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Selbstbewußtsein war so sehr ein Thema der philosophischen Moderne, daß es die ganze Epoche hat charakterisieren können. Neben dem Ausdruck »Selbst-Bewußtsein«, der erst im 18. Jahrhundert aufkam, machte bald ein weiterer von sich reden, der damals weiter verbreitet war: »Selbstgefühl«. Warum aber soll Selbstbewußtsein ein Gefühl, eine vorbegriffliche Kenntnisnahme oder Einstellung sein? Das neue Buch von Manfred Frank unternimmt eine großflächig angelegte Erkundung sowohl rationalistischer als auch empiristisch-psychologischer Theoriebildungen, die heute meist vergessen sind. Es sichtet alte…mehr

Produktbeschreibung
Selbstbewußtsein war so sehr ein Thema der philosophischen Moderne, daß es die ganze Epoche hat charakterisieren können. Neben dem Ausdruck »Selbst-Bewußtsein«, der erst im 18. Jahrhundert aufkam, machte bald ein weiterer von sich reden, der damals weiter verbreitet war: »Selbstgefühl«. Warum aber soll Selbstbewußtsein ein Gefühl, eine vorbegriffliche Kenntnisnahme oder Einstellung sein?
Das neue Buch von Manfred Frank unternimmt eine großflächig angelegte Erkundung sowohl rationalistischer als auch empiristisch-psychologischer Theoriebildungen, die heute meist vergessen sind. Es sichtet alte Überzeugungen im Lichte dessen, was neuere Theorien von ihnen lernen könnten, und gibt abschließend einen Kommentar zu Novalis, in dessen Fichte-Studien die Annahme eines ungegenständlichen Selbst- und Seinsgefühls stand.
Autorenporträt
Frank, ManfredManfred Frank ist Professor für Philosophie an der Universität Tübingen. Zuletzt erschienen: Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft / Schriften zur Ästhetik und Naturphilosophie (2009, hg. gemeinsam mit Véronique Zanetti), Auswege aus dem Deutschen Idealismus (2007) und Warum bin ich Ich? Eine Frage für Kinder und Erwachsene (2007).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Willy Hochkeppel findet Manfred Frank Studie "Selbstgefühl" recht überzeugend. Wie Hochkeppel ausführt, verfolgt Frank darin in historisch-systematischer Absicht die Bewusstseinstheorien des 18. Jahrhunderts, der deutschen Aufklärung und Romantik, wie auch solche der französischen Rationalisten und englischen Empiristen. Frank mute dem Leser eingestandenermaßen zu, sich durch "die labyrinthischen Verästelungen" der Tradition zu "quälen". Ausgehend von Novalis' Begriff des "Selbstgefühls", berichtet Hochkeppel, schlage sich Frank in "gedrängten Exegesen" und "auf Umwegen unzähliger Exkurse" durch das Dickicht der Bewusstseinstheorien von Leibniz, Kant, Herder, Fichte, Schleiermacher, Descartes, Condillac, Hume, Locke, Russell, Kripke, Sartre und anderen. Dabei spiele er jeweils Fragen diffizilster Art durch. Alles in allem besteht für Hochkeppel kein Zweifel daran, dass Frank ein "ungemein dichtes, höchst gelehrtes, lehrreiches Buch über eine der schwierigsten Materien der Philosophie" geschrieben hat. Indes, es liege keine fortune im Umgang mit dem Bewusstseinsproblem, klagt der Rezensent abschließend. "Die Lösung des Bewusstseinsproblems", vermutet er, "verlangte von der Vernunft, über ihren eigenen Schatten zu springen."

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