Saba ist eine Kämpferin. Als sie als junges Mädchen mit ihrem stummen Zwillingsbruder Hagos und ihrer Mutter in einem ostafrikanischen Flüchtlingslager ankommt, hat die Familie alles verloren und muss in dieser fremden, überfüllten und oft feindlichen Umgebung eine neue Existenz aufbauen.Sie setzt alles daran, ihr Selbstwertgefühl zu behalten und Hagos zu beschützen. Die Geschwister lassen sich nicht in die Rollen pressen, die ihnen über ihr Geschlecht gesellschaftlich zugewiesen sind. Die gegenseitige Kontrolle im Lager ist groß und alle kämpfen um Vorteile, aber die Menschen haben Träume und Fantasien und Pläne für die Zukunft. Sie leben und erfinden Geschichten.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Manuel Müller hält Sulaiman Addonias Roman für ein kleines Wunder. Schon die von Gewalt und Flucht geprägte Geschichte des Autor, Sohn einer Eritreerin und eines Äthiopiers, die in Teilen im Buch vorkommt, scheint ihm nahezu fantastisch. Das versammelte Leid in einem sudanesischen Lager, das die Erzählung in gebrochenen Figuren und Gewalt-Geschichten und mit einem jungen Geschwisterpaar im Zentrum einfängt, trifft den Rezensenten hart. Poetische Skizzen, die Einbindung historischer Ereignisse und die autobiografischen Momente im Text wirken auf Müller wie ein Trost.
© Perlentaucher Medien GmbH
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