Der hohe Prozentsatz unerwünscht kinderloser Paare in den westlichen Industrieländern erfordert seit langer Zeit kreative Lösungen, um auch diesen Paaren Familiengründung zu ermöglichen. Diese Arbeit untersucht, wie sich Familien, die mit Hilfe von Samenspende gegründet wurden - "Inseminationsfamilien" - selbst vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Normierungen und der historischen und sozialen Definition des Familienbegriffes wahrnehmen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Männern in ihrer Vaterrolle. Diese Arbeit zeigt auf, dass sich diese Männer sehr bewusst mit ihrer Vaterrolle auseinandersetzen und in ihrem Rollenverständnis vor allem psychosozialen Aspekten besondere Bedeutung beimessen. Ein weiterer Aspekt dieser Arbeit ist der Aufklärung des Kindes und dem Umgang mit der familiären Entstehungsgeschichte im sozialen Umfeld gewidmet. Kongruenz und Authentizität - als elementare Faktoren des Selbstverständnisses - tragen besonders dazu bei, Familie unter diesen besonderen Voraussetzungen dennoch gelingend zu erleben und das "Anderssein" als Normalität wahrzunehmen.
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