Diese Frauen kämpfen, diese Frauen geben nicht auf. Diese Frauen sind unsere Gegenwart: arm, reich, schwarz, weiß, sie sind Ehefrauen, Mütter, Wissenschaftlerinnen, Nachbarinnen, Verbrecherinnen, Liebende, Mächtige, von Gewalt Heimgesuchte. Das Schwesternpaar, das seit ihrer gemeinsamen Entführung als Kinder unzertrennlich ist. Die Frau, die mit einem Zwilling verheiratet ist, der manchmal von dessen Bruder ersetzt wird. Die Stripperin, die aufs College geht, und die schwarze Ingenieurin, die ihre Vergangenheit nicht vergessen kann: Sie alle sind gleichzeitig zu viel und zu wenig. Wir sind wie sie und geben nicht auf.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Sonja Hartl mag die Gnadenlosigkeit von Roxane Gay, vor allem, wenn die amerikanische Autorin über Sex schreibt. Und doch ist die Kritikerin nicht völlig glücklich mit den nun erschienenen Kurzgeschichten, auch wenn sie durch "knallharte Direktheit" bestechen, wie Hartl schreibt. Erzählt wird von Frauen, die vergewaltigt oder auf andere Art und Weise traumatisiert wurden, die Biografie der Autorin scheint da natürlich durch, weiß die Kritikerin. Gays eindringliche Bilder zu Schmerz und Einsamkeit findet sie überzeugend, den gelegentlichen Hang zu Wiederholungen und Ausformulierungen eher enttäuschend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Für Ambivalenzen gibt es nicht viel Raum, entweder schwarz oder weiß, heiß oder kalt. Manches wirkt stereotyp, anderes unheimlich echt. "Wenn man es lang genug erträgt kann man sich an fast alles gewöhnen", schreibt Gay. Davon erzählen ihre Geschichten im Kern. Mal auf faszinierend grelle Weise, mal märchenhaft allegorisch, mal plump. Immer aber: hart und wahr.« Shirin Sojitrawalla, Deutschlandfunk "Büchermarkt"