Ein zwölfjähriger Junge geht durch die Welt. Dass er schon eine Zeitlang ein großes Geheimnis mit sich herumträgt, erzählt er niemandem. Der Einzige, der mehr darüber weiß, schweigt. Bis fünfundzwanzig Jahre danach. Dann bringt die Post einen Brief: 'Ich bitte dich um Vergebung für das, was ich dir damals angetan habe.' Eine sensible Annäherung an ein tabuisiertes Thema in Form von Briefen und Gedichten. Der Autor gibt Kindern mit pädophiler Erfahrung eine Stimme.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Irritiert und fasziniert ist Fritz Göttler von diesem ungewöhnlichen Jugendbuch, dessen Autor Ted van Lieshout die Ambivalenz einer (auch körperlichen) Liebe zwischen einem Zwölfjährigen und einem Erwachsenen so nuanciert schildert, wie es wohl nur jemand tun kann, der diese Erfahrung selbst gemacht hat. Basierend auf dieser Vorgeschichte und einem von Schuldgefühlen geprägten Brief, den der Erwachsene viele Jahre später dem mittlerweile ebenfalls erwachsenen Autor geschrieben hat, liest der Rezensent hier die Erinnerung an eine außergewöhnliche Beziehung, "gefasst in starke poetische Sätze und in kraftvolle Bilder von Brigitte Püls".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH