Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.09.2012Die große Lebenslüge
Epo im Kühlschrank - wie kühles Bier: Das Buch von Tyler Hamilton enthüllt die kriminelle Energie und die Skrupellosigkeit des Profi-Radsports. Und es zeigt, wie das System Armstrong funktionierte. Der Amerikaner kam sich unverwundbar vor wie Siegfried.
Von Claus Bierschneider
Im Jahr 2003 ging alles in Erfüllung, von dem Tyler Hamilton je geträumt hatte. Hamilton war trotz eines gebrochenen Schlüsselbeins Vierter bei der Tour de France geworden und hatte eine Etappe gewonnen. Die Talkshows, Magazine und Sponsoren standen bei ihm Schlange. Er galt als der nächste Herausforderer von Lance Armstrong und hatte zudem deutlich mehr Sympathien auf seiner Seite. Radprofi Hamilton war angekommen, ganz oben im Pantheon seines Sports.
Und doch fiel Hamilton in jenem Herbst in die tiefste Depression seines Lebens. Er stand wochenlang nicht aus dem Bett auf, war davon überzeugt, dass er "wertlos ist und dass meine Freunde mich insgeheim hassen", wie er in seinen am Mittwoch in den Vereinigten Staaten erschienenen Memoiren "The Secret Race" schreibt. Der Grund für die Depression: Tyler Hamilton fühlte sich in seiner Lebenslüge gefangen. "Die Menschen wollten mehr von dem, was ich gezeigt hatte, und ich musste mehr davon bieten." Doch der einzige Weg das zu tun, war weiter systematisch zu dopen.
Lance Armstrongs Reaktion auf seinen ersten Tour-de-France-Sieg 1999 war hingegen das genaue Gegenteil von Hamiltons Gemütszustand 2003. Hamilton war damals Teil des engsten Kreises um Armstrong, und er erinnert sich daran, dass sein Boss sich in einem permanenten Glückszustand befand. "Jeden Tag entdeckte er etwas Neues, das ihn begeisterte, die beste gottverdammte Aktie aller Zeiten, das beste gottverdammte Brot, das du je gegessen hast, die beste gottverdammte Band, die du je gehört hast." Die Lebenslüge hat Armstrong damals nicht im Geringsten belastet, und sie tut es, soweit wir wissen, bis heute nicht. Am Erscheinungstag von Hamiltons Buch ließ er vorhersehbar verlauten, dass es sich um das Werk eines Opportunisten handele, der von der derzeitigen Abrechnungswelle gegen Armstrong profitieren möchte. Ein Geständnis, das sagte Armstrong bereits im Sommer dem Fachblatt "VeloNews", werde es aus seinem Mund niemals geben.
Tyler Hamilton hingegen ist froh, dass er den Schritt getan hat, er fühle sich "phantastisch", sagte er in dieser Woche in einem Fernsehinterview, seit er die Omertà, das Schweigegelübde, des Radsports gebrochen hat. Beinahe zehn Jahre hat es gedauert, bis er so weit war, und er musste dafür erst ganz unten ankommen. Noch nach seiner Dopingsperre von 2004 bis 2006 leugnete er. Und selbst als er 2010 ein zweites Mal gesperrt wurde - diesmal ironischerweise wegen Einnahme eines Antidepressivums -, fühlte er sich Armstrong und seiner Radsport-Familie noch verpflichtet. Erst als er im vergangenen Jahr vor der Grand Jury, die eine Untersuchung gegen Armstrong eingeleitet hatte, unter Eid aussagen musste, brachen die Dämme.
Natürlich ist ein solches Geständnis von einem, der so lange gelogen hat, massiv angreifbar. Das weiß Hamilton, und deshalb hat er sich auch Zeit genommen, es richtig zu machen. Mit Dan Coyle hat er sich einen der renommiertesten Sportjournalisten des Landes als Koautoren genommen, und Coyle hat zwei Jahre damit zugebracht, die Aussagen von Hamilton, so weit wie möglich, durch Aussagen Dritter zu verifizieren. So liegt nun erstmals ein ebenso detailliertes wie zuverlässiges Dokument dessen vor, wie das System Armstrong wirklich funktionierte. Mehr noch - es ist ein unverstellter Blick hinter die Kulissen des Radsports, wie es ihn bislang noch nicht gegeben hat.
