Die Selbstkonzeptforschung konnte zeigen, dass Menschen, die sich sozial erwünschte expressive (z.B. verständnisvoll") bzw. sozial erwünschte instrumentelle (z.B. selbstbewusst ) Eigenschaften zuschreiben, über ein höheres psychisches Wohlbefinden berichten als Menschen, die sich sozial unerwünschte expressive bzw. sozial unerwünschte instrumentelle Eigenschaften (z.B. abhängig bzw. aggressiv ) zuschreiben. Menschen, die über eine relationale Selbstkonstruktion verfügen, sehen enge Beziehungen zu nahe stehenden Menschen als einen wichtigen Teil für ihr Selbstkonzept an. Die vorliegendene Arbeit überprüft, inwieweit diese verschiedenen Komponenten des geschlechtsbezogenen Selbstkonzepts mit dem psychischen Wohlbefinden zusammenhängen. Die Ergebnisse zeigen eine neue Richtung auf: sozial erwünschte Instrumentalität, nicht aber sozial erwünschte Expressivität, korreliert positiv mit psychischem Wohlbefinden. Sozial unerwünschte Expressivität, nicht aber sozial unerwünschte Instrumentalität, korreliert negativ mit psychischem Wohlbefinden. Die relationale Selbstkonstruktion zeigt sich als positiver Indikator für das Wohlbefinden.