Von einer märchenhaften Insel im Norden kommt ein junger Mann, um in München Malerei zu studieren. Er kennt weder Lokale noch Bier, aber er weiß genau, was er werden möchte: Künstler.
Fast krank vor Schüchternheit muss sich der Student, ohne ein Wort Deutsch zu können, durchschlagen. Auch an der Kunstakademie bleibt er zunächst ein Außenseiter, denn mit den neuen Wilden kann er wenig anfangen. Und auch die Welt draußen ist viel kälter, als es auf Island je werden kann. Der Kalte Krieg ist auf seinem Höhepunkt, und so wacht er jeden Morgen mit der Sorge auf, dass der dritte Weltkrieg bereits begonnen hat. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass er eine überaus seltsame Gabe hat, die ihn nicht gerade appetitlich macht. Helgasons Held ist so wie sein Autor: schräg, voller Witz und wunderbar unangepasst.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Fast krank vor Schüchternheit muss sich der Student, ohne ein Wort Deutsch zu können, durchschlagen. Auch an der Kunstakademie bleibt er zunächst ein Außenseiter, denn mit den neuen Wilden kann er wenig anfangen. Und auch die Welt draußen ist viel kälter, als es auf Island je werden kann. Der Kalte Krieg ist auf seinem Höhepunkt, und so wacht er jeden Morgen mit der Sorge auf, dass der dritte Weltkrieg bereits begonnen hat. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass er eine überaus seltsame Gabe hat, die ihn nicht gerade appetitlich macht. Helgasons Held ist so wie sein Autor: schräg, voller Witz und wunderbar unangepasst.
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buecher-magazin.deIm Jahr 1981 macht sich der Student Jung von Island über Luxemburg auf den Weg nach München. Eigentlich wollte er nach West-Berlin, aber er musste sich an einer Hochschule einschreiben, damit er in Deutschland bleiben darf - und einzig die Frist der Kunstakademie in München kann er noch einhalten. Er weiß nicht, was er im Leben will, aber er weiß, was er nicht will: nicht Kunst studieren, nicht in München sein, keine Hippie-Klamotten tragen, kein Bier trinken und keinen Sex haben. Er will unangepasst sein, aber auch nicht zu sehr auffallen. Unglücklicherweise erbricht er unkontrolliert eine schwarze teerartige Masse. "Seekrank in München" ist ein eigensinniges und absurdes Buch, das in seinen besten Passagen eine betörend-schräge Verbindung zwischen Island und München in den 1980er-Jahren herstellt. Dabei hält sich Hallgrímur Helgason konsequent an die Perspektive der Hauptfigur, die nicht zufällig sehr an seine eigene Biografie erinnert. Bisweilen ist die Geschichte allerdings zu langsam erzählt und die Grundmuster der Absurditäten wiederholen sich, sodass das Buch insgesamt zu lang geraten ist. Der Autor findet sogar für die "Begabung" seines Helden eine Erklärung - und zeigt damit, dass manche Absonderlichkeiten ihren Ursprung tatsächlich in uns nehmen.
© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)
© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)
»Sein autobiografischer Coming-of-Age-Roman hat von allem etwas. Er hat sehr komische Momente [...]. Er hat auch tieftraurige Momente,« Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 13.07.2020 »Wir müssen Jung einfach lieben, der verpickelt, kotzend und schwitzend mit seinem Wintermantel durch die Straßen stolpert, über Duchamp grübelt und Halldór Laxness zitiert.« Anne Hahn, Weltexpress, 11.2.2016 »Ein oft reichlich skurriler Bildungsroman über den Versuch, festen Boden zu finden, wo der am meisten schwankt.« Johann Kneihs, ORF Ex Libris, 7.2.2016 »Eine schräge, fesselnde und sehr vergnügliche Reise in die Vergangenheit in Form eines ungewöhnlichen Katastrophen-Bildungsromans.« Ruth Dickhoven, WDR 5 Scala, 29.12.2015 »Dieses tragikomische Porträt des Autors als heimwehkranken jungen mannes unterhält aufs Beste und gibt tiefe Einblicke in die isländische Seele.« Heinz Storrer, Schweizer Familie, 17.12.2015 »Das Buch [wird] zu einem surrealen Vergnügen inmitten der blassen, kleinmütigen Achtzigerjahre, die selten so genau in den Blick genommen wurden wie in diesem autobiografischen Schelmenroman von Hallgrímur Helgason.« Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 1.12.2015 »"Seekrank in München" ist die wunderbar aberwitzige Geschichte des Scheiterns an einer fremden Stadt, ein Buch gespickt mit abseitigem und bitterbösem Humor und inspiriert vom schlimmsten Jahr in Helgasons Leben.« Tobias Wenzel, Deutschlandradio Kultur "Fazit", 23.10.2015 »Dieser Roman liefert beste Unterhaltung, und er erzählt sogar, wo der Mensch wirklich frei ist: in einem ostdeutschen Gefängnis. Warum? Selber nachlesen.« Antje Weber, Süddeutsche Zeitung Extra, 5.11.2015 »Wahnwitzig, mit kuriosen Einfällen und Exkursionen in die Welt moderner Meister von Edvard Munch bis Marcel Duchamp, ist dieses Buch Selbstfindungstrip, Gesellschaftssatire und Kunstguide in einem.« TOP Magazin Ulm/Neu-Ulm, November 2015
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Alex Rühle findet Hallgrimur Helgasons neuen Roman "Seekrank in München" noch besser als seinen Erfolgsroman "101 Reykjavik". Amüsiert begleitet der Kritiker Helgasons Alter Ego Jung, der aus der isländischen Provinz nach München kommt, um Kunst zu studieren und nicht nur an der "Nachkriegseinfallslosigkeit" leidet, sondern auch daran, dass er ständig schwarzes Zeug erbricht, dass die Dinge um ihn herum in Brand versetzt. Mit größtem Vergnügen liest Rühle auch, wie sich der junge Kunststudent in qualvolle "Katastrophenkaskaden" manövriert und die neue Welt um ihn herum mit Staunen wahrnimmt. Ein wunderbarer Roman voller Surrealismus, Anarchie und Humor, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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