Dabei wird zwar nur bestätigt, was man ohnehin nach den Enthüllungen der vergangenen Jahre wusste - nämlich dass systematisches Doping zum Radsport gehört wie das Öl auf die Kette. Doch es verschlägt einem trotzdem die Sprache, wenn man im grellen Licht die kriminelle Energie in der Branche zu sehen bekommt, die Skrupellosigkeit und Unverbesserlichkeit der Akteure. So war die Entscheidung, in Armstrongs Mannschaft systematisch Epo zu nehmen, eine eiskalte Geschäftsentscheidung, von Teameigner Thommy Weisel getroffen, noch bevor Armstrong 1998 zurück in die Mannschaft kam. Man konnte im europäischen Rennzirkus nicht mithalten, und es gab nur die Wahl mitzumachen oder auszusteigen. Deshalb wurde bereits nach der Saison 1997, als Armstrong noch mit dem Krebs rang, der spanische Arzt Pedro Celaya engagiert, um das Epo-Programm für das Team US Postal zu organisieren. Noch erstaunlicher an Hamiltons Bericht ist jedoch die Tatsache, dass der Festina-Skandal von 1998 in der Szene nicht für einen Moment ein Innehalten bewirkt hat. Die Frage tauchte niemals auf, ob man die flächendeckende Doping-Praxis möglicherweise überdenken müsse. Es gab nur eine Frage - wie man die französischen Behörden, die jetzt Ernst machten, austricksen kann.
Hamilton berichtet das so: Die Antwort auf diese Frage hatte Armstrong parat, der seine erste Tour nach dem Comeback unter allen Umständen gewinnen wollte. Er engagierte seinen Gärtner, um mit dem Motorrad hinter dem Rennen her zu fahren und das Epo im Rucksack diskret an den Mannschaftsbus zu liefern. Die leeren Ampullen nahm er dann in alten Cola-Dosen wieder mit. Doch das waren nur die bescheidenen Anfänge dessen, was noch kommen sollte. Als nach Armstrongs Tour-Sieg das große Geld floss, wurde das Doping bei US Postal weiter professionalisiert. Der engste Kreis um den Boss jettete regelmäßig in Armstrongs Privatflieger in die Klinik von Dr. Pedro Del Moral nach Valencia, um dort Epo in Empfang zu nehmen und zum späteren Gebrauch literweise Frischblut abzugeben. Geplant wurde die Feinabstimmung von Mikrogaben Epo und Eigenbluttransfusionen durch den notorischen Dr. Ferrari, der laut Hamilton vom ersten Tag nach Armstrongs Wiedereinstieg ein Mitglied der Mannschaft war.
Ebenfalls nicht wirklich überraschend, aber in den Einzelheiten dennoch unfassbar, ist die Hybris, die Armstrong von Anfang an den Tag gelegt haben soll. Armstrong kam sich unverwundbar vor wie Siegfried. Die Epo-Ampullen lagen offen in seinem Kühlschrank, die Kollegen konnten sich bei Bedarf bedienen - wie mit einem kühlen Bier. Die Doping-Jäger und die investigativen Journalisten wurden verspottet. Und als es 2001 einen positiven Test gab, machte Armstrong sich darüber nicht die geringsten Sorgen. Das musste er bekanntlich auch nicht, da er zu diesem Zeitpunkt den Sport fest im Griff hatte. Ein Anruf beim Internationalen Radsport-Verband (UCI) in Lausanne soll genügt haben - und die positive Probe verschwand.
