SCHWEIZER BUCHPREIS 2024
"Heute vor sechzig Jahren geschah der Unfall. Buche das einzige Zimmer, das sich ad hoc finden lässt, in einem Seminarhaus mit Blick über den Walensee, in dem hoch gelegenen Dorf, das Vater und Onkel querten, bevor sie den Berg hinab und ins Verderben fuhren." Zora del Buono war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Der tote Vater war die große Leerstelle der Familie. Mutter und Tochter sprachen kaum über ihn. Wenn die Mutter ihn erwähnte, brach die Tochter mit klopfendem Herzen das Gespräch ab. Sie konnte den Schmerz der Mutter nicht ertragen. Jetzt, inzwischen sechzig geworden, fragt sie sich: Was ist aus dem damals erst 28-jährigen E.T. geworden, der den Unfall verursacht hat? Wie hat er die letzten sechzig Jahre gelebt mit dieser Schuld?
Seinetwegen ist der Roman einer Recherche: Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach E.T., um ihn mit der Geschichte ihrer Familie zu konfrontieren. Ihre Suche führt sie in abgründige Gegenden, in denen sie Antworten findet, die neue Fragen aufwerfen. Was macht es mit ihr, dass sie plötzlich mehr weiß über ihn, den Mann, der ihren Vater totgefahren hat, als über den Vater selbst? Und wie kann man heil werden, wenn eine Leerstelle doch immer bleiben wird?
Der viel zu frühe Unfalltod eines Vaters - und was er für das Leben der Tochter bedeutet hat
Roman einer Recherche: Detailgenau, raffiniert komponiert, so präzise wie poetisch Das neue Buch von Zora del Buono nach dem Bestseller "Die Marschallin" Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024
"Heute vor sechzig Jahren geschah der Unfall. Buche das einzige Zimmer, das sich ad hoc finden lässt, in einem Seminarhaus mit Blick über den Walensee, in dem hoch gelegenen Dorf, das Vater und Onkel querten, bevor sie den Berg hinab und ins Verderben fuhren." Zora del Buono war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Der tote Vater war die große Leerstelle der Familie. Mutter und Tochter sprachen kaum über ihn. Wenn die Mutter ihn erwähnte, brach die Tochter mit klopfendem Herzen das Gespräch ab. Sie konnte den Schmerz der Mutter nicht ertragen. Jetzt, inzwischen sechzig geworden, fragt sie sich: Was ist aus dem damals erst 28-jährigen E.T. geworden, der den Unfall verursacht hat? Wie hat er die letzten sechzig Jahre gelebt mit dieser Schuld?
Seinetwegen ist der Roman einer Recherche: Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach E.T., um ihn mit der Geschichte ihrer Familie zu konfrontieren. Ihre Suche führt sie in abgründige Gegenden, in denen sie Antworten findet, die neue Fragen aufwerfen. Was macht es mit ihr, dass sie plötzlich mehr weiß über ihn, den Mann, der ihren Vater totgefahren hat, als über den Vater selbst? Und wie kann man heil werden, wenn eine Leerstelle doch immer bleiben wird?
Der viel zu frühe Unfalltod eines Vaters - und was er für das Leben der Tochter bedeutet hat
Roman einer Recherche: Detailgenau, raffiniert komponiert, so präzise wie poetisch Das neue Buch von Zora del Buono nach dem Bestseller "Die Marschallin" Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Zora del Buonos Vater wurde Opfer eines brutalen Autounfalls, ihren neuen Roman hatte sie ursprünglich begonnen, um dem Unfallverursacher auf die Spur zu kommen, informiert uns Rezensentin Nadine A. Brügger: Davon ausgehend erzählt sie nun die Geschichte ihrer Familie zwischen Bari, Zürich und Berlin, zwischen Architekturstudium, schriftstellerischer Karriere und Demenz der Mutter. Was sich zunächst verzettelt anhört, ist aber in der klugen Sprache von Buono "ein Genuss", bekräftigt Brügger - ein Leben, von dem zu lesen ihr große Freude bereitet, das Buch steht ihr zufolge völlig zurecht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.07.2024Einer war
nie da
Als Zora del Buono acht Monate alt war, starb ihr
Vater bei einem Unfall. In dem Tatsachenroman
„Seinetwegen“ versucht sie, den Verursacher zu finden.
VON HILMAR KLUTE
Es gibt schlimme Ereignisse, die erlebt zu haben man glaubt, ohne unmittelbar an ihnen beteiligt gewesen zu sein. Der Tod eines nahen Menschen vor oder kurz nach der eigenen Geburt zählt zu diesen quälenden, oft das ganze Leben verschattenden Beinaherlebnissen, von denen man vielleicht erst spät begreift, was sie in einem angerichtet haben. Zora del Buonos autobiografischer Roman „Seinetwegen“ erzählt von einem solchen verqueren Verlustschmerz. Er handelt davon, wie die Erzählerin, sie ist zweifellos mit der Autorin identisch, dem frühen Tod ihres Vaters auf die Spur kommt, im wahrsten Sinn des Wortes, nämlich mit einer Recherche.
