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Festeinband, Fadenheftung, Lesebändchen, im eleganten Hochformat Wer Lyra spielt, enthebt sich des Alltags, deshalb wohnen diese Texte nahe der Musik. Poesie als Tat: Im Spiel mit den Sprachformen Unfaßbares fassen, es durch Abschreiten der Erkenntnisränder beschwören. Diese Aktionsart versteht man in Mailand, Helsinki, Yoshkar-Ola, Banda Aceh oder Biak/West-Papua, in Clubs und Kathedralen genauso wie an der Akademie der Künste in Berlin: Rhythmus und Klang, die Performance des Sprechens, den Atemtanz. Für das sekundenbuch sind aus dreißig Jahren poetischer Praxis in aller Welt jene Texte…mehr

Produktbeschreibung
Festeinband, Fadenheftung, Lesebändchen, im eleganten Hochformat Wer Lyra spielt, enthebt sich des Alltags, deshalb wohnen diese Texte nahe der Musik. Poesie als Tat: Im Spiel mit den Sprachformen Unfaßbares fassen, es durch Abschreiten der Erkenntnisränder beschwören. Diese Aktionsart versteht man in Mailand, Helsinki, Yoshkar-Ola, Banda Aceh oder Biak/West-Papua, in Clubs und Kathedralen genauso wie an der Akademie der Künste in Berlin: Rhythmus und Klang, die Performance des Sprechens, den Atemtanz. Für das sekundenbuch sind aus dreißig Jahren poetischer Praxis in aller Welt jene Texte ausgewählt, die sich darüber wundern, daß es Menschen gibt, die atmen und singen, obwohl eigentlich alles dagegen spricht. Manche dieser Texte könnten gesungen werden, andere verweigern sich dem aus gutem Grund. "Die gewöhnlichen Begriffe müssen neu durchdacht und dem komplexer gewordenen Kenntnisstand von der Wirklichkeit angepaßt werden. Dabei soll der Bewegung des Denkens, den Nebenbedeutungen und Assoziationen im Bewußtsein Beachtung geschenkt werden, da das Gewebe von nur halbbewußten Vorstellungen, das durch Sprache hervorgerufen werden kann, den Sinn dessen, was angesprochen werden soll, eventuell besser wiederzugeben vermag, als ein logisches Schlußverfahren." sagt Heisenberg, ein Dichter des letzten Jahrhunderts (1901-1976, Nobelpreis für Physik). Dessen Prinzip der Unschärfe besagt, daß das kleinste Ding Materie oder Welle ist, je nachdem, wie man es betrachtet. Was nicht heißt, daß es zweierlei ist oder sein kann, sondern nur, daß wir mehrere Konzepte brauchen, um zu verstehen, was doch mühelos eins ist. Das trifft auch auf die Gedichte Martin Jankowskis zu, deren Thema die Unfaßbarkeit des Lebens ist.
Autorenporträt
Martin Jankowski, geboren 1965, lebt als Schriftsteller, Regisseur und Herausgeber in Berlin. In den Achtziger Jahren gehörte er als Lyriker und Sänger zur oppositionellen Szene Leipzigs. Neben zahlreichen Songs, Gedichten und Erzählungen veröffentlichte er seither auch Bühnentexte und Essays. Stipendiat des Berliner Senats und der Stiftung Kulturfonds.