Schweizer Firmen als bereitwillige Stützen des Apartheidregimes? Aktuelle Sammelklagen gegen Unternehmen, die mit Südafrika Handel trieben, erwecken auch noch viele Jahre nach dem Ende der Apartheid diesen Eindruck in der Öffentlichkeit. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass die Wirklichkeit Südafrikas mit all ihren Herausforderungen und Problemen komplexer ist.
Hansjürg Saager und Werner Vogt stellen nicht nur die Geschichte Südafrikas sowie die Entstehung und Entwicklung der Apartheid dar, sondern sie fragen: Wo stand da die Schweiz? Schweizerische Unternehmer und Unternehmen in Südafrika haben die wirtschaftliche Entwicklung Südafrikas stark mitgeprägt. Und sie haben die Unwägbarkeiten des Apartheidstaates oft genug zu spüren bekommen. Die Antwort der Autoren fällt deshalb differenziert aus. Sie zeigen, dass ein umfassender Boykott nicht nur die südafrikanische Apartheid nicht verhindert, sondern die Lage für die Mehrheit der schwarzen Bevölkerung verschlechtert hätte.
Hansjürg Saager und Werner Vogt stellen nicht nur die Geschichte Südafrikas sowie die Entstehung und Entwicklung der Apartheid dar, sondern sie fragen: Wo stand da die Schweiz? Schweizerische Unternehmer und Unternehmen in Südafrika haben die wirtschaftliche Entwicklung Südafrikas stark mitgeprägt. Und sie haben die Unwägbarkeiten des Apartheidstaates oft genug zu spüren bekommen. Die Antwort der Autoren fällt deshalb differenziert aus. Sie zeigen, dass ein umfassender Boykott nicht nur die südafrikanische Apartheid nicht verhindert, sondern die Lage für die Mehrheit der schwarzen Bevölkerung verschlechtert hätte.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Durchaus aufschlussreich findet der "ach." zeichnende Rezensent Hansjürg Saagers und Werner Vogts Buch über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika zwischen 1948 und 1994. Allerdings geht ihm das Bestreben der Autoren etwas zu weit, das Engagement schweizerischer Firmen und Einzelpersonen im Südafrika der Rassentrennung zu rechtfertigen und der Wirtschaft und deren Wachstum eine entscheidende Rolle bei der Untergrabung des Apartheidsystems zuzuschreiben. In diesem Zusammenhang hätte er sich einen differenzierteren Blick auf die Überwindung der Apartheid gewünscht. Und so hält er den Autoren eine "apologetische Überhöhung" des Beitrags der Wirtschaft bei der Einführung demokratischer Verhältnisse in Südafrika vor. Wie er darlegt, waren wesentliche Aspekte der Apartheid lange vor deren formeller Abschaffung ausgehöhlt worden. Der Rezensent hält fest, dass die Autoren nicht nur die Aktivitäten von Schweizer Firmen nachzeichnen, sondern auch die handelnden Personen in deren Familien- und Privatleben vorstellen. Hier frönen die Autoren seines Erachtens einem "Biografismus", der bisweilen fast komisch wirkt, etwa sie von Details aus der Militärdienstzeit der Protagonisten erzählen. Zudem moniert er zahlreiche grammatikalische Fehler und stilistische Unschönheiten, die die Freude an der Lektüre des "sonst anregenden Buches" trübten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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