Manfredi del Buono war ein junger Arzt, glücklich verheiratet und gerade Vater seiner Tochter Zora geworden, als er im August 1963 bei einem Autounfall nahe der Schweizer Kantonshauptstadt Glarus ums Leben kam. Ein junger Mann in einem roten Chevrolet hatte einen Heuwagen überholt und zu spät gemerkt, dass ihm auf der Gegenspur der lindgrüne VW Käfer mit Zoras Vater und dessen Schwager entgegenkam.
Zeit ihres Lebens hat die Autorin diese Geschichte mit sich herumgetragen, immer deutlicher hat sich das damalige Geschehen in ihren Vorstellungen konturiert, dann wieder entfernt, aber stets war es an das Bewusstsein und den Schmerz des Andersseins angeschlossen. Deshalb legt del Buono eine „Liste der Deformationen“ an. Auf dieser Liste nimmt ihre Irritation, die aufkommt, sobald Menschen von „schweren Schicksalsschlägen“ reden, einen vorderen Rang ein. Auch die Neigung, sich selbst in Zweierbeziehungen nicht zu mögen, das Befremden über intakte Familien gehören zu den Deformationen, die zu einem, wie del Buono schreibt, „solitären Dasein“ führen. Lesend erfährt man, was das Ereignis, dem die Erzählerin hier auf die Spur kommen will, in ihr angerichtet hat.
Es zählt zu den Raffinessen dieses Romans, dass Zora del Buono ihre Suche nach dem „Töter meines Vaters“ in die Hände einer in mancherlei Hinsicht unzuverlässigen, an die eigenen Defizite verlorenen Erzählerin legt. Sie ist kinderlos geblieben und erleichtert darüber, irgendwann „in Ruhe abtreten zu können“.
Ihre Vaterlosigkeit, unter der sie ein Leben lang leidet, beginnt in dem Jahr, da Alexander Mitscherlichs Essay über die „Vaterlose Gesellschaft“ erscheint. Mit Freunden erörtert del Buono, welche Lebensscharten mit welchen intellektuellen Handreichungen erklärbar und womöglich ausuwetzen sind. Diese Gespräche im Kaffeehaus werden immer wieder eingeblendet, sie sind Rückversicherungen auf die tröstliche Wahrheit, dass kein Schicksal, auch das der Autorin nicht, ohne Beispiel in der Welt steht.
Viele Kinder haben schließlich ihre Väter verloren, manche von ihnen sind in der Liebe gescheitert, die meisten haben trotzdem ihren Weg gemacht. So auch die Erzählerin, die über drei Jahrzehnte im vom West-Inselchen zur Welt-Metropole gewandelten Berlin ihre intellektuelle Prägung erfahren hat und dort immer wieder auf Bestätigung hoffen und auf Freundschaft zählen darf. Sie schreibt aus der Haltung der erfolgreichen Schriftstellerin, Architektin und Zeitschriftengründerin heraus (das Magazin Mare ist del Buonos Erfindung). Die Anteilnahme der Freunde im Rücken, die Gewissheit des eigenen, im Ganzen weithin gelungenen Lebens auf dem Schirm, fährt die Erzählerin an die Orte ihrer Kindheit. Sie möchte erfahren, ob der Mann, der ihren Vater getötet hat, noch am Leben ist. Dokumente über den Hergang findet sie zunächst kaum. In den Ordnern ihrer inzwischen dementen Mutter entdeckt sie einen Leserbrief über den Strafprozess, der das milde Urteil gegen den Fahrer kritisiert und einer merkwürdigen Hierarchie des Menschenwerts folgt: Der „defekte“ Unfallverursacher wird gegen den „hochstehenden Menschen“ ausgespielt, der dabei umkam.
In der Erinnerung der Erzählerin kehrt sich das Werteverhältnis allerdings um. Sie selbst war als Kind mit italienischem Namen den Übergriffen mancher Schulkameraden ausgeliefert. Das Klima hatte sich damals, auch durch die sogenannte Überfremdungsinitiative einer rechtsgerichteten Partei, aufgeheizt, die del Buonos galten als „Tschingg“, so wurden Schweizer mit italienischen Wurzeln genannt.
Zora del Buonos Buch gewinnt seine Meisterschaft aus solchen spontanen Rückgriffen auf gesellschaftliche und persönliche Umstände der frühen Siebzigerjahre. Die als Recherche angelegte Erzählung erweist sich mit derlei Exkursen auch als Suche nach den frühen Motiven für den eigenen Lebensweg, nach Gründen für persönliche Deformationen. Zugleich spürt sie den Strukturen einer Schweizer Bürgergesellschaft nach, deren Regeln und Moral das ethnologische Interesse der zurückkehrenden Erzählerin wecken. Das Land, das ihre Kindheit geprägt hat, wird ihr umso fremder, je weiter sie fragend und recherchierend vordringt. Sie selbst ist die Fremde, die hier etwas radikal Persönliches in Erfahrung bringen muss.
