Die Fotografie als ein Medium, dem nach wie vor der Glaube an ein »Es-ist-so-gewesen« anhaftet, scheint das ideale Mittel, um Erinnerung festhalten zu konnen. Denn sie wirkt als externer Erinnerungsanlass, übernimmt sinnstiftende Funktion für das abgebildete Ereignis und dokumentiert zudem, dass etwas überhaupt erst erinnerungswürdig ist. Doch wie zuverlassig ist Fotografie in der Vermittlung von Erinnerung? Und wie kann dieses Thema fotografisch umgesetzt werden, der Prozess des Erinnerns künstlerisch hinterfragt werden?Vero nica Losantos arbeitet in ihrer Serie screen memories die eigenen unvollstandigen Erinnerungen an den abwesenden Vater auf. Nach Sigmund Freud sind diese sogenannten »Deckerinnerungen« der Versuch, den unbewussten Widerstand bei der Reproduktion von Gedachtnisinhalten zu überwinden. Losantos nutzt diese Methode künstlerisch, indem sie fehlende Erinnerungen fotografisch neu inszeniert. Indem sie dabei Wirklichkeit mit Fiktion vermischt und die Interpretation dem Betrachter überlasst, stellt sie die traditionellen Wahrheitskriterien der Fotografie bewusst infrage.
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