Grundlegendes Ziel der Psychoanalyse ist es von Anfang an, die menschlichen Verhältnisse bis in ihre tiefsten Tiefen zu demystifizieren. Das hat sie nicht davor bewahrt, selbst Gegenstand von mannigfaltigen Mystifikationen zu werden. Zunächst haben die Zeitgenossen von außen die wunderlichsten Trugbilder in die Psychoanalyse (projektiv) hineingeheimnist. Aber bald haben Vertreter des Fachs diesen Part auch gern selbst übernommen. In der Formulierung ihrer Theorie, durch die Riten ihrer Weiterbildung und Praxis und im Nimbus ihrer »Aufklärer« umgibt die Psychoanalyse eine selbstgeschaffene Aura, die sie stellenweise in die Nähe der Magie zu rücken droht.