An Gestalt und Werk des Evagrios Pontikos (ca. 346-399) werden, wie an kaum einem anderen, Brüche und Verwerfungen der Geschichte des Christentums sichtbar, die bis heute die Horizonte von Theologie undSpiritualität bestimmen.Vater Gabriel Bunge, der selbst als Eremit im Tessin lebt, hat einen bedeutenden Teil seines Lebens auf die Aufarbeitung jener Geschehnisse und die Rehabilitation des verkannten und zu Unrecht von der Nachweltverurteilten pontischen Mönchs verwandt, um den Pfad der ersten christlichen Mönche wieder aufzudecken und gangbar zu machen, und die Authentizität der christlichen Erfahrung, so wie sie von den Wüstenväter gelebt wurde, wiederzugewinnen.Die in diesem Band versammelten Aufsätze bieten einen Querschnitt seiner jahrzehntelangen Arbeit, deren Ergebnisse unerlässliche »Landmarken« bilden, die dem spirituellen Sucher und Interessierten den Zugang zu Denken und Erfahrungswelt der ersten Mönche weisen.