So bleibt nach der Lektüre von Hamiltons Buch wieder einmal die Frage nach der Reformierbarkeit eines Sports, dessen korrupter Dachverband sich willfährig zum Werkzeug eines offenbar pathologischen Betrügers und skrupellosen Machtmenschen hat machen lassen. Der erste Test steht kurz bevor - die UCI hat demnächst darüber zu befinden, ob Armstrongs sieben Tour-Siege, wie von der amerikanischen Anti-Doping-Agentur empfohlen, aberkannt werden. UCI-Chef Pat McQuaid erklärte am Wochenende, sein Verband werde die Sanktionen gegen Armstrong nur dann nicht anerkennen, wenn der Bericht "einen gravierenden Anlass dazu" gäbe. Ansonsten wird Hamiltons Buch für Armstrong allerdings wohl nicht viel ändern. Die legalen Schlachten sind geschlagen, seine Sponsoren haben vorläufig bekundet, zu ihm zu stehen. Und selbst wenn einzelne Regress nehmen, wie etwa die Versicherungsgesellschaft SCA, die Armstrong fünf Millionen Dollar an Prämien ausgezahlt hatte, wird ihn das nicht in den Ruin stürzen. "Das Buch wird vielleicht ein paar Leute, die noch in ihrer Meinung geschwankt haben, überzeugen", sagt der Fachjournalist Charles Pelkey. Im Großen und Ganzen bleibe in den Vereinigten Staaten die Öffentlichkeit jedoch unversöhnlich in sture Gläubige und in Skeptiker gespalten. Es ist wie ein Glaubensbekenntnis, vollkommen losgelöst von der Faktenlage.
Idealisten können derweil immerhin hoffen, dass Hamiltons Bekenntnisse bei Armstrong einen Prozess in Gang setzen, der irgendwann dazu führt, dass auch er sich befreit, indem er die Wahrheit sagt. "Ich kann es ihm nur wünschen", sagt Hamilton. "Mit einer Lüge zu leben ist fürchterlich." Bislang deutet jedoch nichts darauf hin, dass der Champion dies ebenso sieht.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Epo im Kühlschrank - wie kühles Bier: Das Buch von Tyler Hamilton enthüllt die kriminelle Energie und die Skrupellosigkeit des Profi-Radsports. Und es zeigt, wie das System Armstrong funktionierte. Der Amerikaner kam sich unverwundbar vor wie Siegfried.
Von Claus Bierschneider
Im Jahr 2003 ging alles in Erfüllung, von dem Tyler Hamilton je geträumt hatte. Hamilton war trotz eines gebrochenen Schlüsselbeins Vierter bei der Tour de France geworden und hatte eine Etappe gewonnen. Die Talkshows, Magazine und Sponsoren standen bei ihm Schlange. Er galt als der nächste Herausforderer von Lance Armstrong und hatte zudem deutlich mehr Sympathien auf seiner Seite. Radprofi Hamilton war angekommen, ganz oben im Pantheon seines Sports.
Und doch fiel Hamilton in jenem Herbst in die tiefste Depression seines Lebens. Er stand wochenlang nicht aus dem Bett auf, war davon überzeugt, dass er "wertlos ist und dass meine Freunde mich insgeheim hassen", wie er in seinen am Mittwoch in den Vereinigten Staaten erschienenen Memoiren "The Secret Race" schreibt. Der Grund für die Depression: Tyler Hamilton fühlte sich in seiner Lebenslüge gefangen. "Die Menschen wollten mehr von dem, was ich gezeigt hatte, und ich musste mehr davon bieten." Doch der einzige Weg das zu tun, war weiter systematisch zu dopen.
