Glückliche Mörder, mißlungene Hinrichtungen, ein zerbissener Hodenstrang und ein zerfetzter Buddha - das waren nicht nur triviale Schlagzeilen und Randglossen in chinesischen Gazetten der Jahrhundertwende, sondern erzeugen auch heute noch lustvolle Gefühlsreize des Grauens. Geheimnisvoll-groteske Schauergeschichten stehen hinter den Shanghai-Moritaten von Rainer Kloubert, der als moderner Zeitungssänger die Tradition der einst moralischen Lieder umkehrt: immer in der Absicht zu belustigen, keinesfalls zu belehren. Der unbekannte, eigene Ton seiner kurzweiligen Sensationsminiaturen weist Kloubert neben den Bänkelsängern und ihren literarischen Nachahmern einen einzigartigen Rang zu.
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