Urlaub am Bodensee? Eigentlich nicht das was Ines sich vorgestellt hatte – und gepackt war schließlich auch schon. Doch ausgerechnet kurz vor dem geplanten Nordsee-Trip muss ein mysteriöser Mord ihnen die Tour vermasseln. Und was für einer. Kaum dass Ines der Szenerie ansichtig wird, ist sie bereits
Feuer und Flamme. Der zeitnah einsetzende Seekoller allerdings lässt sie absurde Entscheidungen…mehrUrlaub am Bodensee? Eigentlich nicht das was Ines sich vorgestellt hatte – und gepackt war schließlich auch schon. Doch ausgerechnet kurz vor dem geplanten Nordsee-Trip muss ein mysteriöser Mord ihnen die Tour vermasseln. Und was für einer. Kaum dass Ines der Szenerie ansichtig wird, ist sie bereits Feuer und Flamme. Der zeitnah einsetzende Seekoller allerdings lässt sie absurde Entscheidungen treffen, wie etwa die, alleine nach Miami zu reisen, um der Sache auf den Grund zu gehen, da die Ermittlungen in Deutschland scheinbar ins Stocken geraten. Also heißt es über den großen Teich und Auge in Auge mit der Mafia – nicht unbedingt eine von Ines besten Ideen...
Der namensgebende Seekoller, von dem die eigenwillige Hauptprotagonistin in ihrem dritten Fall befallen ist, führt dazu, dass eine Brücke zwischen dem Bodensee und Miami geschlagen wird. Die Fäden laufen irgendwo dazwischen zusammen, aber an sämtlichen Schauplätzen gibt es mehr oder minder konkrete Hinweise, die den Leser ins Grübeln und manches Mal sogar zur Verzweiflung bringen. Denn sobald ein Puzzleteil zu passen scheint, springt ein anders wieder aus dem Rahmen, und so geht es ein paar Mal hin und her. Dadurch und mittels der Perspektiven- wie Ortswechsel bleibt die Erzählung im Fluss, sowie Tempo und Spannung hoch.
Schon relativ früh möchte man dennoch am liebsten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und rufen: „Tu es nicht, Ines!“, denn das Unheil wirft seine Schatten voraus, der Weg ist atmosphärisch geebnet, das Schicksal scheint besiegelt. Wie schafft es diese Frau bloß immer wieder alle gegen sich auf- und dann auf die Palme zu bringen, im Idealfall ohne größere Blessuren? Ein Geheimnis, das man wohl nur versteht, wenn man Ines Fox heißt, vielleicht aber nicht einmal dann. Erstaunlicherweise gelingt es der Hauptprotagonistin, den Leser einmal mehr zu überraschen, denn es geht eine Entwicklung vonstatten, die man sich zwar erhofft, von der man aber nicht unbedingt gedacht hätte, dass sie zeitnah eintritt. Sicherlich handelt sie noch immer unüberlegt, voreilig und ein wenig naiv, doch fallen ihre Angriffe gleichzeitig präziser aus, so dass nicht nur ihre Gegner staunen. Würde Ines nicht zwischenzeitlich in alte Muster verfallen könnte man fast zu der Einschätzung kommen es hätte eine Rundumerneuerung stattgefunden, doch glücklicherweise ist dem nicht so, dann ginge einiges an Charme verloren.
Mit einer ordentlichen Portion Wortwitz, der sich hin und wieder leider etwas zu verselbstständigen scheint, und einer skurrilen Geschichte rund um bekannte und neue Gesichter, erhält der Leser Einblick in die Abgründe des organisierten Verbrechens. Es werden sich Verbindungen und Details offenbaren, die man mit bloßem Auge beim besten Willen nicht entdecken konnte. Und gleichzeitig fragt man sich, ob das wirklich alles real sein kann oder nur eine optische Täuschung vorliegt.