»No sex please, we 're British!« Wem diese Reaktion auf kontinentale Frivolitätennie glaubhaft erschien, der findet bei Alan Bennett seine Bestätigung: In zweineuen Geschichten berichtet er, wie verlässliche Untertanen der Königin aufunerwarteten Gebietenzu Entdeckern werden und sich Gelüsten hingeben, diewohl schon längst unter der Oberfläche brodelten.Bereits in früheren Erzählungen deutete sich an, dass Bennett über das Lebenseiner Landsleute bestens Bescheid weiß. Hier aber widmet er sich mit Hingabeihren dunklen Seiten und belegt anschaulich, dass britische Skurrilitätund lustvolle Ausschweifungen - überraschende Wendung inklusive - einandernicht ausschließen.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Franz Schuh hatte viel Spaß mit den zwei "bösen und enorm klugen" Geschichten in Alan Bennetts "Schweinkram", beteuert er. In "Mrs. Donaldson" sucht sich die Heldin nach dem Tod ihres Mannes eine neue Beschäftigung: sie verdingt sich als professionelle Simulantin in einem Krankenhaus und dient dort Medizinstudenten als Untersuchungsobjekt, berichtet der Rezensent ganz fasziniert davon, wie vielseitig einsetzbar Schauspieler doch sein können. Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, erlässt Mrs. Donaldson dem Pärchen, das bei ihr zur Untermiete wohnt, die fällige Miete, als diese sie beim Sex zusehen lassen, fügt Schuh hinzu. In der zweiten Geschichte, "Mrs. Forbes wird behütet", tritt ein homosexueller Egomane auf, der seiner zukünftigen Frau seine sexuelle Orientierung um jeden Preis verheimlichen will. Ohnehin belügen sich alle in dieser Geschichte gegenseitig, erklärt der Rezensent, und irgendwie geht die Geschichte trotzdem glücklich aus - vielleicht auch deswegen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es gelingt Bennett, sein angeblich so hart gesottenes, modernes Publikum mit jeder dieser ziemlich schmutzigen Geschichten, die er genüsslich entfaltet, gewaltig aufzuschrecken.« The New York Times
"Ironisch, vergnüglich und sehr britisch."