Die Auflosung von Original und Reproduktion
Michael Müller (geb. 1970 in Ingelheim am Rhein, lebt und arbeitet in Berlin) stützt sich in seinen Malereien, Zeichnungen, Installationen und Skulpturen sowie Performances auf sprachliche, numerisch-mathematische und stellare Systeme, die trotz einer gewissen empirischen Basis meist vom Künstler frei weitergedacht werden. Die Auseinandersetzung mit Formen, Methoden und Normen bildet den Kern seiner Arbeiten, die darüber hinaus von Müllers Reisen und Aufenthalten in Indien, dem Heimatland seiner Großmutter, beeinflusst sind.
Müllers Malerei ist programmatisch. Seine großformatigen Serien kreisen um den Bildentstehungsprozess. Die Serie Schwierige Bilder, Gegenstand dieser Publikation, besteht aus ausladenden Diptychen mit unterschiedlich langen Leinwanden, die fotografische Reproduktionen und malerische Gesten in eine symbiotische Form bringen. Auf einem Flügel des Diptychons beginnt Müller die nicht-gegenstandlicheMalerei zu entwickeln. Sie wird abfotografiert, digital bearbeitet und schließlich auf den zweiten Flügel gedruckt. Dabei verdoppelt der Künstler Bildpartien und überlagert wiederum andere Details. Im Anschluss werden auf beiden Elementen des Bildes Teile übermalt und mit neuen malerischen Gesten versehen. Was entsteht, ist ein Palimpsest, in dem sich verschiedene Zeiten auf der Leinwand verschranken.
Der zur Ausstellung in den neuen und noch im Umbau befindlichen Raumen der Sammlung Wemhoner erscheinende Katalog gibt erstmals einen umfassenden Einblick in das komplexe malerische uvre des Künstlers. Mit einer Einführung des Kurators Philipp Bollmann und Texten von Larissa Kikol, Oliver Koerner von Gustorf und Travis Jeppesen.
Melding Original and Reproduction
Michael Müller (b. Ingelheim am Rhein, 1970; lives and works in Berlin) makes paintings, drawings, installations, and sculptures as well as performances grounded in linguistic, numerical-mathematical, and stellar systems that combine a certain factual basis with an imagination unconstrained by empiricism. An ongoing critical engagement with forms, methods, and standards forms the core of Müller's works, which are also influenced by his travels and stays in India, where his grandmother was born.
Müller's painting is programmatic. His series in large formats revolve around the process in which a picture comes into being. The series Schwierige Bilder (Diffcult Paintings) to which this publication is dedicated consists of sprawling diptychs composed of canvases of different lengths that integrate photographic reproductions and painterly gestures in a kind of symbiosis. Müller begins by developing the nonrepresentational painting on one wing of the diptych. Then he takes photographs, reworks them on the computer, and prints the result on the second wing, doubling some passages of the picture and superimposing other details in turn. Overpainting parts of both elements of thepicture and adding new painterly gestures yields a palimpsest in which different times interweave on the canvas.
The catalogue, published in conjunction with the exhibition in Sammlung Wemhoner's unfinished renovated spaces, presents the first in-depth survey of the artist's complex painted oeuvre. With an introduction by the curator Philipp Bollmann and writings by Larissa Kikol, Oliver Koerner von Gustorf, and Travis Jeppesen.
Michael Müller (geb. 1970 in Ingelheim am Rhein, lebt und arbeitet in Berlin) stützt sich in seinen Malereien, Zeichnungen, Installationen und Skulpturen sowie Performances auf sprachliche, numerisch-mathematische und stellare Systeme, die trotz einer gewissen empirischen Basis meist vom Künstler frei weitergedacht werden. Die Auseinandersetzung mit Formen, Methoden und Normen bildet den Kern seiner Arbeiten, die darüber hinaus von Müllers Reisen und Aufenthalten in Indien, dem Heimatland seiner Großmutter, beeinflusst sind.
Müllers Malerei ist programmatisch. Seine großformatigen Serien kreisen um den Bildentstehungsprozess. Die Serie Schwierige Bilder, Gegenstand dieser Publikation, besteht aus ausladenden Diptychen mit unterschiedlich langen Leinwanden, die fotografische Reproduktionen und malerische Gesten in eine symbiotische Form bringen. Auf einem Flügel des Diptychons beginnt Müller die nicht-gegenstandlicheMalerei zu entwickeln. Sie wird abfotografiert, digital bearbeitet und schließlich auf den zweiten Flügel gedruckt. Dabei verdoppelt der Künstler Bildpartien und überlagert wiederum andere Details. Im Anschluss werden auf beiden Elementen des Bildes Teile übermalt und mit neuen malerischen Gesten versehen. Was entsteht, ist ein Palimpsest, in dem sich verschiedene Zeiten auf der Leinwand verschranken.
Der zur Ausstellung in den neuen und noch im Umbau befindlichen Raumen der Sammlung Wemhoner erscheinende Katalog gibt erstmals einen umfassenden Einblick in das komplexe malerische uvre des Künstlers. Mit einer Einführung des Kurators Philipp Bollmann und Texten von Larissa Kikol, Oliver Koerner von Gustorf und Travis Jeppesen.
Melding Original and Reproduction
Michael Müller (b. Ingelheim am Rhein, 1970; lives and works in Berlin) makes paintings, drawings, installations, and sculptures as well as performances grounded in linguistic, numerical-mathematical, and stellar systems that combine a certain factual basis with an imagination unconstrained by empiricism. An ongoing critical engagement with forms, methods, and standards forms the core of Müller's works, which are also influenced by his travels and stays in India, where his grandmother was born.
Müller's painting is programmatic. His series in large formats revolve around the process in which a picture comes into being. The series Schwierige Bilder (Diffcult Paintings) to which this publication is dedicated consists of sprawling diptychs composed of canvases of different lengths that integrate photographic reproductions and painterly gestures in a kind of symbiosis. Müller begins by developing the nonrepresentational painting on one wing of the diptych. Then he takes photographs, reworks them on the computer, and prints the result on the second wing, doubling some passages of the picture and superimposing other details in turn. Overpainting parts of both elements of thepicture and adding new painterly gestures yields a palimpsest in which different times interweave on the canvas.
The catalogue, published in conjunction with the exhibition in Sammlung Wemhoner's unfinished renovated spaces, presents the first in-depth survey of the artist's complex painted oeuvre. With an introduction by the curator Philipp Bollmann and writings by Larissa Kikol, Oliver Koerner von Gustorf, and Travis Jeppesen.