SWR Bestenliste März 2025
»Frau Ministerin, ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Sohn.«
Ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern. Mit einer Sprachkraft, die Staunen macht, erzählt die preisgekrönte Schriftstellerin Ursula Krechel von symbiotischer Mutterschaft, von existenziell gefährdeten Frauen und von politischer Gewalt.
Mit seiner Mutter sprechen zu müssen, ist für den Sohn von Eva Patarak ein Staatsverbrechen. Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen, dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden. Welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Silke Aschauer mit ihrer Observation? Will sie etwa einen Roman schreiben? Bieten die grausamen Familienverhältnisse der Antike, die sie für den Unterricht aufbereitet, nicht ausreichend Stoff für Faszination? Fest steht nur: Silke hält längst nicht alle Fäden in der Hand, denn ihr eigener Körper hat einen blutigen Aufstand gegen sie angezettelt, der sie in die Rolle der Patientin zwingt. In ihrer Ohnmacht wenden sich beide Frauen an die Justizministerin - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin damit bringen. Ursula Krechel schreibt in ihrem hoch politischen und stilistisch herausragenden Roman eine Kulturgeschichte aller Frauen - von einer römischen Kaisermutter zu einer Studienrätin, von einer Verkäuferin in einem kleinen Kräuterimperium zu einer Ministerin. Es ist die Geschichte ihres Widerstands gegen die Gewalt, die ihnen physisch und psychisch zugemutet wird.
»Niemand erzählt so formbewusst wie Ursula Krechel.«
Andreas Platthaus, FAZ
»Frau Ministerin, ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Sohn.«
Ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern. Mit einer Sprachkraft, die Staunen macht, erzählt die preisgekrönte Schriftstellerin Ursula Krechel von symbiotischer Mutterschaft, von existenziell gefährdeten Frauen und von politischer Gewalt.
Mit seiner Mutter sprechen zu müssen, ist für den Sohn von Eva Patarak ein Staatsverbrechen. Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen, dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden. Welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Silke Aschauer mit ihrer Observation? Will sie etwa einen Roman schreiben? Bieten die grausamen Familienverhältnisse der Antike, die sie für den Unterricht aufbereitet, nicht ausreichend Stoff für Faszination? Fest steht nur: Silke hält längst nicht alle Fäden in der Hand, denn ihr eigener Körper hat einen blutigen Aufstand gegen sie angezettelt, der sie in die Rolle der Patientin zwingt. In ihrer Ohnmacht wenden sich beide Frauen an die Justizministerin - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin damit bringen. Ursula Krechel schreibt in ihrem hoch politischen und stilistisch herausragenden Roman eine Kulturgeschichte aller Frauen - von einer römischen Kaisermutter zu einer Studienrätin, von einer Verkäuferin in einem kleinen Kräuterimperium zu einer Ministerin. Es ist die Geschichte ihres Widerstands gegen die Gewalt, die ihnen physisch und psychisch zugemutet wird.
»Niemand erzählt so formbewusst wie Ursula Krechel.«
Andreas Platthaus, FAZ
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Wiebke Porombka zeigt sich überzeugt von der aufregenden ästhetischen Konstruktion von Ursula Krechels Roman über Gewalt in verschiedenen Ausprägungen, der aus drei Perspektiven erzählt wird: Den Einstieg nimmt sie über Nero, der seine Mutter Agrippina zum eigenen Machterhalt kaltblütig ermordet hat. Darüber kommt sie rasch zu ihrer ersten Protagonistin Eva Patarak, die mit ihrem wenig erfolgreichen Sohn zusammenlebt; unerwartet geht die Erzählung mitten im Satz aus seiner Perspektive weiter, was für Porombka auch auf gewisse Art gewalttätig wirkt und zugleich literarisch anspruchsvoll ist. Dass Patarak ihre eigene Geschichte genommen wird, geht mit der nächsten Protagonistin, Silke Aschauer, weiter; sie erzählt Pataraks Geschichte ebenso wie ihre eigene, die geprägt durch Gaslighting ist. Für die Rezensentin werden hier wichtige Fragen danach gestellt, wer eigentlich die Macht hat, wessen Geschichte zu erzählen. Mit Blick auf die Ministerin, die die dritte Protagonistin ist, wird zudem auch die Frage nach den Abstufungen von Gewalt gegen Frauen zwischen sprachlicher Unterdrückung und Messerangriffen gestellt. Ein Roman, der sie sowohl ästhetisch als auch inhaltlich zu überzeugen weiß.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Ursula Krechels Bücher bestechen] durch formale Finesse und gedankliche Präzision.« Denis Scheck, Das Erste Druckfrisch, 23. Februar 2025 Denis Scheck Das Erste druckfrisch 20250223