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In Krisenzeiten wird das Vertrauen, das alltägliche Handlungen begleitet und ermöglicht, in Frage gestellt, aber so auch mit einem Male medial wahrnehmbar. Wie werden Vertrauen und Misstrauen unter krisenhaften Umständen sichtbar und thematisierbar? Wie wird darum geworben oder davor gewarnt? Wie verschiebt und verändert sich das, worauf man vertraut? - Solche Fragen eröffnen Zugänge zu einer der wichtigsten Krisenzeiten des europäischen Kontinents: der Frühen Neuzeit, in der Vertrauen als virulentes Problem im Deutschen neu begrifflich fassbar wird. Insbesondere illustrierte Flugblätter…mehr

Produktbeschreibung
In Krisenzeiten wird das Vertrauen, das alltägliche Handlungen begleitet und ermöglicht, in Frage gestellt, aber so auch mit einem Male medial wahrnehmbar. Wie werden Vertrauen und Misstrauen unter krisenhaften Umständen sichtbar und thematisierbar? Wie wird darum geworben oder davor gewarnt? Wie verschiebt und verändert sich das, worauf man vertraut? - Solche Fragen eröffnen Zugänge zu einer der wichtigsten Krisenzeiten des europäischen Kontinents: der Frühen Neuzeit, in der Vertrauen als virulentes Problem im Deutschen neu begrifflich fassbar wird. Insbesondere illustrierte Flugblätter wirken als Seismographen dieser Krisen, wodurch sie nicht zuletzt ihre eigene Glaubwürdigkeit affirmieren oder mit der wachsenden Medienskepsis kreativ umzugehen beginnen.

In vier Kapitel gegliedert eröffnen die Beiträge eine neue Perspektive auf die mediale Reflexion von Vertrauen und Misstrauen in frühneuzeitlicher Flugpublizistik sowie auf die behandelten Vertrauenspraktiken und -krisen in ihrer politisch-juridischen, ökonomischen und medienreflexiven Ausformung.
Autorenporträt
Pia Fuschlberger promoviert am Sonderforschungsbereich 'Vigilanzkulturen' an der LMU München über Wachsamkeit und Achtsamkeit in geistlich-volkssprachlichen Texten des späten Mittelalters.

Romana Kaske promovierte zu Objekten im höfischen Roman und erforscht mittelalterliche Praktiken und Semantiken des Vertrauens anhand von frühneuzeitlichen Flugblättern.

Susanne Reichlin hat den Lehrstuhl für Deutsche Literatur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit bis 1700 mit einem Schwerpunkt auf der Texttheorie an der LMU München inne. Sie forscht und lehrt zu literarischen Ökonomien und Medialität in historischer Perspektive.