Lance Armstrongs Reaktion auf seinen ersten Tour-de-France-Sieg 1999 war hingegen das genaue Gegenteil von Hamiltons Gemütszustand 2003. Hamilton war damals Teil des engsten Kreises um Armstrong, und er erinnert sich daran, dass sein Boss sich in einem permanenten Glückszustand befand. "Jeden Tag entdeckte er etwas Neues, das ihn begeisterte, die beste gottverdammte Aktie aller Zeiten, das beste gottverdammte Brot, das du je gegessen hast, die beste gottverdammte Band, die du je gehört hast." Die Lebenslüge hat Armstrong damals nicht im Geringsten belastet, und sie tut es, soweit wir wissen, bis heute nicht. Am Erscheinungstag von Hamiltons Buch ließ er vorhersehbar verlauten, dass es sich um das Werk eines Opportunisten handele, der von der derzeitigen Abrechnungswelle gegen Armstrong profitieren möchte. Ein Geständnis, das sagte Armstrong bereits im Sommer dem Fachblatt "VeloNews", werde es aus seinem Mund niemals geben.
Tyler Hamilton hingegen ist froh, dass er den Schritt getan hat, er fühle sich "phantastisch", sagte er in dieser Woche in einem Fernsehinterview, seit er die Omertà, das Schweigegelübde, des Radsports gebrochen hat. Beinahe zehn Jahre hat es gedauert, bis er so weit war, und er musste dafür erst ganz unten ankommen. Noch nach seiner Dopingsperre von 2004 bis 2006 leugnete er. Und selbst als er 2010 ein zweites Mal gesperrt wurde - diesmal ironischerweise wegen Einnahme eines Antidepressivums -, fühlte er sich Armstrong und seiner Radsport-Familie noch verpflichtet. Erst als er im vergangenen Jahr vor der Grand Jury, die eine Untersuchung gegen Armstrong eingeleitet hatte, unter Eid aussagen musste, brachen die Dämme.
Natürlich ist ein solches Geständnis von einem, der so lange gelogen hat, massiv angreifbar. Das weiß Hamilton, und deshalb hat er sich auch Zeit genommen, es richtig zu machen. Mit Dan Coyle hat er sich einen der renommiertesten Sportjournalisten des Landes als Koautoren genommen, und Coyle hat zwei Jahre damit zugebracht, die Aussagen von Hamilton, so weit wie möglich, durch Aussagen Dritter zu verifizieren. So liegt nun erstmals ein ebenso detailliertes wie zuverlässiges Dokument dessen vor, wie das System Armstrong wirklich funktionierte. Mehr noch - es ist ein unverstellter Blick hinter die Kulissen des Radsports, wie es ihn bislang noch nicht gegeben hat.
Dabei wird zwar nur bestätigt, was man ohnehin nach den Enthüllungen der vergangenen Jahre wusste - nämlich dass systematisches Doping zum Radsport gehört wie das Öl auf die Kette. Doch es verschlägt einem trotzdem die Sprache, wenn man im grellen Licht die kriminelle Energie in der Branche zu sehen bekommt, die Skrupellosigkeit und Unverbesserlichkeit der Akteure. So war die Entscheidung, in Armstrongs Mannschaft systematisch Epo zu nehmen, eine eiskalte Geschäftsentscheidung, von Teameigner Thommy Weisel getroffen, noch bevor Armstrong 1998 zurück in die Mannschaft kam. Man konnte im europäischen Rennzirkus nicht mithalten, und es gab nur die Wahl mitzumachen oder auszusteigen. Deshalb wurde bereits nach der Saison 1997, als Armstrong noch mit dem Krebs rang, der spanische Arzt Pedro Celaya engagiert, um das Epo-Programm für das Team US Postal zu organisieren. Noch erstaunlicher an Hamiltons Bericht ist jedoch die Tatsache, dass der Festina-Skandal von 1998 in der Szene nicht für einen Moment ein Innehalten bewirkt hat. Die Frage tauchte niemals auf, ob man die flächendeckende Doping-Praxis möglicherweise überdenken müsse. Es gab nur eine Frage - wie man die französischen Behörden, die jetzt Ernst machten, austricksen kann.
