Wann ist ein Mann ein Mann?
In der Ära von Trump, #MeToo und Attentätern wie in Halle oder Hanau ist Männlichkeit kein positiver Begriff mehr. Der Aktivist JJ Bola sucht Auswege aus der Krise. Dabei betrachtet er Einflüsse aus nichtwestlichen Traditionen, aus Popkultur und der LGBTQ+-Community und zeigt, wie vielfältig Männlichkeit sein kann.
JJ Bola lädt in versöhnlichem Ton ein zum Gespräch zwischen verhärteten Fronten. Denn erst wenn sich auch die Männer und der Begriff von Männlichkeit verändern, wird es echte Geschlechtergerechtigkeit geben.
In der Ära von Trump, #MeToo und Attentätern wie in Halle oder Hanau ist Männlichkeit kein positiver Begriff mehr. Der Aktivist JJ Bola sucht Auswege aus der Krise. Dabei betrachtet er Einflüsse aus nichtwestlichen Traditionen, aus Popkultur und der LGBTQ+-Community und zeigt, wie vielfältig Männlichkeit sein kann.
JJ Bola lädt in versöhnlichem Ton ein zum Gespräch zwischen verhärteten Fronten. Denn erst wenn sich auch die Männer und der Begriff von Männlichkeit verändern, wird es echte Geschlechtergerechtigkeit geben.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Der Rezensentin Eva Biringer zufolge handelt es sich bei diesem Buch um eine Anklage der toxischen Männlichkeit, also des Bildes von Männern als dominanten, zu zärtlichen Gefühlen nicht fähigen Wesen. Laut Biringer beschreibt JJ Bola an anschaulichen Beispielen aus seiner eigenen Jugend und unterfüttert von alarmierenden Studienergebnissen, dass diese Vorstellung von Männlichkeit nicht nur allen Frauen, sondern auch dem Großteil der Männer selbst schadet - eine wertvolle und vernünftige Stimme, lobt Biringer.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.04.2021Masken herunter
Manchmal passiert bei Verlagen ja wirklich der größte anzunehmende Unfall, und ein Manuskript geht in einer unkorrigierten Vorabfassung in den Druck. Was genau bei Hanserblau schiefgelaufen ist, dass JJ Bolas "Sei kein Mann" in der vorliegenden Form veröffentlicht wurde, ist damit kaum zu erklären. Der Übersetzer hat das Buch vermutlich mit dem sprachlichen Holzhammer grob ins Deutsche gekloppt, dann hat man es womöglich vergessen, keiner hat es mehr angeschaut - und so wurde es schließlich in die Buchläden gekippt. Man wünscht das keinem Autor. Denn eigentlich bietet das Buch eine gute Übersicht darüber, welchen Fallen und Haken Jungen beim Mannwerden begegnen können. Es hätte ein Buch sein können, das man seinen heranwachsenden Söhnen in die Hand drücken könnte: damit die Sache mit der Identitätsausformung in eine gute Richtung verläuft, sie vieles hinterfragen und gegen fragwürdige Vorbilder präpariert sind.
Denn JJ Bola, der aus der Republik Kongo geflüchtet ist, die damals noch Zaire hieß, der in einer schwierigen Ecke Londons aufgewachsen ist, später kreatives Schreiben studiert hat und als Sozialarbeiter tätig war, wäre dafür sicherlich genau der richtige Mann. Im Original heißt das Buch "Mask Off", also: "Maske runter", und genau darum geht es dem Autor auch. Er gibt einen Überblick über Männlichkeitsmythen und die Grundpfeiler des Diskurses von Incels über Sportler und Einvernehmlichkeit bis Kolonialismus, ohne zu sehr in wissenschaftliche Tiefen abzutauchen. Leider macht es keinen Spaß, ein Buch voller Anglizismen und sprachlicher Unbeholfenheit zu lesen - und man kann es auch niemandem guten Gewissens raten.
ANDREA DIENER
JJ Bola: "Sei kein Mann". Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist.
Aus dem Englischen von Malcolm Ohanwe.
Hanserblau Verlag,
München 2021.
