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"(...) notwendig unglücklich werden müssen diejenigen, welche den Bewegungen ihrer eigenen Seele nicht mit ihren Gedanken folgen." Marc AurelAuch heute, fast zweitausend Jahre nach seinem Tod, haben Marc Aurels Selbstbetrachtungen für den Leser nichts an ihrer faszinierenden Brisanz verloren. Als einer der ersten Menschen in der abendländischen Geschichte spürte Aurel in aphoristischen Überlegungen auf schonungslos offene Weise den Vorgängen in seinem Inneren nach. Dadurch bereitete er der in der Renaissance ihren Ausgang nehmenden Moralistik den Boden, deren Vertreter menschliches Denken und…mehr

Produktbeschreibung
"(...) notwendig unglücklich werden müssen diejenigen, welche den Bewegungen ihrer eigenen Seele nicht mit ihren Gedanken folgen." Marc AurelAuch heute, fast zweitausend Jahre nach seinem Tod, haben Marc Aurels Selbstbetrachtungen für den Leser nichts an ihrer faszinierenden Brisanz verloren. Als einer der ersten Menschen in der abendländischen Geschichte spürte Aurel in aphoristischen Überlegungen auf schonungslos offene Weise den Vorgängen in seinem Inneren nach. Dadurch bereitete er der in der Renaissance ihren Ausgang nehmenden Moralistik den Boden, deren Vertreter menschliches Denken und Handeln minuziös beschrieben. Maßgebliche geistige Größen wie Schopenhauer oder Nietzsche stehen in der Tradition des "Philosophenkaisers" und ihre Maximen wären ohne seine einfühlsamen und klugen Beobachtungen nicht denkbar. Marc Aurel ging nicht nur als angesehener römischer Kaiser in die Geschichte ein. Der Nachwelt erhalten bleibt er vor allem durch seine um 170 n.Chr. im Feldlager verfassten Selbstbetrachtungen. Als eines der ersten schriftlichen Zeugnisse überhaupt haben sie den eindringlichen "Dialog" eines Ichs mit sich selbst zum Gegenstand. Seine Aphorismen stellen den Versuch dar, auf die "ewigen Fragen" nach Vergänglichkeit, der Rolle des Individuums im Kosmos, den Möglichkeiten nach Selbstvervollkommnung und innerer Freiheit eine punktuelle Antwort zu finden. Ihre Verankerung haben sie im philosophischen Lehrgebäude der Stoa, die besagt, dass allen Lebenszusammenhängen ein universelles göttliches Prinzip - der Logos - zugrunde liegt.
Autorenporträt
Aurel, Marc
Marcus Aurelius Antonius wurde am 26. April 121 n.Chr. in Rom geboren. 138 n.Chr. wurde er als Princeps eingesetzt. Das Denkmal als charismatischer römischer Kaiser und kluger Philosoph, das er sich noch zu Lebzeiten setzte, verdankt sich wesentlich der von ihm geleisteten Verknüpfung von politischer Philosophie und Herrschaftspraxis, die sich in seiner Leitvorstellung von der Gleichheit und Freiheit aller Menschen manifestiert. Marc Aurel starb 180 v. Chr. an den Folgen der Pest.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.07.2003

Lesen!
Bücher, die der Bundeskanzler braucht

Gerhard Schröder macht Ferien zu Hause - da bleibt viel Zeit zum Lesen. Im vergangenen Jahr war seine Urlaubslektüre ein "Buch über die Geschichte Polens". Die Leseliste für dieses Jahr, so hat der Kanzler dem "SZ-Magazin" verraten, müsse er noch "zusammenstellen". Ein paar Tips.

"Zeno Cosini" von Italo Svevo. Die Zeit im Triest des Italo Svevo vergeht fast so zäh, wie sie in der sogenannten Berliner Republik vergeht, was allerdings Zeno Cosini wenig stört: Der zeigt selbst als Fremdgänger und Ehebrecher eine gewisse Beständigkeit, und seinem Lebensziel, sich das Rauchen abzugewöhnen, kommt er mit jeder Zigarette näher: Er raucht sie, als ob sie seine letzte wäre. (Rowohlt, 9,90 Euro)

"Ein Kampf um Rom" von Felix Dahn. Die leichte Lektüre für richtig heiße Tage: Wie die Germanen schon in der Spätantike nach Italien kamen. Wie sie dort Anstoß erregten wegen ihrer derben Manieren. Und wie sie schließlich vernichtend geschlagen wurden. (Karl-May-Verlag, 12,90 Euro)

"Der Leopard" von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Ein schmaler Roman für eher melancholische Stunden. Der Wind der Geschichte fährt durch das träge Sizilien, und über den berühmtesten Satz des Buches läßt sich bei ein paar Gläsern Rotwein bis tief in die Nacht meditieren: "Wenn alles bleiben soll, wie es ist, dann muß sich alles ändern." (Piper Taschenbuch, 9,90 Euro)

"I, Claudius" von Robert von Ranke-Graves. Das muß er leider im englischen Original lesen, weil es auf deutsch nur eine verstümmelte Digestausgabe gibt. Der Kanzler kann hier lernen, daß die Römer mindestens tausend Jahre mehr Erfahrung im Intrigieren haben; daß Augustus' Herrschaft dadurch so stabil blieb, daß der Kaiser niemals ein Machtwort sprach; und daß die Bewohner Niedersachsens den Bewohnern Roms auch schon vor 2000 Jahren ganz gewaltig auf den Geist gingen. (Penguin Books, 12,34 Euro)

"De oratore / Über den Redner" von Cicero. Das etwas zeitintensivere Studium lohnt sich - bessere Tips zur Gestaltung einer überzeugenden Rede findet man bis heute nicht. (Reclam, 12,60 Euro)

"Die nackten Masken" von Luigi Malerba. Aus diesem großen Sittengemälde aus der Spätrenaissance läßt sich manches erfahren über Korruption und Intrigen. Nach dem Tod des Medici-Papstes Leo X. bangen Künstler, Huren und Kardinäle um ihre Pfründen, und wenn man lange genug hinschaut, dann fallen auch irgendwann die historischen Masken und Kostüme. (Wagenbach Verlag, 20,50 Euro)

"Der Fürst" von Niccolò Machiavelli. Undenkbar, daß der Kanzler diesen Klassiker der politischen Theorie noch nicht gelesen hat. Vermutlich liegt er griffbereit auf dem Nachtschränkchen in Hannover wie im Kanzleramt, weil man natürlich nie genug darüber nachdenken kann, "was das oberste politischen Amt sei, wie viele Arten es davon gibt, wie und wann man es behält, und wie und wann man es verliert". (Insel Verlag, 8 Euro)

"Selbstbetrachtungen" von Mark Aurel. Täglich eine Seite vorm Zubettgehen, das ist die ideale Lektüre-Dosis für die Aphorismensammlung des philosophierenden römischen Kaisers. Der Band gehört schon seit Helmut Schmidts Zeiten zur Bibliothek des Kanzleramts. Und eine Einübung in die stoische Lebenshaltung kann in Zeiten wie diesen nie schaden. (Reclam Verlag, 4,60 Euro)

Zusammengestellt von Peter Körte und Claudius Seidl.

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»Marc Aurels 'Selbstbetrachtungen' zeigen, wie man auch in schwieriger Zeit Trost und Stärkung findet.« SWR »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher [...] besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK