durch die Überheblichkeit und Geldgier der Mafia und die vermeintliche Toleranz der westlichen EU-Staaten, die mehr einer Gleichgültigkeit gegenüber den tatsächlichen Verhältnissen ähnelt. besonders zynisch dargestellt erscheinen mir die dilettantischen Versuche des Geheimdienstes, Zugang zu diesem Sumpf des Verbrechens zu finden. Für mich die Heldin der Geschichte ist Michou, die mit starkem Willen versucht, ihr Leben zum besseren zu wenden.
Das Buch war spannend und unterhaltsam. Es hinterlässt aber ein unterschwelliges Gefühl der Beklemmung und regt dadurch zum Nachdenken über die bestehenden Verhältnisse und politischen Sichtweisen darauf an.