Hamilton berichtet das so: Die Antwort auf diese Frage hatte Armstrong parat, der seine erste Tour nach dem Comeback unter allen Umständen gewinnen wollte. Er engagierte seinen Gärtner, um mit dem Motorrad hinter dem Rennen her zu fahren und das Epo im Rucksack diskret an den Mannschaftsbus zu liefern. Die leeren Ampullen nahm er dann in alten Cola-Dosen wieder mit. Doch das waren nur die bescheidenen Anfänge dessen, was noch kommen sollte. Als nach Armstrongs Tour-Sieg das große Geld floss, wurde das Doping bei US Postal weiter professionalisiert. Der engste Kreis um den Boss jettete regelmäßig in Armstrongs Privatflieger in die Klinik von Dr. Pedro Del Moral nach Valencia, um dort Epo in Empfang zu nehmen und zum späteren Gebrauch literweise Frischblut abzugeben. Geplant wurde die Feinabstimmung von Mikrogaben Epo und Eigenbluttransfusionen durch den notorischen Dr. Ferrari, der laut Hamilton vom ersten Tag nach Armstrongs Wiedereinstieg ein Mitglied der Mannschaft war.
Ebenfalls nicht wirklich überraschend, aber in den Einzelheiten dennoch unfassbar, ist die Hybris, die Armstrong von Anfang an den Tag gelegt haben soll. Armstrong kam sich unverwundbar vor wie Siegfried. Die Epo-Ampullen lagen offen in seinem Kühlschrank, die Kollegen konnten sich bei Bedarf bedienen - wie mit einem kühlen Bier. Die Doping-Jäger und die investigativen Journalisten wurden verspottet. Und als es 2001 einen positiven Test gab, machte Armstrong sich darüber nicht die geringsten Sorgen. Das musste er bekanntlich auch nicht, da er zu diesem Zeitpunkt den Sport fest im Griff hatte. Ein Anruf beim Internationalen Radsport-Verband (UCI) in Lausanne soll genügt haben - und die positive Probe verschwand.
So bleibt nach der Lektüre von Hamiltons Buch wieder einmal die Frage nach der Reformierbarkeit eines Sports, dessen korrupter Dachverband sich willfährig zum Werkzeug eines offenbar pathologischen Betrügers und skrupellosen Machtmenschen hat machen lassen. Der erste Test steht kurz bevor - die UCI hat demnächst darüber zu befinden, ob Armstrongs sieben Tour-Siege, wie von der amerikanischen Anti-Doping-Agentur empfohlen, aberkannt werden. UCI-Chef Pat McQuaid erklärte am Wochenende, sein Verband werde die Sanktionen gegen Armstrong nur dann nicht anerkennen, wenn der Bericht "einen gravierenden Anlass dazu" gäbe. Ansonsten wird Hamiltons Buch für Armstrong allerdings wohl nicht viel ändern. Die legalen Schlachten sind geschlagen, seine Sponsoren haben vorläufig bekundet, zu ihm zu stehen. Und selbst wenn einzelne Regress nehmen, wie etwa die Versicherungsgesellschaft SCA, die Armstrong fünf Millionen Dollar an Prämien ausgezahlt hatte, wird ihn das nicht in den Ruin stürzen. "Das Buch wird vielleicht ein paar Leute, die noch in ihrer Meinung geschwankt haben, überzeugen", sagt der Fachjournalist Charles Pelkey. Im Großen und Ganzen bleibe in den Vereinigten Staaten die Öffentlichkeit jedoch unversöhnlich in sture Gläubige und in Skeptiker gespalten. Es ist wie ein Glaubensbekenntnis, vollkommen losgelöst von der Faktenlage.
Idealisten können derweil immerhin hoffen, dass Hamiltons Bekenntnisse bei Armstrong einen Prozess in Gang setzen, der irgendwann dazu führt, dass auch er sich befreit, indem er die Wahrheit sagt. "Ich kann es ihm nur wünschen", sagt Hamilton. "Mit einer Lüge zu leben ist fürchterlich." Bislang deutet jedoch nichts darauf hin, dass der Champion dies ebenso sieht.
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