Wer den Auftrag dazu gibt, über 1000 dicke Eichen zu fällen, der hat schon was zu sagen. Ein erfahrener Schiffsbaumeister wurde bestimmt, um das größte Schiff der damaligen Welt zu bauen. Der Schiffbau-Experte Henrik Hybertsson merkte bald, dass das überdimensionale Kriegsschiff zu kopflastig war. Das Schiff des Schwedenkönigs Gustav Ludwig war neben den vielen Kanonen auch mit Schnitzereien aus Holz bestückt. Die schrecklich bunten Fratzen sollten die Feinde abschrecken. Angst und Bange würde ihnen beim Anblick der Zerrbilder helfen. Künstler aus dem ganzen Land wurden beauftragt, abschreckende Gebilde zu schnitzen und zu bemalen. Trotz der Warnung von mehreren Fachleuten setzte sich der König durch und ließ an einem Donnerstag den Stapellauf anordnen. Tausende Schaulustige waren an diesem 10. August 1628 im Hafen von Stockholm versammelt. Mit beeindruckenden Salutschüssen legte die Vasa zur Jungfernfahrt ab. Der Dreimaster war 69 Meter lang und 12 Meter breit. Zu dem riesigen Spektakel durfte die Besatzung des Schiffes auch ihre Familienangehörigen mit an Bord nehmen. Über 500 Leute waren auf dem Schiff. Als die Vasa aus dem Hafen auslief, neigte sich das schwer beladene Schiff zur Seite. Wasser strömte ins Schiffsinnere. Das Schiff war so instabil, dass es sich nicht mehr aufrichten konnte. Viele unter Deck konnten sich nicht rechtzeitig retten. Über 50 Leute starben. Eigentlich hätte der wuchtige Dreimaster die schwedische Flotte anführen sollen. Und jetzt dieses Drama. Die 64 Bronzekanonen waren zu schwer, um der gewagten Konstruktion standzuhalten. Vor den Augen der vielen Schaulustigen kenterte der Stolz der schwedischen Marine nach nur wenigen hundert Metern des Auslaufens aus dem Hafen. Fehleinschätzungen passierten damals und heute. Sie führen oftmals zu Katastrophen. Lassen sich die modernen Machthaber warnen? Ob die Machtdemonstrationen in unserer Epoche rechtzeitig gestoppt werden können? Warten wir es ab. Gilt der Spruch aus Prediger 4, 13 noch?