Nach und nach entwickelt sich aus dem Komplex aus persönlicher Erinnerung und historischen Tatsachen auch das Bild des Unfallfahrers, dessen Namen die Erzählerin zunächst mit den Initialen E.T. etwas spitzfingrig anfasst. Aber nach Gesprächen mit alten Menschen, die den Mann gekannt haben wollen, gewinnt die Gestalt Ernst Traxlers an Kontur.
Wiederum sammelt die Erzählerin Material für eine Liste, diesmal eine, mit der sie den, wie sich aus Unterlagen und mündlichen Zeugnissen ergibt, 2009 gestorbenen Traxler zu greifen versucht: Allein lebend, keine Frauenbekanntschaften, ein guter Nachbar, Hundefreund (wie die Erzählerin auch) und nicht ausländerfeindlich. Alles in allem ein Mann, der das ist, was auch der Lehrling sagt, der in Traxlers Auto saß, als der Unfall geschah: „Dä Traxler isch eine von den Guete gsii.“
Einer von den Guten also, womöglich sogar einer, der sich in der auf bürgerlicher Hypermoral gründenden Schweizer Gesellschaft als Homosexueller verleugnen musste. In einer sehr schönen Passage stellt sich die Erzählerin vor, Traxler habe wie sie im West-Berlin der Achtzigerjahre die Saturnalien einer zunächst zügellosen, dann durch Aids in Schrecken versetzten Community erleben können, eine Zeit, „als Subversion noch ein positiv besetztes Wort war und Verbürgerlichung ein Schreckensbild“. Ja, der „Töter“ hätte einer aus ihrem Freundeskreis sein können, ein Lebenshungriger wie sie damals.
Aber weshalb hat er sich nie nach den Hinterbliebenen erkundigt? Warum waren ihm die junge Witwe und das kleine Kind so gleichgültig? Stück für Stück arbeitet sich die Erzählerin zu diesem Phantom E.T. vor, aus dem allmählich die menschliche Gestalt Ernst Traxlers tritt. Die Recherchekünste eines Historikers im Staatsarchiv des Kantons Glarus fördern ein Konvolut von Unterlagen, Prozessakten und Aussagen Traxlers zutage: „Und plötzlich liegt alles offen da.“ Der „Töter“ kommt direkt zu Wort, im Protokoll des Geständnisses gesteht er seine Schuld am Unfall. Aber die Erzählerin erfährt auch, dass Traxler den sterbenden Vater im Krankenhaus aufgesucht und sogar mit ihrer Mutter korrespondiert hat. Der Fall ist klar, und nach sechzig Jahren sollen „fünfzehn behördliche Schreibmaschinenseiten“ endlich einen Lebensschmerz abbinden.
Aus dem Spiel mit Assoziationen und Abschweifungen lässt Zora del Buono die Geschichte eines Unglücks entstehen, in der es zwar einen juristisch Schuldigen gibt, jenen Ernst Traxler nämlich. Aber sie blickt auch in den Abgrund der eigenen Familiengeschichte, auf die Leerstellen, mit denen die Mutter die Tragödie verblendet hat. Del Buono hat nach ihrem großen, mit kühnen biografischen Erfindungen gesättigten Roman „Die Marschallin“ nun einen aus essayistischen Versatzstücken, soziologischen und historischen Verweisen gebauten Tatsachenroman geschrieben. Sprachlich kommt das Buch diszipliniert und beinahe kühl und um Sachlichkeit bemüht daher. Vielleicht ist dies der Zauber dieses Erzählens: Gerade in den Augenblicken großer Tragik und Traurigkeit wird die Sprache dringlich und zugleich beschwichtigend. Sie reißt, um im tragischen Motiv zu bleiben, im rechten Moment das Steuerrad herum.
Zora del Buono hat mit dieser Erzählung nicht nur ihrem Vater ein Denkmal gesetzt, sondern auch eine stachelige Liebeserklärung an die Wahrheit geschrieben. Denn Legenden und Vermutungen können uns nur scheinbar vom Schmerz bewahren. Erst wenn wir alles wissen über die Tragödie unseres Lebens, können wir uns mit ihr versöhnen.
Kein Schicksal ist
ohne Beispiel in der Welt.
Wie tröstlich!
Zora del Buono:
Seinetwegen.
Verlag C.H. Beck 2024,
201 Seiten, 23 Euro.
Als Recherche angelegte Erzählung: Die Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono schreibt in ihrem neuen Roman über die große Lücke ihres Lebens.
Foto: Stefan Bohrer
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
nie da
Als Zora del Buono acht Monate alt war, starb ihr
Vater bei einem Unfall. In dem Tatsachenroman
„Seinetwegen“ versucht sie, den Verursacher zu finden.
VON HILMAR KLUTE
Es gibt schlimme Ereignisse, die erlebt zu haben man glaubt, ohne unmittelbar an ihnen beteiligt gewesen zu sein. Der Tod eines nahen Menschen vor oder kurz nach der eigenen Geburt zählt zu diesen quälenden, oft das ganze Leben verschattenden Beinaherlebnissen, von denen man vielleicht erst spät begreift, was sie in einem angerichtet haben. Zora del Buonos autobiografischer Roman „Seinetwegen“ erzählt von einem solchen verqueren Verlustschmerz. Er handelt davon, wie die Erzählerin, sie ist zweifellos mit der Autorin identisch, dem frühen Tod ihres Vaters auf die Spur kommt, im wahrsten Sinn des Wortes, nämlich mit einer Recherche.
