Hulda, älteste Tochter des Pfarrers einer Fjordgemeinde, soll den durchaus sympathischen, jedoch etwas langweiligen Hilfspfarrer heiraten, aber ein eleganter Nichtsnutz und ihr eigener fester Wille stehen dem entgegen. Trotzdem schließen sich die Fesseln immer enger um sie und eine Entscheidung zwischen Selbstbestimmung und Anpassung ist mit allen daraus folgenden Konsequenzen unvermeidlich ... Hjalmar Hjorth Boyesens Roman spannt einen ungewöhnlichen Bogen vom norwegischen Landleben zwischen Idylle und Zwang hin zur amerikanischen Großstadt zwischen kapitalistischer Gier und demokratischem Lebensstil. Dabei spielt er mit den Klischees des klassischen Liebesromans, die er alle an der Realität einer starken Frau scheitern läßt. "Selbstbestimmung" erschien 1893 und wurde vier Jahre später von der bekannten Übersetzerin Mathilde Mann ins Deutsche übertragen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Peter Urban-Halle ruft den vergessenen, 1848 in Norwegen geborenen und schon früh nach Amerika ausgewanderten Schriftsteller Hjalmar Hjorth Boyesen ins Gedächtnis, dessen realistischen Romane auch in Deutschland geschätzt wurden. Nun kann man die Geschichte um die junge Hulda wieder entdecken, die einen langweiligen Theologen heiraten soll, im letzten Augenblick aber mit einem Künstler durchbrennt. Das Ganze lässt sich laut Urban-Halle ganz vergnüglich lesen, weil Boyesen seine dramatische Liebesgeschichte mit Charme und Ironie präsentiert, wenn er mitunter auch zu einem etwas "steifen Ton" neigt. Was dem Roman aber Schwung verleiht, sind die atmosphärisch dicht gestalteten Szenen, die mit ihren Spannungseffekten einem Hitchcock Freude gemacht hätten, freut sich der Rezensent, über diese gute Unterhaltung. Dass die Übersetzerin Mathilde Mann den Roman "bearbeitet" hat, indem sie Pathetisches kürzte und einen Schlusssatz anhängte, hat dem Buch nach Einschätzung des Rezensenten wahrscheinlich ganz gut getan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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