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  • Buch mit Leinen-Einband

Mit dem Buch wird erstmals eine umfassende Analyse der religiösen Historienbilder Albrecht Altdorfers vorgelegt, die hier in Bezug zur Frömmigkeitspraxis des frühen 16. Jahrhunderts und ihrer starken Betonung einer individuellen, textgestützten Andacht gesetzt werden. Dabei zeigt sich, dass die Bilder, so profan sie auch wirken mögen, als hochoriginelle Reflexion über das Verhältnis von "Sehen" und "Erkennen" und damit als Antwort auf die theologischen Debatten über den Bildgebrauch zu verstehen sind."Albrecht Altdorfer ist in der kunsthistorischen Forschung bislang vor allem unter…mehr

Produktbeschreibung
Mit dem Buch wird erstmals eine umfassende Analyse der religiösen Historienbilder Albrecht Altdorfers vorgelegt, die hier in Bezug zur Frömmigkeitspraxis des frühen 16. Jahrhunderts und ihrer starken Betonung einer individuellen, textgestützten Andacht gesetzt werden. Dabei zeigt sich, dass die Bilder, so profan sie auch wirken mögen, als hochoriginelle Reflexion über das Verhältnis von "Sehen" und "Erkennen" und damit als Antwort auf die theologischen Debatten über den Bildgebrauch zu verstehen sind."Albrecht Altdorfer ist in der kunsthistorischen Forschung bislang vor allem unter stilkritischen Gesichtspunkten oder als "Erfinder" des autonomen Landschaftsbildes wahrgenommen worden. Eine umfassende Analyse der religiösen Bilder steht dagegen noch immer aus. Das Buch möchte nicht nur diese Lücke schließen, sondern auch zu einer neuen Sicht auf die Malerei des frühen 16. Jahrhunderts und ihren Bezug zur zeitgenössischen Frömmigkeitspraxis anregen. Altdorfers Schaffen ist geprägt von dem Spannungsfeld zwischen der Bildskepsis der Reformtheologen, für die Bilder "Zeichen" ohne ästhetischen Eigenwert waren, und dem veränderten Selbstverständnis der Künstler, die sich um eine theoretische Neubegründung der Gattung bemühten. Der Maler beschäftigte sich einerseits intensiv mit der aktuellen Kunstentwicklung in Italien und Deutschland; seine Auftraggeber gehörten der gleichen kulturellen Elite an, für die auch Albrecht Dürer, Hans Burgkmair, Jörg Breu oder Lukas Cranach arbeiteten. Auf der anderen Seite verweigerte er sich mit erstaunlicher Hartnäckigkeit der Idee eines modernen Erzählbildes; statt in sich geschlossener Handlungen finden wir Szenen, die, ähnlich wie die zeitgenössische Andachtsliteratur auch, den Betrachter zur Aktivierung des eigenen Wissens und der eigenen Imagination auffordern. Seine Bilder lassen sich als Reflexion über das Verhältnis von "Sehen" und "Erkennen" und damit als Versuch verstehen, die Zeichenhaftigkeit der mittelalterlichen Kunst den veränderten Bedingungen einer theologisch gebildeten, literarisch versierten und zugleich kunstinteressierten Öffentlichkeit anzupassen.
Autorenporträt
Dr. Magdalena Bushart, geboren 1957, Studium in Berlin, Wien und London. 1989 Promotion an der FU Berlin. 1990 - 92 Museumsassistentin an den Staatlichen Museen zu Berlin, danach bis 1999 wissenschaftliche Assistentin an der TU München und der TU Berlin. 2002 Habilitation. Derzeit Gastprofessur an der TU Berlin. Veröffentlichungen zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.