Manfredi del Buono war ein junger Arzt, glücklich verheiratet und gerade Vater seiner Tochter Zora geworden, als er im August 1963 bei einem Autounfall nahe der Schweizer Kantonshauptstadt Glarus ums Leben kam. Ein junger Mann in einem roten Chevrolet hatte einen Heuwagen überholt und zu spät gemerkt, dass ihm auf der Gegenspur der lindgrüne VW Käfer mit Zoras Vater und dessen Schwager entgegenkam.
Zeit ihres Lebens hat die Autorin diese Geschichte mit sich herumgetragen, immer deutlicher hat sich das damalige Geschehen in ihren Vorstellungen konturiert, dann wieder entfernt, aber stets war es an das Bewusstsein und den Schmerz des Andersseins angeschlossen. Deshalb legt del Buono eine „Liste der Deformationen“ an. Auf dieser Liste nimmt ihre Irritation, die aufkommt, sobald Menschen von „schweren Schicksalsschlägen“ reden, einen vorderen Rang ein. Auch die Neigung, sich selbst in Zweierbeziehungen nicht zu mögen, das Befremden über intakte Familien gehören zu den Deformationen, die zu einem, wie del Buono schreibt, „solitären Dasein“ führen. Lesend erfährt man, was das Ereignis, dem die Erzählerin hier auf die Spur kommen will, in ihr angerichtet hat.
Es zählt zu den Raffinessen dieses Romans, dass Zora del Buono ihre Suche nach dem „Töter meines Vaters“ in die Hände einer in mancherlei Hinsicht unzuverlässigen, an die eigenen Defizite verlorenen Erzählerin legt. Sie ist kinderlos geblieben und erleichtert darüber, irgendwann „in Ruhe abtreten zu können“.
Ihre Vaterlosigkeit, unter der sie ein Leben lang leidet, beginnt in dem Jahr, da Alexander Mitscherlichs Essay über die „Vaterlose Gesellschaft“ erscheint. Mit Freunden erörtert del Buono, welche Lebensscharten mit welchen intellektuellen Handreichungen erklärbar und womöglich ausuwetzen sind. Diese Gespräche im Kaffeehaus werden immer wieder eingeblendet, sie sind Rückversicherungen auf die tröstliche Wahrheit, dass kein Schicksal, auch das der Autorin nicht, ohne Beispiel in der Welt steht.
Viele Kinder haben schließlich ihre Väter verloren, manche von ihnen sind in der Liebe gescheitert, die meisten haben trotzdem ihren Weg gemacht. So auch die Erzählerin, die über drei Jahrzehnte im vom West-Inselchen zur Welt-Metropole gewandelten Berlin ihre intellektuelle Prägung erfahren hat und dort immer wieder auf Bestätigung hoffen und auf Freundschaft zählen darf. Sie schreibt aus der Haltung der erfolgreichen Schriftstellerin, Architektin und Zeitschriftengründerin heraus (das Magazin Mare ist del Buonos Erfindung). Die Anteilnahme der Freunde im Rücken, die Gewissheit des eigenen, im Ganzen weithin gelungenen Lebens auf dem Schirm, fährt die Erzählerin an die Orte ihrer Kindheit. Sie möchte erfahren, ob der Mann, der ihren Vater getötet hat, noch am Leben ist. Dokumente über den Hergang findet sie zunächst kaum. In den Ordnern ihrer inzwischen dementen Mutter entdeckt sie einen Leserbrief über den Strafprozess, der das milde Urteil gegen den Fahrer kritisiert und einer merkwürdigen Hierarchie des Menschenwerts folgt: Der „defekte“ Unfallverursacher wird gegen den „hochstehenden Menschen“ ausgespielt, der dabei umkam.
In der Erinnerung der Erzählerin kehrt sich das Werteverhältnis allerdings um. Sie selbst war als Kind mit italienischem Namen den Übergriffen mancher Schulkameraden ausgeliefert. Das Klima hatte sich damals, auch durch die sogenannte Überfremdungsinitiative einer rechtsgerichteten Partei, aufgeheizt, die del Buonos galten als „Tschingg“, so wurden Schweizer mit italienischen Wurzeln genannt.
Zora del Buonos Buch gewinnt seine Meisterschaft aus solchen spontanen Rückgriffen auf gesellschaftliche und persönliche Umstände der frühen Siebzigerjahre. Die als Recherche angelegte Erzählung erweist sich mit derlei Exkursen auch als Suche nach den frühen Motiven für den eigenen Lebensweg, nach Gründen für persönliche Deformationen. Zugleich spürt sie den Strukturen einer Schweizer Bürgergesellschaft nach, deren Regeln und Moral das ethnologische Interesse der zurückkehrenden Erzählerin wecken. Das Land, das ihre Kindheit geprägt hat, wird ihr umso fremder, je weiter sie fragend und recherchierend vordringt. Sie selbst ist die Fremde, die hier etwas radikal Persönliches in Erfahrung bringen muss.
