Eine eigenständig gewählte Entscheidung, hat durch die mangelnde Unterstützung und vor allem die Enttäuschung ihrer Eltern etwas in Andy bewirkt, dass sie vor Nähe und damit einhergehenden Erwartungen zurückschrecken lässt. Schlafstörungen und Panikattacken sind die Folge, ebenso wie sie Dinge tut,
weil sie glaubt, sie tun zu müssen. Oftmals kam es mir so vor, als hätte Andrea schon früher nach…mehrEine eigenständig gewählte Entscheidung, hat durch die mangelnde Unterstützung und vor allem die Enttäuschung ihrer Eltern etwas in Andy bewirkt, dass sie vor Nähe und damit einhergehenden Erwartungen zurückschrecken lässt. Schlafstörungen und Panikattacken sind die Folge, ebenso wie sie Dinge tut, weil sie glaubt, sie tun zu müssen. Oftmals kam es mir so vor, als hätte Andrea schon früher nach den Wünschen anderer gelebt und die erste Entscheidung, die sie bewusst alleine getroffen hat, war aus dem Blickwinkel der ihr nahestehenden Menschen ein "Reinfall", sodass sie nun davor zurückschreckt, weiterhin eigenständig zu Handeln und das ihr auferlegte Image einer hemmungslosen Partymaus erfüllt. Angst und Unsicherheit sind seither ihre ständigen Begleiter, bis Tanner zum Teil ihres Lebens wird, der sie bewusst wahrnimmt und sich bemüht, SIE zu sehen und nicht das, was sie alle anderen glauben lassen möchte.
Andreas Verhalten obliegt ein starker Kontrast, denn einerseits möchte sie Distanz wahren und andererseits versucht sie, Menschen zu finden, die sie mögen und Zeit um ihrer Selbstwillen mit ihr verbringen zu wollen. Die One-Night-Stand haben wir zumindest kurzweilig ein derartiges Gefühl verliehen. Aus Angst, die Erwartungen anderer erneut nicht erfüllen zu können und die Enttäuschung der anderen zu sehen. Sie wünscht sich, einmal mehr zu sein als nur eine Affäre und damit ein kurzzeitiges Vergnügen. Sie möchte mehr Wert sein und nicht auf ihr Äußeres reduziert werden. Doch was sie nicht sieht, ist, dass dieser Wunsch nur erfüllt werden kann, wenn sie bereit ist, ihre Hülle fallen und Tanner in ihre Seele blicken zu lassen. Ein Vorhaben, das von vorne herein zum Scheitern verurteilt ist, denn um in ihr innerstes Blicken zu können, muss auch sie erst einmal den Weg zu sich selbst finden.
Charaktere:
Andrea hat eine Entscheidung getroffen, die vier Jahre Ausbildung in den Sand gesetzt hat. Doch das wäre egal, würde sie nicht deshalb die Enttäuschung ihrer Eltern sehen. Anstatt Unterstützung zu erfahren, hat sie eine Mauer um sich errichtet, die nur eine oberflächliche Betrachtung ihrer Person zu lässt und mit dieser einen Abwehrmechanismus entwickelt, der sie die Dinge ungewollt schlimmer machen lässt. Tanner ist derjenige, der ihr ohne Erwartungen gegenübertritt und nicht aufgibt, die Andy zu sehen, die sie tief in sich verborgen hält.
Schreibstil:
Jennifer L. Armentrout führt uns eine Krankheit vor Augen, die nicht selten ist und viele Leute wirklich betrifft. Diese Krankheit belastet jeden, der mit den Betroffenen in Kontakt kommt, manchmal auf eine Weise, die man gar nicht richtig versteht, dass jedoch nicht notwendigerweise auf negative Art. Diejenigen, die einen lieben, wollen helfen und verstehen. Man muss sie nur lassen und sich nicht dagegen auflehnen. Ein Weg, der alles andere als leicht einzuschlagen ist, doch man kämpft nicht alleine, sondern hat eine Mauer aus Liebe hinter sich stehen, die einem den Rücken stärkt und vor Augen führt, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Mit Tanner und Andy hat uns die Autorin genau das vor Augen geführt. Der Weg war lang und steinig und trotz jeglicher Hürden doch mit Rückhalt versehen. Auch Andreas Freundin Sidney hat hier ganze Arbeit geleistet. Sie gibt ihr die Möglichkeit sich abzulenken, gibt ihr den Schubs in die richtige Richtung und scheut sich nicht davor, Andy ihre Ansicht offen zu legen. Doch was macht man, wenn alles auf taube Ohren zu stoßen scheint, oder der Drang nach Flucht und vergessen so übermächtig wird, dass noch nicht einmal ein derartiger Denkanstoß lange genug im Gedächtnis bleibt? Manchmal muss man erst jeglichen Halt verlieren und am Boden der Tatsachen angekommen sein, um wirklich bereitwillig etwas ändern zu wollen.
Eine tolle Geschichte, die einmal mehr zeigt, wie wichtig Liebe, Freundschaft, Zuversicht und Hoffnung sind.