Für die Interpretation eines dichterischen Werkes ist die Kenntnis des künstlerischen Selbstverständnisses seines Verfassers unentbehrlich. Thomas Mann hat sich vor allem in Briefen und autobiographischen Aufsätzen vielfach über seine erzählerischen und betrachtenden Bücher geäußert, zur Zeit ihrer Entstehung und oft auch noch rückblickend längere Zeit nach ihrem Erscheinen. Was im Februar 1925 bei Antritt einer Mittelmeerreise bis nach Ägypten sich Thomas Mann vorerst noch in "schattenhaften Plänen" abzeichnete, entwickelte sich schon bald durch unmittelbare Anschauung zu der Vorstellung vom Joseph des Alten Testaments als "einer Art von mythischem Hochstapler ..., der früh schon beginnt, sich zu 'identifizieren' und darin auch durch seine Umgebung gestärkt wird, die wenig geneigt ist, zwischen Sein und Bedeuten genau zu unterscheiden". Es sollte "ein rechtes Wagnis" für ihn werden, sich "auf die Weit des Religiösen einzulassen", die "Mondschein-Welt des alten Orients". Sechzehn Jahr e hielt es ihn gefangen. Und hernach bekannte er, daß der Roman "es ja wissenschaftlich nicht so ganz genau" nehme, aber schließlich wollte er von Anfang an "historisierende, kostümliche Dinge" auftun. Entstehung und Thomas Manns Selbsteinschätzung seiner Romane lassen sich anhand dieser wissenschaftlich edierten Zitate zu den Werken detailliert nachvollziehen. Die Ausgabe stellt für Kenner und Liebhaber eine wesentliche Interpretationshilfe dar.
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