Nach und nach entwickelt sich aus dem Komplex aus persönlicher Erinnerung und historischen Tatsachen auch das Bild des Unfallfahrers, dessen Namen die Erzählerin zunächst mit den Initialen E.T. etwas spitzfingrig anfasst. Aber nach Gesprächen mit alten Menschen, die den Mann gekannt haben wollen, gewinnt die Gestalt Ernst Traxlers an Kontur.
Wiederum sammelt die Erzählerin Material für eine Liste, diesmal eine, mit der sie den, wie sich aus Unterlagen und mündlichen Zeugnissen ergibt, 2009 gestorbenen Traxler zu greifen versucht: Allein lebend, keine Frauenbekanntschaften, ein guter Nachbar, Hundefreund (wie die Erzählerin auch) und nicht ausländerfeindlich. Alles in allem ein Mann, der das ist, was auch der Lehrling sagt, der in Traxlers Auto saß, als der Unfall geschah: „Dä Traxler isch eine von den Guete gsii.“
Einer von den Guten also, womöglich sogar einer, der sich in der auf bürgerlicher Hypermoral gründenden Schweizer Gesellschaft als Homosexueller verleugnen musste. In einer sehr schönen Passage stellt sich die Erzählerin vor, Traxler habe wie sie im West-Berlin der Achtzigerjahre die Saturnalien einer zunächst zügellosen, dann durch Aids in Schrecken versetzten Community erleben können, eine Zeit, „als Subversion noch ein positiv besetztes Wort war und Verbürgerlichung ein Schreckensbild“. Ja, der „Töter“ hätte einer aus ihrem Freundeskreis sein können, ein Lebenshungriger wie sie damals.
Aber weshalb hat er sich nie nach den Hinterbliebenen erkundigt? Warum waren ihm die junge Witwe und das kleine Kind so gleichgültig? Stück für Stück arbeitet sich die Erzählerin zu diesem Phantom E.T. vor, aus dem allmählich die menschliche Gestalt Ernst Traxlers tritt. Die Recherchekünste eines Historikers im Staatsarchiv des Kantons Glarus fördern ein Konvolut von Unterlagen, Prozessakten und Aussagen Traxlers zutage: „Und plötzlich liegt alles offen da.“ Der „Töter“ kommt direkt zu Wort, im Protokoll des Geständnisses gesteht er seine Schuld am Unfall. Aber die Erzählerin erfährt auch, dass Traxler den sterbenden Vater im Krankenhaus aufgesucht und sogar mit ihrer Mutter korrespondiert hat. Der Fall ist klar, und nach sechzig Jahren sollen „fünfzehn behördliche Schreibmaschinenseiten“ endlich einen Lebensschmerz abbinden.
Aus dem Spiel mit Assoziationen und Abschweifungen lässt Zora del Buono die Geschichte eines Unglücks entstehen, in der es zwar einen juristisch Schuldigen gibt, jenen Ernst Traxler nämlich. Aber sie blickt auch in den Abgrund der eigenen Familiengeschichte, auf die Leerstellen, mit denen die Mutter die Tragödie verblendet hat. Del Buono hat nach ihrem großen, mit kühnen biografischen Erfindungen gesättigten Roman „Die Marschallin“ nun einen aus essayistischen Versatzstücken, soziologischen und historischen Verweisen gebauten Tatsachenroman geschrieben. Sprachlich kommt das Buch diszipliniert und beinahe kühl und um Sachlichkeit bemüht daher. Vielleicht ist dies der Zauber dieses Erzählens: Gerade in den Augenblicken großer Tragik und Traurigkeit wird die Sprache dringlich und zugleich beschwichtigend. Sie reißt, um im tragischen Motiv zu bleiben, im rechten Moment das Steuerrad herum.
Zora del Buono hat mit dieser Erzählung nicht nur ihrem Vater ein Denkmal gesetzt, sondern auch eine stachelige Liebeserklärung an die Wahrheit geschrieben. Denn Legenden und Vermutungen können uns nur scheinbar vom Schmerz bewahren. Erst wenn wir alles wissen über die Tragödie unseres Lebens, können wir uns mit ihr versöhnen.
Kein Schicksal ist
ohne Beispiel in der Welt.
Wie tröstlich!
Zora del Buono:
Seinetwegen.
Verlag C.H. Beck 2024,
201 Seiten, 23 Euro.
Als Recherche angelegte Erzählung: Die Schweizer Schriftstellerin Zora del Buono schreibt in ihrem neuen Roman über die große Lücke ihres Lebens.
Foto: Stefan Bohrer
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Zora del Buono hat mit dieser Erzählung nicht nur ihrem Vater ein Denkmal gesetzt, sondern auch eine Liebeserklärung an die Wahrheit geschrieben."
