Vom Heimwerken bis zum Kuchenbacken: Warum stellen viele Menschen selbst her, was sie auch kaufen könnten? Der Blick auf Praktiken des Selbermachens eröffnet eine ganz neue Perspektive auf die Konsumgeschichte. Diese historische Studie (1880-1990) zeigt Selbermachen als Praxis, als großen Markt und als "moral economy", in der Versorgungsfragen an Vorstellungen über richtiges und falsches Handeln, Identitäten und Rollenbilder gekoppelt waren. So wird sichtbar, wie sehr gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung von der Frage geprägt sind: Selbermachen oder Kaufen?
»So opulent sich die Moderne als Avantgarde der Rationalität inszeniert, so üppig kommt ein faszinierendes Buch daher, in dem die Historikerin Reinhild Kreis den Held_innen des Selbermachens ein Denkmal setzt. [...] Praktiken des Selbermachens, kulturell verklärt als Bewährung vor der Idee eines selbst gestalteten Lebens, werden in analytischer Schärfe, historischer Prägnanz und internationaler Komparatistik sowie in aufschlussreicher Kontrastierung der ost- und westdeutschen Heimwerkkultur interpretiert - neben der beeindruckenden Forschungsleistung eine Fundgrube für Berufe und Berufene rund ums Design.« Tilman Allert, form Designmagazin, 21.06.2021 »Reinhild Kreis' Buch zum Selbermachen ist eine innovative Studie, der eine breite Leserschaft nur gewünscht werden kann. Gut lesbar, einen langen Zeitraum abdeckend, viele Aspekte der Gesellschaftsgeschichte Deutschlands berührend, mit einer innovativen thematischen und methodischen Anlage hat dieses Buch alles, was es braucht, umzu einem wissenschaftlichen Longseller zu werden.« Anette Schlimm, Sehepunkte, 15.11.2021