„Selber Schuld!“
Ein Wegweiser aus seelischen Sackgassen
Raphael Bonelli
Nachdem 18 Experten aus Psychologie, Psychotherapie, Philosophie, Sexualwissenschaft, Theologie und Soziologie, Ihre Statements wegweisend zur Lektüre des Wiener, Psychiater, Neurowissenschaftler und Psychotherapeuten
Raphael Bonelli abgegeben haben, war ich zunächst irritiert.
Irgendwie klingt alles nach einem…mehr„Selber Schuld!“
Ein Wegweiser aus seelischen Sackgassen
Raphael Bonelli
Nachdem 18 Experten aus Psychologie, Psychotherapie, Philosophie, Sexualwissenschaft, Theologie und Soziologie, Ihre Statements wegweisend zur Lektüre des Wiener, Psychiater, Neurowissenschaftler und Psychotherapeuten Raphael Bonelli abgegeben haben, war ich zunächst irritiert.
Irgendwie klingt alles nach einem gemütlichen Beisammensein von Experten, die das Werk eines jungen Kollegen wohlwollend bewerten. Bemerkungen wie, „genussvoll, klug, witzig, gelehrt, tiefschürfend, ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit liebevollem Schmunzeln, Wegweiser durch den Gefühlsdschungel“, füllen die ersten 13 Seiten. Ich frage mich: „Sollte der Leser positiv beeindruckt werden? Bonellis Buch hat das nicht nötig!
Der Inhalt gliedert sich in 3 Teile, zerlegt in 9 Kapitel. Ähnlich wie in der Einleitung „ Die Unschuld auf der Couch“ kündigt sich jeder Abschnitt mit lockender Überschrift an.
Ein bisschen Querlesen macht gar nichts. Es kommt der Punkt, wo man es genau wissen will.
Dann entfaltet sich das Buch in seiner wunderbaren Vielfalt.
In unserer Zeit, in der Hilfesuchende kurz gehalten werden, weil alles der Diktatur der Ökonomie unterworfen wird, erzählt Raphael Bonelli Beispiele aus seiner Praxis, verbindet sie mit den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaft, nicht ohne vergangene Theorien, die heute von einem anderen Standpunkt weniger stigmatisierend sind, zu erwähnen. Er baut eine Brücke, die selbst dem Verzagten, auf Therapie wartenden, ermutig sie zu überqueren, allein im Kämmerlein, ohne schwierige Sitzungen, die nicht immer das Ziel der Veränderung einer undurchsichtigen Situation hervorrufen, Klienten zu Psychohopper machen.
Bonelli macht Mut in den angebotenen Fallbeispielen den eigenen wunden Punkt herauszufinden. Manchmal ist er dort versteckt, wo wir über den beschriebenen „Deppen“ am meisten Lachen können. Vielleicht schaut man gerade da in einen Spiegel, erkennt sich selbst. Da ist es gut weiterzulesen, um zu erfahren was die Neurowissenschaft dazu erforscht hat.
Doch nicht nur die Wissenschaft kommt zu Wort. Bonelli beweist mit treffend ausgesuchten Werken der Weltliteratur, dass das eigene Problem nicht das einzige Drama dieses Lebens ist. Immer wieder suchen Menschen durch die Jahrhunderte hindurch nach Lösungen für ihren Leidensdruck.
Raphael Bonelli zeigt wie eng alles miteinander verbunden ist. Er bildet, erweitert Wissen und macht sogar Psychotherapiegegner neugierig.
Das Buch ist ein Mosaik, das die Farben des Lebens zusammenfügt. Es ist kein Ersatz für notwendige Therapie, aber es macht gelassen, wenn eine empfohlen wird. Es befreit aus der Umklammerung einer Opferrolle, öffnet den Blick für den nächsten Schritt.
„Selber schuld!“ist, wer es nicht liest, das Buch, dass für Gesprächsstoff sorgt, auch innerhalb der Familie hilfreich sein kann, erschienen bei Pattloch 2013 für 19.99 €, weniger als eine Therapiestunde kostet.