Süddeutsche Zeitung, Hilmar Klute
"Zora del Buono ist eine tolle Erzählerin, und "Seinetwegen" ein herzzerreißendes und sehr bewegendes Buch über eine Tochter, die nach ihrem Vater forscht, und es ist auch ein Stück Zeitgeschichte, großartig geschrieben, unsentimental, klug. Ein Buch, das Sie mit einem Rutsch auslesen."
Spiegel online, Elke Heidenreich
"Ein packendes, lebenspralles Werk, das kunstvoll komponierte Journal einer Spurensuche, das mit verschiedenen Textsorten arbeitet ... ein bewegendes Zeugnis der Menschlichkeit."
NZZ Bücher am Sonntag, Manfred Papst
"Zora del Buono zählt zu den renommiertesten Schweizer Autorinnen. 'Seinetwegen' ist keine Anklageschrift, es ist ein Buch über Schuld. Ein nachdenkliches und zugleich versöhnliches."
SRF Tagesschau, Katja Schönherr
"Zwischen die Familienrecherche flicht del Buono die Zeitgeschichte. Zusammen ergibt das ein bewegendes Dokument in glasklarer Sprache."
Tages-Anzeiger, Nora Zukker
"Zora del Buono verhilft der nonfiktionalen Literatur mit 'Seinetwegen' zu einem neuen Glanzpunkt."
Tagblatt, Julian Schütt
"'Seinetwegen' ist ein eindrückliches Dokument, in glasklarer Sprache aufgeschrieben. Eine Aufarbeitung, die ohne Sentimentalitäten auskommt - ein Buch, dem man eine grosse Leserschaft wünscht."
Tages-Anzeiger, Nora Zukker
"Zora del Buono stellt Fragen größerer Dimension, beschreibt ihre Gedanken in kurzen, schlaglichtartigen Passagen. Aus Zora del Buonos Rachegelüsten als Kind ist am Ende ihrer Recherchereise Empathie geworden."
3sat Kulturzeit, Katja Schönherr
"Schmale, intensive Erzählung so vielschichtig wie ihr Titel"
republik.ch, Daniel Graf
"Zora del Buono beweist, wie aus einem eigentlich intimen Vorgang, ihrer zutiefst persönlichen Spurensuche, ergreifende Literatur werden kann."
NDR Kultur, Katrin Krämer
"Ein wunderbar geschriebenes, geschickt erzähltes, immer wieder überraschendes Buch ... Es lässt sich ebenso als persönliche, autofiktionale Recherche mit Elementen einer Detektivgeschichte lesen wie als Roman mit glänzenden poetischen und philosophischen Passagen. Seinetwegen ist das Buch der Suche nach etwas, das wir glauben, verloren zu haben, aber unbedingt finden müssen. Sehr gelungen und zugleich ein echter Blicköffner."
3sat Buchzeit, Gert Scobel
"Ein ganz menschliches Buch, das durch viele Gefühlslagen trägt."
SRF Zwei mit Buch, Katja Schönherr
"Wie gut, hier jemand ... die zauberhafte Kunst versteht, abgerissene Lebensfäden in einem lichten Wunderwerk des Zusammenhangs aufzuheben."
Stuttgarter Nachrichten, Stefan Kister
" 'Seinetwegen' ist weit mehr als eine Selbstbespiegelung wie andere autofiktionale Texte. Das Buch ist ein spannender Krimi über die Suche nach einem Täter, ein historisches Dokument der 1960er-Jahre und ein anrührendes Stück zum Umgang mit betagten Elternteilen."
Sonntagsblick, Daniel Arnet
"Ohne jeden Erinnerungskitsch, keine weinende und triefende Familiengeschichte, sondern was machen Verluste mit einem ... das macht das Buch so interessant für alle ... Ganz großartiges Buch."
WDR 4, Elke Heidenreich
"Ihr essayistisch gefärbtes Buch überzeugt durch eine berührende Intimität und eine wache Neugier, mit der Zora del Buono die persönliche Geschichte in größere gesellschaftliche Zusammenhänge stellt."
swissinfo.ch
"Jeder Satz passt, jeder Absatz hat den Platz, den er braucht. Es geht um einen Toten in diesem berückenden Buch, und es erzählt vom Leben."
Berliner Zeitung, Cornelia Geissler
"Ihr Buch ist nicht nur berührend schön erzählt, sondern über das Private hinaus ein Stück Zeitgeschehen."
Kölner Stadtanzeiger, Elke Heidenreich
"'Seinetwegen' ... ist ein fein formuliertes, assoziativ mäanderndes Memoir, das davon handelt, welche Auswirkungen ein paar Sekunden Unachtsamkeit haben können. Einmal mehr führt es die Fragilität und Unwägbarkeit unserer Existenz vor Augen."
Deutschlandfunk Büchermarkt, Bettina Baltschev
"Del Buono vermag kurzweilig zu erzählen und in der Fokussierung auf Konkretes immer wieder überraschende Perspektiven zu eröffnen."
Falter, Klaus Nüchtern
"Zora del Buono nimmt uns mit auf eine große Suche. Sehr ergreifend nähert sie sich den Themen Schuld und Vergebung."
ZEIT Newsletter, Debora Schnitzler
"Ein ganz menschliches, reifes Buch."
