Gedichte sind immer zunächst einmal Selbstgespräche. Sie sind Momente der Selbstreflexion und Selbstvergewisserung. Als solche dienen sie der eigenen Standortbestimmung: Wie ist man zu dem geworden, der man ist? Welche Ereignisse aus der Kindheit, Natur, Gesellschaft oder in den persönlichen Beziehungen sind einem wichtig, so dass sie oft nach Jahrzehnten einen immer noch beschäftigen? Gedichte sind eine Form der Verarbeitung von Erlebnissen und Erinnerungen. Indem sie diese reflektieren, präzisieren und formal verdichten, werden sie zu Erfahrungen, die wichtig für den eigenen Entwicklungsprozess sind. Insofern kann man darin durchaus eine Art Selbsttherapie sehen.
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