»Die Universalität von Krasznahorkais Blick zerstreut alle Zweifel an der zeitgenössischen Literatur.« W. G. Sebald
Seiobo ist eine japanische Göttin, deren Pfirsiche nur alle 3000 Jahre blühen, aber Unsterblichkeit schenken. Der Glaube an solche Geschichten ist uns längst abhanden gekommen, nicht aber ihre Sehnsucht. Ihr geht László Krasznahorkai in seinem neuen Buch nach. Er beobachtet, wie es in jeder Epoche und in allen Kulturen vollkommene Dinge gab und gibt: der im Fluss reglos stehende Reiher, die Grimasse einer No-Maske, die äußerste Nacktheit im Gesicht einer Ikone, die Zerbrechlichkeit einer Buddha-Statue. Seine Helden sind Maler, Schauspieler, Wissenschaftler - Menschen, die erzittern, wenn die Dinge plötzlich die Augen vor uns schließen.
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Seiobo ist eine japanische Göttin, deren Pfirsiche nur alle 3000 Jahre blühen, aber Unsterblichkeit schenken. Der Glaube an solche Geschichten ist uns längst abhanden gekommen, nicht aber ihre Sehnsucht. Ihr geht László Krasznahorkai in seinem neuen Buch nach. Er beobachtet, wie es in jeder Epoche und in allen Kulturen vollkommene Dinge gab und gibt: der im Fluss reglos stehende Reiher, die Grimasse einer No-Maske, die äußerste Nacktheit im Gesicht einer Ikone, die Zerbrechlichkeit einer Buddha-Statue. Seine Helden sind Maler, Schauspieler, Wissenschaftler - Menschen, die erzittern, wenn die Dinge plötzlich die Augen vor uns schließen.
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Lazlo Krasznahorkais Erzählungsband "Seiobo auf Erden" gibt Andreas Breitenstein den Glauben Glauben an die "Substanz" zeitgenössischen Erzählens zurück. Nicht nur die mönchshafte Erscheinung des ungarischen Autors erinnert den Rezensenten an Rilke, in allen dreizehn Erzählungen des Bandes sieht er den verwandten Geist eines "Gottsuchers und Mystikers" am Werk. Tief beeindruckt steht der Rezensent nicht nur vor dem "stupenden Detailwissen", das Krasznahorkai hier entfaltet - der faszinierte Leser erfährt einiges über Barockmusik, muslimische Baukunst oder japanisches Theater, wie Breitenstein verrät. Immer wieder werden in den Texten auch bekannte Bau- oder Kunstwerke aufgerufen, die unter dem Blickwinkel des Autors eine ganz neue Dimension erhalten, so der Rezensent geradezu ergriffen. Krasznahorkais Feier des "Geheimnis der Existenz" in der Kunst und seine Anlehnung an Rilkes berühmten ästhetischen Imperativ "Du musst dein Leben ändern" würde Pathos, vielleicht gar Peinlichkeit beinhalten, gäbe es bei ihm nicht immer die Fallhöhe zwischen dem Erhabenen und seinen "tragikomischen Pointen", betont Breitenstein begeistert. Dass die Erzählungen auch noch ganz hervorragend übersetzt sind, freut den Rezensenten und so wird ihm die Lektüre zu einem ganz besonderen Erlebnis, das er "staunend" genießt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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