SRF, Katja Schönherr
"Die kriminalistische Spurensuche wird zur Seelenreise."
Münchner Merkur
"Ein unaufdringlicher, starker, zugleich sehr zärtlicher Roman"
Der Freitag, Beate Tröger
"Ein lehrreiches, berührendes und reichhaltiges Buch"
Tagesspiegel, Gerrit Bartels
"Auf unserer Entdeckungsreise durch die deutschsprachige Literatur des Jahres 2024 sind wir auf longlistwürdige Bücher gestoßen, die auch heute die Magie des Erzählens vermitteln."
Börsenblatt, DBP-Jury-Begründung, Natascha Freundel
"Eine kraftvolle Mischung"
Deutschlandfunk Kultur, Carsten Hueck
"Zora del Buono ist eine Entdeckung. 'Seinetwegen' ist die sehr berührende Auseinandersetzung einer Tochter mit ihrem Vater, der ... bei einem Autounfall ums Leben kommt."
SWR1, Frank Hertweck
"Kurzweilig, klug und zuweilen witzig. Zusammengesetzt und komponiert mit dem Gefühl der Architektin, die del Buono einmal war. Mit der richtigen Statik, die den Text von Anfang bis Ende trägt."
NZZ, Nadine A. Brügger
"Ein Buch über Schuld und Vergebung. Absolut lesenswert."
Platz 1 der SRF-Bestenliste im September 2024
"Eine behutsame, sich vorsichtig vorantastende Suche nach Antworten auf existentielle Fragen."
Platz 1 der SWR Kultur-Bestenliste im September 2024
"Ein Buch über Schuld und Vergebung. Absolut lesenswert."
SRF, Wolfgang M. Schmitt
"Ein Buch über die Zerbrechlichkeit unseres Lebens, das in jeder Sekunde enden kann, über die Folgen dieser Fragilität, über die Suche nach Wahrheit und darüber, wie nützlich und wichtig beides ist: die Suche und die Wahrheit."
Aus dem Büro von Axel Hacke
"Die Autorin streut in ihre Erzählung Briefe, Gespräche und Gerichtsprotokolle ein. Ihr packender Bericht erinnert an Max Frischs zweites Tagebuch."
Bücher am Sonntag, Manfred Papst
"Del Buono ist eine großartige und ungewöhnliche Erzählerin."
CICERO, Viola Schenz
"Ein ganz wunderbares Buch."
Ö1 Ex libris, Irene Binal
Süddeutsche Zeitung, Hilmar Klute
"Zora del Buono ist eine tolle Erzählerin, und "Seinetwegen" ein herzzerreißendes und sehr bewegendes Buch über eine Tochter, die nach ihrem Vater forscht, und es ist auch ein Stück Zeitgeschichte, großartig geschrieben, unsentimental, klug. Ein Buch, das Sie mit einem Rutsch auslesen."
Spiegel online, Elke Heidenreich
"Ein packendes, lebenspralles Werk, das kunstvoll komponierte Journal einer Spurensuche, das mit verschiedenen Textsorten arbeitet ... ein bewegendes Zeugnis der Menschlichkeit."
NZZ Bücher am Sonntag, Manfred Papst
"Zora del Buono zählt zu den renommiertesten Schweizer Autorinnen. 'Seinetwegen' ist keine Anklageschrift, es ist ein Buch über Schuld. Ein nachdenkliches und zugleich versöhnliches."
SRF Tagesschau, Katja Schönherr
"Zwischen die Familienrecherche flicht del Buono die Zeitgeschichte. Zusammen ergibt das ein bewegendes Dokument in glasklarer Sprache."
Tages-Anzeiger, Nora Zukker
"Zora del Buono verhilft der nonfiktionalen Literatur mit 'Seinetwegen' zu einem neuen Glanzpunkt."
Tagblatt, Julian Schütt
"'Seinetwegen' ist ein eindrückliches Dokument, in glasklarer Sprache aufgeschrieben. Eine Aufarbeitung, die ohne Sentimentalitäten auskommt - ein Buch, dem man eine grosse Leserschaft wünscht."
Tages-Anzeiger, Nora Zukker
"Zora del Buono stellt Fragen größerer Dimension, beschreibt ihre Gedanken in kurzen, schlaglichtartigen Passagen. Aus Zora del Buonos Rachegelüsten als Kind ist am Ende ihrer Recherchereise Empathie geworden."
3sat Kulturzeit, Katja Schönherr
"Schmale, intensive Erzählung so vielschichtig wie ihr Titel"
republik.ch, Daniel Graf
"Zora del Buono beweist, wie aus einem eigentlich intimen Vorgang, ihrer zutiefst persönlichen Spurensuche, ergreifende Literatur werden kann."
NDR Kultur, Katrin Krämer
"Ein wunderbar geschriebenes, geschickt erzähltes, immer wieder überraschendes Buch ... Es lässt sich ebenso als persönliche, autofiktionale Recherche mit Elementen einer Detektivgeschichte lesen wie als Roman mit glänzenden poetischen und philosophischen Passagen. Seinetwegen ist das Buch der Suche nach etwas, das wir glauben, verloren zu haben, aber unbedingt finden müssen. Sehr gelungen und zugleich ein echter Blicköffner."
