Ayahuasca ist eine psychoaktive Substanz aus dem Amazonasgebiet, die in stark ritualisierten Settings [Santo Daime, (neo-)schamanistische Zeremonien, Do-ityourself-Ritualen] vermehrt auch in Europa Anwendung findet. In diesem soziokulturellen Feld gilt Ayahuasca als "universelle" Heilpflanze. Untersucht wurden die Praktiken der Selbstbehandlung mit Ayahuasca und ihrer Bewertung durch 15 Teilnehmer, die an unterschiedlichen Erkrankungen litten (chronische Schmerzen, Krebs, Depression, Hepatitis C, Tinnitus, Asthma und Allergien, etc.). Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigten, dass die meisten Teilnehmer der Überzeugung waren, dass Ayahuasca nicht nur ihre Krankheit und ihren Umgang mit der Erkrankung positiv beeinflusst habe, sondern auch generell ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität erhöht habe. Hierbei wird nicht nur die Diversität der subjektiven Theorien über Ayahuasca und "Heilung" dargestellt, sondern auch eine Typologisierung der unterschiedlichen Ayahuasca-User.Darüber hinaus werden verschiedene Erklärungsmodelle (Spontanheilung, Placebo) diskutiert.