Erwan Morvan, Kommissar aus Paris, fliegt mit seinem Vater Gregoire nach Lontano in Afrika, um dort Nachforschungen über einen Serienkiller anzustellen, den sein Vater 40 Jahre zuvor dort überführt hatte. Es hatte kurz zuvor einen Nachahmungstäter in Paris gegeben, den Erwan dingfest machen konnte.
Doch Erwan will tiefer graben, um die Zusammenhänge besser zu verstehen. Gregoire hat Geschäftliches…mehrErwan Morvan, Kommissar aus Paris, fliegt mit seinem Vater Gregoire nach Lontano in Afrika, um dort Nachforschungen über einen Serienkiller anzustellen, den sein Vater 40 Jahre zuvor dort überführt hatte. Es hatte kurz zuvor einen Nachahmungstäter in Paris gegeben, den Erwan dingfest machen konnte. Doch Erwan will tiefer graben, um die Zusammenhänge besser zu verstehen. Gregoire hat Geschäftliches in Afrika zu erledigen und will außerdem ein Auge auf seinen Sohn haben, der keine Ahnung von den bürgerkriegsähnlichen Zustände in Lontano hat und wie man dort überlebt. Erwan findet tatsächlich einiges – und nach und nach stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie er dachte.
Dies ist der Folgeband von „Purpurne Rache“, den man unbedingt vorher gelesen haben sollte. Ansonsten ist das Verständnis sehr schwer, denn die Handlung dieses Buches nimmt sehr viel Bezug auf den ersten Band und setzt dessen Kenntnis einfach voraus. Ich habe den ersten Band leider nicht gelesen und es ist auch das erste Buch von Grangé überhaupt, das ich angehört habe, sodass ich nicht auf das gefasst war, was mich erwartete.
Der Schreibstil war flüssig und gut verständlich. Trotzdem hatte ich so meine Probleme mit ihm. Zum einen hat mich die teilweise sehr detaillierte Beschreibung von Gewalt gestört, denn sie war in einem meiner Meinung nach zu positiven Ton geschildert. Mir waren es zu faszinierenden Beschreibungen. Beim Zuhören empfand ich eher die Erregung des Täters als dass ich von den Handlungen abgestoßen war oder mit den Opfern empfinden konnte. Dies mochte ich einfach nicht, es war absolut nicht mein Fall. Mir wurde jedoch gesagt, dass dies unter anderem typisch für Grangés Bücher ist. Zum anderen macht Grangé etwas, das ich immer wieder bei französischen Autoren und Filmen sehe: Sehr detailliert werden Namen, Titel und Orte beschrieben, etwa wird bei einer Autofahrt gesagt, von wo nach wo durch welche Straßen und Gassen gefahren wird, ohne dass es für die Handlung relevant ist. Ich finde dies relativ nervig. Dadurch, dass die Personen immer beim Namen genannt wurden, für meine nicht-französischen Ohren aber recht ähnlich klangen, verwechselte ich Personen leider auch häufiger.
Inhaltlich war die gesamte Story relativ spannend, obwohl mir viele Zusammenhänge fehlten. Die Handlung war auch einigermaßen logisch aufgebaut, es gab viele interessante Wendungen. Doch an einigen Stellen war es mir einfach zu viel des Guten, wenn Erwan etwa in Afrika in bester Indiana-Jones-Manier ohne Rücksicht auf Verluste seinen Nachforschungen nachgeht und es ihm völlig egal ist, dass er sich und eine Menge anderer, unschuldiger Menschen in Lebensgefahr bringt.
Ein großer Minuspunkt für mich war dann jedoch, dass die Persönlichkeiten von Erwans Geschwistern, die in der Geschichte eine recht große Rolle einnehmen, erst gut und lebendig beschrieben werden, dann aber völlig aus ihrer Rolle fallen und Dinge tun, die überhaupt nicht zu ihren Persönlichkeiten passen. Ich weiß nicht, ob es an der Kürzung für das Hörbuch lag, aber es fehlte mir leider jede Erklärung, warum die beiden völlig gegen ihren Charakter handeln.
Sehr positiv herauszuheben ist meiner Meinung nach der Sprecher Dietmar Wunder. Seine rauchige Stimme passte hervorragend zur Geschichte und er sprach sehr lebendig. Ich konnte ihm ganz toll lauschen. Wenn ich Dinge nicht verstand und sie mehrmals hören musste, lag es nicht an ihm, sondern am Schreibstil und der Geschichte an sich.
Insgesamt mag es ein guter zweiter Band sein und ein typischer Roman von Grangé, aber ich fand die Geschichte leider nur mittelmäßig, kann aber auch verstehen, wenn andere Leser dies anders sehen.