3sat Buchzeit, Gert Scobel
"Ein ganz menschliches Buch, das durch viele Gefühlslagen trägt."
SRF Zwei mit Buch, Katja Schönherr
"Wie gut, hier jemand ... die zauberhafte Kunst versteht, abgerissene Lebensfäden in einem lichten Wunderwerk des Zusammenhangs aufzuheben."
Stuttgarter Nachrichten, Stefan Kister
" 'Seinetwegen' ist weit mehr als eine Selbstbespiegelung wie andere autofiktionale Texte. Das Buch ist ein spannender Krimi über die Suche nach einem Täter, ein historisches Dokument der 1960er-Jahre und ein anrührendes Stück zum Umgang mit betagten Elternteilen."
Sonntagsblick, Daniel Arnet
"Ohne jeden Erinnerungskitsch, keine weinende und triefende Familiengeschichte, sondern was machen Verluste mit einem ... das macht das Buch so interessant für alle ... Ganz großartiges Buch."
WDR 4, Elke Heidenreich
"Ihr essayistisch gefärbtes Buch überzeugt durch eine berührende Intimität und eine wache Neugier, mit der Zora del Buono die persönliche Geschichte in größere gesellschaftliche Zusammenhänge stellt."
swissinfo.ch
"Jeder Satz passt, jeder Absatz hat den Platz, den er braucht. Es geht um einen Toten in diesem berückenden Buch, und es erzählt vom Leben."
Berliner Zeitung, Cornelia Geissler
"Ihr Buch ist nicht nur berührend schön erzählt, sondern über das Private hinaus ein Stück Zeitgeschehen."
Kölner Stadtanzeiger, Elke Heidenreich
"'Seinetwegen' ... ist ein fein formuliertes, assoziativ mäanderndes Memoir, das davon handelt, welche Auswirkungen ein paar Sekunden Unachtsamkeit haben können. Einmal mehr führt es die Fragilität und Unwägbarkeit unserer Existenz vor Augen."
Deutschlandfunk Büchermarkt, Bettina Baltschev
"Del Buono vermag kurzweilig zu erzählen und in der Fokussierung auf Konkretes immer wieder überraschende Perspektiven zu eröffnen."
Falter, Klaus Nüchtern
"Zora del Buono nimmt uns mit auf eine große Suche. Sehr ergreifend nähert sie sich den Themen Schuld und Vergebung."
ZEIT Newsletter, Debora Schnitzler
"Ein ganz menschliches, reifes Buch."
SRF, Katja Schönherr
"Die kriminalistische Spurensuche wird zur Seelenreise."
Münchner Merkur
"Ein unaufdringlicher, starker, zugleich sehr zärtlicher Roman"
Der Freitag, Beate Tröger
"Ein lehrreiches, berührendes und reichhaltiges Buch"
Tagesspiegel, Gerrit Bartels
"Auf unserer Entdeckungsreise durch die deutschsprachige Literatur des Jahres 2024 sind wir auf longlistwürdige Bücher gestoßen, die auch heute die Magie des Erzählens vermitteln."
Börsenblatt, DBP-Jury-Begründung, Natascha Freundel
"Eine kraftvolle Mischung"
Deutschlandfunk Kultur, Carsten Hueck
"Zora del Buono ist eine Entdeckung. 'Seinetwegen' ist die sehr berührende Auseinandersetzung einer Tochter mit ihrem Vater, der ... bei einem Autounfall ums Leben kommt."
SWR1, Frank Hertweck
"Kurzweilig, klug und zuweilen witzig. Zusammengesetzt und komponiert mit dem Gefühl der Architektin, die del Buono einmal war. Mit der richtigen Statik, die den Text von Anfang bis Ende trägt."
NZZ, Nadine A. Brügger
"Ein Buch über Schuld und Vergebung. Absolut lesenswert."
Platz 1 der SRF-Bestenliste im September 2024
"Eine behutsame, sich vorsichtig vorantastende Suche nach Antworten auf existentielle Fragen."
Platz 1 der SWR Kultur-Bestenliste im September 2024
"Ein Buch über Schuld und Vergebung. Absolut lesenswert."
SRF, Wolfgang M. Schmitt
"Ein Buch über die Zerbrechlichkeit unseres Lebens, das in jeder Sekunde enden kann, über die Folgen dieser Fragilität, über die Suche nach Wahrheit und darüber, wie nützlich und wichtig beides ist: die Suche und die Wahrheit."
Aus dem Büro von Axel Hacke
"Die Autorin streut in ihre Erzählung Briefe, Gespräche und Gerichtsprotokolle ein. Ihr packender Bericht erinnert an Max Frischs zweites Tagebuch."
Bücher am Sonntag, Manfred Papst
"Del Buono ist eine großartige und ungewöhnliche Erzählerin."
CICERO, Viola Schenz
"Ein ganz wunderbares Buch."
Ö1 Ex libris, Irene Binal