Mark Aurel (121-180 n. Chr.) war von 161 bis zu seinem Tod römischer Kaiser, dessen Regierungszeit von zunehmenden Bedrohungen des römischen Reichs durch Germaneneinfälle überschattet wurde. Die während der Feldzüge an der Nordgrenze des Reichs ab etwa 170 entstandenen "Selbstbetrachtungen" wurden in griechischer Sprache verfasst und behandeln in aphoristischer Form vor allem Fragen der ethischen Lebensgestaltung und der sozialen Verantwortung des Menschen. Mark Aurel, der in seiner Jugend mit dem Gedanken gespielt hatte, Philosoph zu werden, bevor ihn der Kaiser Hadrian in seine Nachfolgeregelung mit einbezog, gilt zusammen mit Seneca und Epiktet als der letzte bedeutende Vertreter der philosophischen Lehre der Stoa.