Lebensweltliche und literarische Selbstentwürfe sind zunächst als Ergebnis der 'einsamen', reflektierten inneren Auseinandersetzung einer Person mit sich selbst, seinem Geschlecht, als individueller Ausdruck der Identitätssuche und -findung zu betrachten. Zugleich aber entstehen sie im Kontext der jeweils gültigen Gesellschafts- und Geschlechterordnung mit ihrer Vorgabe tradierter und etablierter Rollenmuster und Normen, die das Individuum in seinem Bildungsprozeß erlernt und zu denen es sich verhalten muß. Auch fiktive Selbstentwürfe setzen immer Autoreflexion und Kommunikation zugleich voraus, Fragen nach der Konstruktion von Identität, dem Grad der Traditionalität bzw. Innovativität, der Normengerechtheit bzw. Normabweichung von Selbstentwürfen können ohne die Berücksichtigung des jeweils aktuellen Geschlechterdiskurses nicht angemessen untersucht werden. Die einem fächerübergreifenden Ansatz folgenden Beiträge des Bandes aus den Literatur- und Geschichtswissenschaften erörtern diese Fragen exemplarisch anhand von Fallbeispielen und kanonischen Texten aus dem 18. bis 20. Jahrhundert.
Mit Beiträgen von Ausma Cimdina, Gudrun Goes, Susanne Heiler, Eva Labouvie, Hartmut Lutz, Gesa Mackenthun, Christina Parnell, Marija Pavilnioniene, Monika Schneikart, Galina Time, Gudrun Wedel.
Mit Beiträgen von Ausma Cimdina, Gudrun Goes, Susanne Heiler, Eva Labouvie, Hartmut Lutz, Gesa Mackenthun, Christina Parnell, Marija Pavilnioniene, Monika Schneikart, Galina Time, Gudrun Wedel.