160 S., br., 16,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Manchmal passiert bei Verlagen ja wirklich der größte anzunehmende Unfall, und ein Manuskript geht in einer unkorrigierten Vorabfassung in den Druck. Was genau bei Hanserblau schiefgelaufen ist, dass JJ Bolas "Sei kein Mann" in der vorliegenden Form veröffentlicht wurde, ist damit kaum zu erklären. Der Übersetzer hat das Buch vermutlich mit dem sprachlichen Holzhammer grob ins Deutsche gekloppt, dann hat man es womöglich vergessen, keiner hat es mehr angeschaut - und so wurde es schließlich in die Buchläden gekippt. Man wünscht das keinem Autor. Denn eigentlich bietet das Buch eine gute Übersicht darüber, welchen Fallen und Haken Jungen beim Mannwerden begegnen können. Es hätte ein Buch sein können, das man seinen heranwachsenden Söhnen in die Hand drücken könnte: damit die Sache mit der Identitätsausformung in eine gute Richtung verläuft, sie vieles hinterfragen und gegen fragwürdige Vorbilder präpariert sind.
Denn JJ Bola, der aus der Republik Kongo geflüchtet ist, die damals noch Zaire hieß, der in einer schwierigen Ecke Londons aufgewachsen ist, später kreatives Schreiben studiert hat und als Sozialarbeiter tätig war, wäre dafür sicherlich genau der richtige Mann. Im Original heißt das Buch "Mask Off", also: "Maske runter", und genau darum geht es dem Autor auch. Er gibt einen Überblick über Männlichkeitsmythen und die Grundpfeiler des Diskurses von Incels über Sportler und Einvernehmlichkeit bis Kolonialismus, ohne zu sehr in wissenschaftliche Tiefen abzutauchen. Leider macht es keinen Spaß, ein Buch voller Anglizismen und sprachlicher Unbeholfenheit zu lesen - und man kann es auch niemandem guten Gewissens raten.
ANDREA DIENER
JJ Bola: "Sei kein Mann". Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist.
Aus dem Englischen von Malcolm Ohanwe.
Hanserblau Verlag,
München 2021.
160 S., br., 16,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Um herauszufinden, ob wir (Männer) überhaupt so sein wollen, wie wir zu sein haben, könnte ein erster Schritt sein, das Buch von JJ Bola 'Sei kein Mann' zu lesen." Max Moor, ARD ttt, 09.08.20
"'Sei kein Mann' ist eine gut lesbare Zusammenfassung der aktuellen Debatten über Männlichkeiten - geeignet für alle, die sich bisher erst wenig mit Geschlechtertheorie beschäftigt haben und ein Geschenk für heranwachsende Jungen." Alexander Moritz, Deutschlandfunk Kultur, 12.10.2020
"Der Aktivist JJ Bola sucht Auswege aus der toxischen Männlichkeitskrise und betrachtet Einflüsse aus nichtwestlichen Traditionen und der LGBTQ+-Community." Bücher Magazin, Dez 2020
"Wichtig und dringend wäre es, JJ Bolas Vision einer neuen Männlichkeit vor allem jungen Menschen als Standardwerk mit auf den Weg zu geben. Denn die gute Nachricht ist: Werte, die von Menschen geschaffen und aufrechterhalten werden, können auch von Menschen verändert werden - wenn wir wollen." Katrin Fischer, Kleine Zeitung, 20.09.20
"Der Autor und Aktivist JJ Bola hat ein erstaunliches Buch geschrieben. Selten genug äußern Männer sich so positiv zum Feminismus, wohl wissend, dass dieser nicht ihr Ende wünscht, sondern Gleichberechtigung." Eva Biringer, Die Welt, 30.08.20
"Eine Einstiegslektüre in Fragen toxischer Maskulinität." Karin Cerny, Profil, 16.08.20
"Ein starker Aufruf an unsere von Männern dominierte Gesellschaft." Ralf Dörwang, ARD ttt, 09.08.20
"In seinem Buch regt er dazu an, typische Klischees und Geschlechterrollen zu hinterfragen, an der Männlichkeit zu rütteln (was nicht Entmannung bedeutet) und die eigene Verletzlichkeit zu reflektieren." Franziska Trost, Kronen Zeitung, 30.08.20
"Um jungen Männern den Weg aus der Unterdrückung ihrer Gefühle und deren Folgen - Gewaltbereitschaft, psychischen Probleme, Drogenmissbrauch - zu zeigen, schrieb Bola das Buch Sei kein Mann. Damit möchte er jungen Männern helfen, Empathie, Liebe und Engagement zu entwickeln." Gesa Ufer, Radio Eins, 25.10.2020
""Anschaulich und verständlich macht Bola sichtbar, dass toxische Männlichkeit ein Teil des gesellschaftlichen Alltags ist, mit dem wir permanent konfrontiert sind. Das Buch wurde als "Einsteigerbuch für Heteromänner"1 bezeichnet und tatsächlich kann man im Verlauf der Lektüre eine Menge lernen - auch als Frau." Fabienne Momper, STELLWERK Magazin der Universität zu Köln, 22.12.2020
"'Sei kein Mann' ist eine Einführung in die Diskurse kritischer Männlichkeit aus intersektionaler Perspektive, gespickt mit persönlichen Erfahrungen, popkulturellen Referenzen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ermutigt Jungs und Männer, neue Männlichkeiten abseits starrer und binärer Geschlechterkonzepte zu leben - zu ihrem eigenen Vorteil und zu dem aller Gender." Rayén Garance Feil, Missy Magazine, 18.01.2021
"'Sei kein Mann' ist eine gut lesbare Zusammenfassung der aktuellen Debatten über Männlichkeiten - geeignet für alle, die sich bisher erst wenig mit Geschlechtertheorie beschäftigt haben und ein Geschenk für heranwachsende Jungen." Alexander Moritz, Deutschlandfunk Kultur, 12.10.2020
"Der Aktivist JJ Bola sucht Auswege aus der toxischen Männlichkeitskrise und betrachtet Einflüsse aus nichtwestlichen Traditionen und der LGBTQ+-Community." Bücher Magazin, Dez 2020
"Wichtig und dringend wäre es, JJ Bolas Vision einer neuen Männlichkeit vor allem jungen Menschen als Standardwerk mit auf den Weg zu geben. Denn die gute Nachricht ist: Werte, die von Menschen geschaffen und aufrechterhalten werden, können auch von Menschen verändert werden - wenn wir wollen." Katrin Fischer, Kleine Zeitung, 20.09.20
"Der Autor und Aktivist JJ Bola hat ein erstaunliches Buch geschrieben. Selten genug äußern Männer sich so positiv zum Feminismus, wohl wissend, dass dieser nicht ihr Ende wünscht, sondern Gleichberechtigung." Eva Biringer, Die Welt, 30.08.20
"Eine Einstiegslektüre in Fragen toxischer Maskulinität." Karin Cerny, Profil, 16.08.20
"Ein starker Aufruf an unsere von Männern dominierte Gesellschaft." Ralf Dörwang, ARD ttt, 09.08.20
"In seinem Buch regt er dazu an, typische Klischees und Geschlechterrollen zu hinterfragen, an der Männlichkeit zu rütteln (was nicht Entmannung bedeutet) und die eigene Verletzlichkeit zu reflektieren." Franziska Trost, Kronen Zeitung, 30.08.20
"Um jungen Männern den Weg aus der Unterdrückung ihrer Gefühle und deren Folgen - Gewaltbereitschaft, psychischen Probleme, Drogenmissbrauch - zu zeigen, schrieb Bola das Buch Sei kein Mann. Damit möchte er jungen Männern helfen, Empathie, Liebe und Engagement zu entwickeln." Gesa Ufer, Radio Eins, 25.10.2020
""Anschaulich und verständlich macht Bola sichtbar, dass toxische Männlichkeit ein Teil des gesellschaftlichen Alltags ist, mit dem wir permanent konfrontiert sind. Das Buch wurde als "Einsteigerbuch für Heteromänner"1 bezeichnet und tatsächlich kann man im Verlauf der Lektüre eine Menge lernen - auch als Frau." Fabienne Momper, STELLWERK Magazin der Universität zu Köln, 22.12.2020
"'Sei kein Mann' ist eine Einführung in die Diskurse kritischer Männlichkeit aus intersektionaler Perspektive, gespickt mit persönlichen Erfahrungen, popkulturellen Referenzen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es ermutigt Jungs und Männer, neue Männlichkeiten abseits starrer und binärer Geschlechterkonzepte zu leben - zu ihrem eigenen Vorteil und zu dem aller Gender." Rayén Garance Feil, Missy Magazine, 18.01.2021